Paris scheute keine Kosten und Mühen, um eine spektakuläre Eröffnungsfeier zu Olympia 2024 zu bieten. Erstmals fand die Zeremonie außerhalb eines Stadions statt, und nicht nur deshalb war das Event denkbar unkonventionell.
An einer Stelle wurde das Abendmahl Jesu neu interpretiert, mit Dragqueens als Aposteln sowie einem Transgender-Model und einem fast nackten Sänger. Kritik gab es im Anschluss, wenig überraschend, seitens der Kirche.
Zuschauer:innen, die ganz genau hinschauten, bemerkten dagegen auch eine heftige Panne: Einer der Tänzer zeigte offenbar mehr als er wollte.
Auch auf mehreren Pressefotos ist ein knapp bekleideter Darsteller zu sehen, dem ein Hodensack aus dem Kostüm hängt. Er selbst hat das anscheinend nicht sofort bemerkt, und nun ist es zu spät.
Am Tag nach der Zeremonie ging der Moment bei Social Media endgültig viral. Bei X witzelte eine Userin: "Bei den olympischen Spielen gibt es dieses Jahr eine neue Trophäe: der goldene Hoden."
Die Zuschauerin kommt zu dem Ergebnis, der Künstler hätte die Stelle zur Sicherheit tapen sollen. Sogar sie wisse das. Daneben macht sich Empörung breit. So fragt eine andere Nutzerin: "Wie kann das in Ordnung sein?"
Allein in Deutschland verfolgten über zehn Millionen Menschen die Übertragung der Olympia-Eröffnungsfeier in der ARD, sicherlich nicht allen aber ist die Panne sofort aufgefallen.
Der Vatikan hat die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris im Übrigen angeprangert und sprach in einer Stellungnahme von einer "blasphemischen Verhöhnung eines der heiligsten Momente des Christentums".
Der Erzbischof Vincenzo Paglia lobte darüber hinaus die französischen Bischöfe, die bereits zuvor deutliche Kritik an der Eröffnungsfeier geübt hatten, als "mutig".
Daneben empörten sich konservative und rechtsextreme Politiker:innen in Frankreich über diesen Teil der Zeremonie. Die Senatorin der bürgerlich-konservativen Républicains, Valérie Boyer, behauptete, die bei Olympia präsentierte Version der Geschichte ziele darauf ab, "die Christen lächerlich zu machen".
Die Olympia-Verantwortlichen reagierten darauf aber gelassen. Der Organisationschef Tony Estanguet konterte, die Show habe zum Nachdenken anregen wollen und sei in ihren Grundlinien mit dem IOC abgestimmt gewesen. Dennoch: Eine Zusammenfassung der Eröffnungsfeier ist mittlerweile vom Youtube-Kanal der Olympischen Spiele entfernt worden.