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Die Rapperin Badmómzjay teilt mit einem fiesen Vergleich aus gegen einen früheren Bundesliga-Trainer, Kollegah macht ganz besondere Wortspiele. Und bei Apache 207 wird es pikant. So unterschiedlich diese drei Künstler:innen und ihre neuen Songs sind – bei allen mussten wir aufgrund der Texte lachen. Die witzigsten Deutschrap-Lines aus dem Jahr 2023 (bis jetzt):
"Ich vernichte / In circa acht Minuten so 'n Fläschchen / Ich bin der böse Wolf, ich verschlinge Rotkäppchen / Bronaldo, bin schon wieder todes suff / Ich spreche nicht von Atmen, wenn ich sag': 'Ich hole Luft'"
Ski Aggu hat sich im vergangenen Jahr zu einem der vielversprechendsten Deutschrap-Talente der letzten Zeit entwickelt. Der Rapper aus Berlin-Wilmersdorf vermischt Elemente aus elektronischer Partymusik mit Rap und seinem ganz eigenen Berliner Atzen-Humor. Genau so geschehen in Ski Aggus direkt zum Start des Jahres erschienenen Song "Ghetto Tekkno": Dort erklärt der Rapper mit seinem gewohnt guten Wortwitz, welche alkoholischen Getränke er gerne zu sich nimmt.
"Lines auf Bundesliga-Level, / Shoutout Christoph Daum"
Badmómzjay meldete sich 2023 nach einer fast einjährigen Song-Pause zurück. "Yeah Hoe", die zweite Single für das kommende Album der 20-jährigen Rapperin, enthält einen humorvollen Verweis auf den ehemaligen Bundesliga-Trainer Christoph Daum. Der ist der breiten Öffentlichkeit vor allem wegen seines Kokain-Skandals im Jahr 2000 bekannt, was zufälligerweise auch das Geburtsjahr von Badmómzjay ist.
"Kam in weißen Schuh'n aus Stuggi wie Giovane Elber"
Es geht direkt mit Oldschool-Bundesliga-Lines weiter, diesmal aber von Shindy. Der Rapper aus Bietigheim-Bissingen steht nach etlichen Verschiebungen kurz vor dem Release seines neuen Albums "In meiner Blüte". Im "Bayern Freestyle" beschreibt Shindy sein neues Leben als Zugezogener in der Landeshauptstadt München. Dabei vergleicht er sich mit dem ehemaligen Bundesliga-Stürmer Giovane Elber, der ebenfalls aus Baden-Württemberg nach Bayern zog. 1997 wechselte Elber vom VfB Stuttgart zum FC Bayern München und brachte natürlich sein Markenzeichen mit: seine weißen Fußballschuhe.
"Zwei Uhr morgens in der Schweiz, ich fahr' wie Paul Newman / Alles zieht an mir vorbei, als ob ich vorspule / Mein 'Oh Junge' legendär wie Serges Torjubel"
Rin stammt wie Shindy ebenfalls aus der baden-württembergischen Rap-Metropole Bietigheim-Bissingen. Für seine Zeile aus dem Song "AMG" hat auch er sich auch sportliche Vorbilder gesucht. Er rast durch die Straßen, wie Paul Newman, zu Lebzeiten Schauspieler und Rennfahrer. Weiter sei Rins häufig benutzter Ausruf "Oh Junge" inzwischen ebenso legendär wie Serge Gnabrys berühmter Rühr-Torjubel. Der deutsche Fußballnationalspieler hat sich diesen übrigens bei dem Basketballspieler James Harden abgeschaut.
"Ich weiß, deine Eltern schlafen schon / Aber juckt nicht, ich bin nicht ihr Schwiegersohn"
Der erfolgreichste Rapper in diesem Jahr ist bislang mit Abstand Apache 207. Dass sich der selbst ernannte "Gangster, der ab und an sein Tanzbein schwingt" nicht immer ganz so ernst nimmt, ist längst bekannt. In "Breaking your heart", einer Single seines kommenden Albums "Gartenstadt", verbringt Apache Zeit mit einem Mädchen, das ihm nicht widerstehen kann. Aber er selbst möchte nicht unbedingt mit ihr zusammen alt werden, wie Apache ihr weismachen möchte. Bei einem nächtlichen Besuch sei ihm beispielsweise bewusst, dass ihre Eltern schon schlafen würden, aber es ist ihm egal, denn schließlich sei er nicht "ihr Schwiegersohn".
"Die denken, dass ich Tierschutz mach', / sagen, dass ich nur mit GOATs häng"
Symba ist auch durch seinen ganz eigenen Humor und seine Art zu rappen bekannt. In dem Song "Tamagotchi" seines im Januar erschienenen Albums "Symba Supermann" berichtet der Berlin-Kreuzberger, dass man ihn wohl für einen Tierschützer halte, weil er viel mit "GOATs" abhängen würde. Der Begriff "GOAT" ist im Englischen sowohl ein Akronym für "Greatest of all Time", also der oder die "Beste aller Zeiten", als auch das Wort für "Ziege".
"Ah, ja, du weißt, ich bin ein starker Kiffer / Mein Hasch-Jibbit qualmt hart so wie Karin Ritter"
Lugatti ist eines der Gesichter der jungen Kölner Rap-Szene und bildet zusammen mit 9ine das Duo Lugatti & 9ine. Ein oft auftauchendes Thema seiner Musik ist das Konsumieren von Cannabis. Das macht Lugatti natürlich auch auf seinem neuen Album "50 Hoodtales" deutlich. In dem Song "Eistee" zusammen mit TM vergleicht der Kölner den Qualm seines Joints mit dem Zigarettenkonsum der berühmten und kontroversen Figur Karin Ritter. Die inzwischen verstorbene TV-Figur wurde durch jahrelange "Stern TV"-Reportagen bekannt. Ausschnitte der Reportagen über die Familie Ritter haben gegen Ende der 2010er im Internet Kultstatus erreicht.
"Verteil' dein Blut auf den Straßen / Bis du ohne Schien'n nicht mehr läufst so wie 'Two and a Half Men'"
AK Ausserkontrolle ist eigentlich als harter Gangster-Rapper bekannt, der vor allem über seine Vergangenheit oder das kriminelle Berliner Straßenleben rappt. Aber der maskierte Rapper verbindet dies auch oft mit witzigen und cleveren Zeilen, wie zum Beispiel in "Immer Unterwegs" mit Haftbefehl. Der Berliner möchte hier einen seiner Feinde so zugrunde richten, dass dieser ohne "Schienen" nicht mehr laufen könne. Dabei gleicht seine Aussprache der des Nachnamens von Charlie Sheen, dem langjährigen Hauptdarsteller der Sitcom "Two and a Half Men". Die legendäre Show ist laut AK Ausserkontrolle nach dem Abgang von Sheen genauso wenig gelaufen wie sein imaginärer Kontrahent.
"Sie kennt Paragrafen und ihr Para teilt sie gern mit mir / Artikel 1 im Grundgesetz, zweites Wort – ich würde"
Der Deutschrap-Newcomer Skrt Cobain rappt in "Cardio" über seine fiktive Flamme. Diese kennt sich wohl bestens mit Paragrafen aus und gibt sich ihm gegenüber großzügig. Für Skrt Cobain Grund genug, einfach mal das deutsche Grundgesetz zu zitieren – oder zumindest das zweite Wort aus Artikel 1. Denn er "würde" gerne mit der fiktiven Dame zusammen bleiben.
"Die woll'n den Boss klarmachen / und wollen das dem Boss klarmachen, / da sagt der Boss: 'Klar, machen'. / Versuchen kann man’s ja mal"
Deutschrap-Veteran Kollegah ist ein Fan von Wortspielen und Doppeldeutungen. Mit der Single "Lorbeerkranz" hat Deutschraps selbsternannter Boss seinen neuen Album-Zyklus gestartet und zahlreiche zitierbare Zeilen gedroppt. Ob die alle wirklich von ihm selbst geschrieben wurden, ist ein anderes Thema. Zuletzt sah sich Kollegah mit massiven Ghostwriting-Vorwürfen konfrontiert. In "Lorbeerkranz" benutzt Kollegah den Begriff "Klarmachen" in einem Satz dreimal in jeweils drei verschiedenen Bedeutungen. Frauen würden ihm "klarmachen" wollen, dass sie ihn "klarmachen" wollen. Und da hat der selbsternannte "Boss" natürlich nichts dagegen und sagt "Klar, machen".
