Prinz Harry hat sich mit seinen Enthüllungen über die royale Familie in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit gesichert. So sprach er unter anderem über das belastende Palastleben und packte über fragwürdige Verhaltensweisen seines Vaters Charles und seines Bruders William aus. Auch Vorwürfe zu rassistischen Vorfällen kamen zur Sprache.
Zwar waren Harry und seine Frau Meghan regelmäßig in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Einige Enthüllungen könnten nun aber ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen, wie unter anderem die AFP berichtet. Besonders jene, die er in seinem Enthüllungsbuch namens "Spare" an die Öffentlichkeit trug. Dort verrät er unter anderem, dass er Marihuana, Kokain und psychedelische Drogen konsumiert habe. Eine Gruppierung in den USA will den Prinzen jetzt offenbar loswerden.
Hinter diesem Vorhaben steht die US-Denkfabrik Heritage Foundation.
Mega einflussreich. Mega konservativ.
Sie hat nun vor einem Gericht in Washington die Herausgabe der Einwanderungspapiere des Prinzen gefordert. Vor einem Bezirksgericht hatte die Stiftung eine Klage eingebracht und dort argumentiert, dass der Prinz mehrere "Drogendelikte" zugegeben hatte. Diese habe er nicht nur in Großbritannien, sondern auch in den USA begangen. Die Begründung der Gruppierung: Das US-Recht untersage Menschen die Einreise "normalerweise" wegen solcher Vergehen.
Geht es nach der Meinung der Gruppierung, hätte dem Prinzen nicht erlaubt werden dürfen, im Jahr 2020 in die USA zu ziehen. Schließlich hatte der Prinz von Sussex nicht nur zugegeben, Drogen wie Marihuana, Kokain oder Psychedelika konsumiert zu haben. Auch anderen ausländischen Prominenten sei bereits wegen früheren Drogenkonsums die Einreise in die USA verboten worden. Etwa dem argentinischen Fußballstar Diego Armando Maradona oder der britischen Soul- und Jazzmusikerin Amy Winehouse.
In ihrer Klage beruft sich die Organisation auf das US-Informationsfreiheitsgesetz Freedom of Information Act. Nun interessiert sich die Gruppierung vor allem für den Fragebogen, den Prinz Harry vor der Einwanderung in die USA ausgefüllt hatte. So wie jede:r Einwanderer:in das auch muss. Der Fragebogen enthält unter anderem Fragen zum Drogenkonsum. Warum sie Einsicht in die Dokumente haben will? Es gebe ein "großes öffentliches und mediales Interesse" für den Fall, heißt es vonseiten der Heritage Foundation.
Klar ist aber: Die Argumentationskette der Denkfabrik ist nicht ganz schlüssig. Das Eingeständnis eines früheren Drogenkonsums geht nicht zwangsläufig mit einem Einreise- oder Aufenthaltsverbot in die USA einher.
Ob das Heimatschutzministerium den Fragebogen herausrücken will, soll es nun innerhalb einer Woche entscheiden. Dies beschloss der zuständige Richter in Washington. Zuvor hatte das Ministerium schon zweimal abgelehnt, die besagten Dokumente ohne das Einverständnis von Harry herauszugeben.
Harry selbst war bei dem Verfahren in der US-Hauptstadt nicht persönlich anwesend. Er war mit einem anderen Fall beschäftigt, sagte am Dienstag vor einem Londoner Gericht aus. Dabei geht es um ein Verfahren gegen den britischen Medienkonzern Mirror Group Newspapers wegen des Vorwurfs der illegalen Informationsbeschaffung.