Netflix verspricht mit "Love Con Revenge – Die Rache der Betrogenen" eine Doku-Serie über Liebesbetrug, Aufarbeitung und Gerechtigkeit. Seit dem 5. September ist die Produktion im Stream verfügbar.
Das Thema verdient definitiv Aufmerksamkeit. Romance Scams sind real, grausam und oft tabuisiert. Dass sich Betroffene öffentlich wehren, ist mutig. Doch die ersten Reaktionen auf "Love Con Revenge" fallen denkbar nüchtern aus.
Die zentrale Figur ist Cecilie Fjellhøy, bekannt aus "Der Tinder-Schwindler", die sich mit der Privatdetektivin Brianne Joseph zusammentut. Gemeinsam recherchieren sie Fälle, bei denen sich vermeintlich liebevolle Beziehungen als finanzielle Betrugsdelikte entpuppen.
Sie sammeln Beweise, erstellen Dossiers – oft in akribischer Computerarbeit – und versuchen, Polizei und Justiz zum Handeln zu bewegen. Dadurch werden emotionale Geschichten zu realen Ermittlungen.
Was besonders auffällt: Die Fälle ähneln sich – womöglich zu sehr. Ja, das liegt sicherlich auch an der Realität solcher Betrugsstrukturen. Aber statt Muster zu analysieren oder neue Perspektiven zu eröffnen, reiht die Serie nahezu identische Opfergeschichten aneinander.
Die emotionale Belastung wird zwar klar benannt, doch dramaturgisch nicht fühlbar gemacht. "The Guardian" urteilt dementsprechend: "Anerkennenswerte Arbeit, aber kein packendes Fernsehen."
Viele Szenen bestehen aus langen Gesprächen, Computerarbeit und dem Abarbeiten bürokratischer Hürden, was "Love Con Revenge" für manche zu einer zähen Angelegenheit machen könnte.
Hoffnung auf hohe Abrufzahlen darf sich Netflix trotzdem machen, zumal "Der Tinder-Schwindler" ein großer Erfolg für den Streaming-Dienst war. In zahlreichen Ländern erreichte der Film Im Jahr 2022 Platz eins in den Streaming-Charts.
Die Doku erzählt die wahre Geschichte von Shimon Hayut, der sich als Simon Leviev ausgab – angeblich ein reicher Erbe eines Diamanten-Imperiums. Über Tiktok und Tinder baute er romantische Beziehungen zu Frauen auf, um sie dann emotional und finanziell zu manipulieren. Eines seiner prominentesten Opfer war Cecilie Fjellhøy.