Privatsphäre und Nutzungsbedingungen sind für die meisten Verbraucher:innen seit Beginn des Smartphone-Zeitalters ein steter Begleiter – und ein nerviger obendrein. Es gab Zeiten, da gingen Kettenbriefe auf Whatsapp oder Facebook um, die zum Widerruf der jeweiligen Dienst-AGBs aufriefen. Meist wurde die Boomer-Generation – sprich: Eltern, Tanten und Onkel – von dem Trend angesprochen. Doch im Endeffekt erreichte das Thema auch die jüngeren Generationen.
Natürlich waren solche Widerrufe Scams und Spams, die ignoriert gehörten. Dennoch konnten sie erst aufgrund eines großen Problems so "erfolgreich" werden, und zwar wegen der undurchsichtigen Nutzungsbedingungen von Whatsapp, Facebook und anderer Kommunikations-Apps.
Diese sollen nun durch neue EU-Gesetze transparenter werden. Dadurch sieht sich Whatsapp dazu gezwungen, seine AGBs zu aktualisieren. Verbraucher:innen sollten sich die Veränderungen durchlesen: Akzeptieren sie die AGBs nicht, müssen sie sich einen anderen Messenger suchen.
Whatsapp schreibt in einer neuen Mitteilung zu den aktualisierten AGBs (Allgemeine Geschäftsbedingungen), dass zwei neue EU-Verordnungen der Grund für die Änderung sind: das Gesetz über digitale Dienste und das Gesetz über digitale Märkte. Als Konsequenz daraus ergänzt Whatsapp nach eigenen Angaben folgende drei Aspekte:
Um die veränderten AGBs zu akzeptieren, ist laut Whatsapp kein eigenes Zutun der Nutzer:innen notwendig:
Andersherum heißt das: Wer mit den neuen AGBs nicht einverstanden ist, hat nur wenig Handhabe. Aktiv widersprechen kann man den neuen Geschäftsbedingungen wohl nicht. In dem Fall müssen Verbraucher:innen mit der Änderung klarkommen – oder auf alternative Messenger-Dienste wie Telegram oder Signal umsteigen.
Zudem kündigt Whatsapp eine weitere Neuerung an: Das Mindestalter für die App wird ab April herabgesetzt. Nun können Jugendliche europaweit nicht erst ab 16, sondern bereits ab 13 Jahren den Messenger nutzen.
Wahrscheinlich um möglichen Sorgen der Whatsapp-User:innen entgegenzuwirken, betont der Konzern am Schluss der Mitteilung: Weiterhin bleiben Chat-Verläufe Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Diese Verschlüsselung ist ein Sicherheitsstandard, der eine geheime Kommunikation gewährleistet. Konkret heißt das laut dem Unternehmen: "Niemand anders, nicht einmal Whatsapp, kann sie [deine Nachrichten] lesen oder anhören."