Runde drei in der Comedian-Spielshow "Der König der Kindsköpfe". Die ersten beiden Shows hat Chris Tall gewonnen, diesmal moderiert er den Wettkampf und hat sich acht Spiele für seine Konkurrenten Mario Barth und Oliver Pocher ausgedacht. Los geht es mit der Hausaufgabe, die Tall seinen Kollegen aufgegeben hat. In der Aufgabe "Das Super TALLent" zeigen Pocher und Barth jeder eine eigene Nummer.
Pocher hat sich redlich Mühe gegeben. Mit asymmetrischer Frisur und Glitzeroutfit hat er sich als dritter "Ehrlich-Bruder, der nie gefunden wurde", verkleidet. Sein Name: "Gefährlich Ehrlich". Seine Zauber-Nummer beginnt er mit einem Rundlauf. "Das machen Zauberer immer so", seine Assistentinnen, "die wenig Deutsch verstehen", lächeln penetrant. Erstaunlich, wie genau er damit den Ablauf einer Zaubershow seziert hat. Erst zeigt er zwei miese Kartentricks, dann lässt er sich an einen Pfahl fesseln und befreit sich. Stattdessen ist dann eine Assistentin an den Pfahl gewickelt. Und am Ende gibt es einen handfesten Zaubertrick mit einer verschwundenen Assistentin in einer Box. Gar nicht schlecht.
Mario Barth hingegen macht es sich einfach. Weil hauptsächlich Frauen zugucken und anrufen, erklärt er, präsentiert er erst niedliche Hunde, dann niedliche Katzen, dann sechs Stripper in Polizeiuniform. Das war's.
Fairerweise auch für Barth. Die Zuschauer stimmen 61 zu 39 Prozent gegen ihn. Pocher gewinnt. "Vielen Dank ans Chinarestaurant Won Tong für die Tiere", reißt Pocher noch einen Witz. Chris Tall kommentiert:
Und damit hat er recht: Beim voraufgezeichneten Spiel "Gutes Reiten Schlechtes Reiten" sorgt Oliver Pocher mit einer ekligen Aktion für Stauen – sogar bei Mario Barth.
Der "GZSZ"-Schauspieler Wolfgang Bahro (spielt den Fiesling Jo Gerner) empfängt die beiden auf einem Reiterhof. Sie müssen drei Liter Eistee in der Kälte trinken, enge Reithosen tragen und dann so lang wie möglich im Kreis reiten. "Wer als erstes pinkelt hat verloren?", erfragt Pocher die Regeln. Genau so ist es.
Die beiden machen sich ans Runterkippen der jeweils drei Eistee-Karaffen. Sie haben zu kämpfen. Pocher mehr als Barth. Der gibt seinem Kollegen den Tipp, "die Luft rauslassen".
Und was tut Oliver Pocher? Er furzt. Deutlich hörbar dank seines Mikros. Sogar Mario Barth fragt ungläubig schockiert: "Haste gefurzt?" "Hast doch gesagt, ich soll Luft rauslassen", antwortet Pocher nicht die Spur peinlich berührt.
Mit dem letzten halben Liter Eistee geht es dann für beide aufs Pferd. "Die Schuhe sind null gefüttert, die Klamotten sind ausgesucht für Spanien", jammert Barth, dass es zu kalt sei. "Ich hasse Reiten, ich habe Angst vor Pferden." Er bekommt Balou, ein gutmütiges Kaltblut, das sonst bei Senioren eingesetzt wird. Und überraschenderweise stellt er sich schon beim Aufsteigen viel besser an als Pocher. "Wenn de 'n bisschen Sport machst ...", freut sich Barth. Und ätzt gegen seinen Gegner:
Seinem Pferd gegenüber raspelt er hingegen Süßholz. "Balou, ich bin Dein Freund."
Dann reiten sie los. Pocher leidet schon von Anfang an sichtbar. Den letzten halben Liter Eistee schafft er nicht mehr, er steigt ab und geht O-beinig und mit voller Blase aufs eigens aufgestellte Holzhäuschen: "Nur pullern! Käckerchen machste zu Hause", ruft ihm Barth nach.
Auf der Tonspur überträgt RTL derweil sehr authentisch klingende Plätscher- und Darmgeräusche aus dem Holzhäuschen. Tiefpunkt TV-Unterhaltung erreicht.
König der Kindsköpfe ist ein Abend, der von den überraschenden Spielen und der Tagesform der Comedians lebt. Leider ist beides diesmal nicht erstklassig. Da müssen sie Wasser aus versteckten Düsen in Messbechern auffangen (Barth: "Ich bin nass bis in die Ritze."), Kerzen mit Frisbees auswerfen, Begriffe raten, die von betrunkenen Frauen beschrieben werden ("Langes Teil, was du im Haushalt hast, das vibriert, es ist ziemlich laut und ziemlich hart auch. Man muss richtig fest raufdrücken, damit es richtig knallt." Lösung: Pürierstab) und Dinge stapeln. Pocher wirkt ziemlich sauer, als ihm die Stapel dreimal kurz vor Ende einstürzen. "Können wir mal ein Wissensspiel machen?", fragt er sauer.
Wirklich gut läuft es für ihn aber auch bei Theorie und Praxis in "Der Fahrlehrer" nicht. Die Berliner Fahrprüferin Frau Hase testet simuliert mit den beiden Comedians eine Führerscheinprüfung. Damit, dass ihnen jemand sagt, wo es lang geht, auch wenn es nur die Fahrtrichtung ist, können die beiden Comedians nicht umgehen.
Besonders schlecht läuft es für Oliver Pocher. Er kontrolliert vor dem Losfahren nicht die Funktionstüchtigkeit des Autos. Streber Barth hingegen schon. Zu Pocher sagt die Prüferin Sätze wie "Sie dürfen sich gern auf den Verkehr konzentrieren" und "Sie haben ihre Fahrerlaubnis noch, ja?". Irgendwann überlegt der erstaunlich dünnhäutige Pocher laut, sie einfach abzusetzen, reißt sich aber gerade noch zusammen
Ihr Urteil: "Bei einer echten Fahrprüfung wären beide durchgefallen." Mario Barth gewinnt das Spiel aber knapp. Pocher zeigt sich uneinsichtig:
Vor dem dem Finale liegt Bart mit 6:2 vorn. Das gibt ihm 40 Sekunden Vorsprung beim Biathlon auf Rollskiern mit Minigolf und Schlittenziehen. Oliver Pocher holt zwischenzeitlich gut auf. Aber Barth gewinnt am Ende.
In der nächsten Woche moderiert Laura Wontorra das Finale, wenn der bisher mit zwei Siegen führende Chris Tall gegen Mario Barth (1 Sieg) und den komplett erfolglosen Oliver Pocher antritt um den Titel "König der Kindsköpfe".