Morgen im TV und Stream: ARD-Doku über Jérôme Boateng steht bereits in der Kritik
Jérôme Boateng plant offenbar den Einstieg ins Trainergeschäft und sollte dafür an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren. Doch viele Fans der Bayern machten deutlich: Eine Rückkehr Boatengs – selbst als Hospitant – ist für sie nicht akzeptabel.
Der Hintergrund sind die schweren Vorwürfe gegen den 37-Jährigen. Die ARD-Doku "Being Jérôme Boateng" verspricht ausgerechnet jetzt neue Einblicke.
Hospitanz von Jérôme Boateng nach Protesten abgesagt
Auslöser der derzeit heftigen Reaktionen ist ein Urteil des Landgerichts München I aus dem Juli 2024. Boateng wurde wegen vorsätzlicher einfacher Körperverletzung an seiner früheren Lebensgefährtin schuldig gesprochen.
Es handelt sich dabei um eine rechtskräftige Verurteilung. Zwar gilt Boateng juristisch nicht als vorbestraft, trotzdem regte sich deutlicher Widerstand: Während des Heimspiels der Bayern gegen Dortmund am 18. Oktober entrollten Fans in der Südkurve mehrere Banner mit Botschaften wie "Kein Platz für Charakterschweine".
Boateng erklärte gegenüber der "Sport Bild", dass er mit Trainer Vincent Kompany über einen möglichen Einstieg in den Trainingsbetrieb gesprochen habe. "Ich kann bei Bayern hospitieren, und darauf freue ich mich sehr. Wir müssen nur noch den richtigen Zeitpunkt finden", verriet er.
Ende Oktober wurde schließlich bekanntgegeben: Aus der Hospitanz wird nichts. Dies verkündete Boateng persönlich bei Social Media. "Nach den jüngsten Diskussionen" um seine Person wolle er sich auf andere Themen konzentrieren.
ARD-Doku über Jérôme Boateng: Ex-Fußballer äußert sich
Lange galt Jérôme Boateng als Vorzeigeprofi – Weltmeister, Champions-League-Sieger, Integrationsfigur. Doch das öffentliche Bild des ehemaligen Nationalspielers hat in den vergangenen Jahren tiefe Risse bekommen.
Eine neue ARD-Doku-Serie wagt nun den Versuch, die Geschichte hinter dem Fall zu erzählen. "Being Jérôme Boateng" wirft einen genauen Blick auf das Leben des Ex-Profis. Die Serie rekonstruiert nicht nur seine sportlichen Erfolge, sondern auch den gesellschaftlichen Aufstieg und tiefen Fall des einstigen Fußballhelden.
Boatengs Geschichte wird dabei nicht als Einzelfall, sondern als Symptom eines Systems dargestellt, das Spitzensportler glorifiziert, ihre menschliche Seite aber häufig ausblendet.
Erstmals äußert sich Jérôme Boateng in der Serie ausführlich selbst – auch zum Tod seiner Ex-Freundin Kasia Lenhardt, die sich 2021 das Leben nahm. Eine Woche vor ihrem Tod hatte Boateng in einem "Bild"-Interview das Beziehungsende verkündet und harte Vorwürfe gegen sie erhoben. Nun sagt er:
Kritik an Boateng-Doku
Das in der Doku präsentierte Material stammt teilweise aus bislang unveröffentlichten Archiven und gewährt Einblicke, die öffentlich bislang kaum zugänglich waren. Die Serie will dabei ein differenziertes Bild zeichnen, doch schon vorab zeigen sich viele Personen bei Social Media skeptisch.
"Das kann wirklich nicht euer Ernst sein? Wieso bietet ihr so jemanden noch eine Bühne?", fragt ein entsetzter Bayern-Fan auf der Plattform X, ohne die Doku gesehen zu haben. Eine weitere Userin meint: "Habe keine Kraft mehr, mich über Jérôme Boateng aufzuregen, aber Das Erste, schämt euch."
"Being Jérôme Boateng" ist ab dem 21. November 2025 in der ARD-Mediathek verfügbar. Abrufbar sind drei Episoden mit jeweils einer Länge von 40 Minuten. Ab 23.55 Uhr läuft die Produktion am Freitag auch im linearen Programm.
