Nach außen hin schien alles perfekt: roter Teppich, Serien-Erfolg, Arbeit unter Regisseur George Clooney. Doch für Courtney Henggeler, bekannt als Amanda LaRusso aus "Cobra Kai", sah die Realität hinter den Kulissen ganz anders aus.
Nach über zwei Jahrzehnten in der Schauspielbranche zieht die 45-Jährige jetzt einen klaren Schlussstrich und erklärt in einem sehr persönlichen Text, warum sie der Traumfabrik Hollywood endgültig den Rücken kehrt.
In einem emotionalen Beitrag auf ihrer Substack-Seite beschreibt Henggeler, dass sie bereits seit Jahren mit dem Gedanken spielte, auszusteigen. Sie habe die innere Stimme, die sie zum Aufhören drängte, lange unterdrückt.
Der endgültige Entschluss kam nun kurz nach dem Serienfinale von "Cobra Kai" auf Netflix. Am vergangenen Freitag, so schreibt sie, habe sie ihre Agenten angerufen und ihnen mitgeteilt, dass sie nicht mehr weitermachen werde.
Henggeler lässt keinen Zweifel daran, dass ihre Entscheidung nicht gegen das Schauspiel an sich gerichtet ist, sondern vielmehr gegen die Umstände.
"Ich war nie wirklich Teil der Kunst", schreibt sie. Und weiter:
Zu diesen kleinen Rollen zählten Auftritte in "Bones", "NCIS", "Mom" oder "The Big Bang Theory". Auch in Filmen wie "Friends with Benefits" oder "Nobody's Fool" war sie zu sehen.
Doch die Jobs blieben sporadisch – der Alltag war geprägt von Unsicherheit.
Selbst als fester Teil der erfolgreichen "Karate Kid"-Fortsetzung "Cobra Kai", wo sie sechs Staffeln lang mitspielte, stellte sich nicht das Gefühl von Erfüllung ein.
Dies beschreibt sie mit einem bildlichen Vergleich: "Unsere Teller waren leer, aber über uns schwebte eine goldene Gans. Vielleicht ist heute der Tag, an dem ich sie greifen kann."
Ironisch und mit einem Hauch Selbstkritik erinnert sie sich an einen Auftritt bei "Dr. House". "Sorry", lautete ihr einziger Satz. Sie beschreibt sich selbst als "wiederkehrenden Gaststar, der nie zurückkehrte".
Mit "Cobra Kai" war für Courtney Henggeler vieles erreicht: Geld, Sichtbarkeit, Anerkennung. Doch satt wurde sie davon nicht. Ihre Entscheidung sei ein Befreiungsschlag gewesen.
Was sie nun plant, hat Henggeler noch nicht verraten. Nur eines ist sicher: Sie will keine kleine Rolle mehr in einem großen System sein – sondern das System verändern.