Endlich Sommer in Deutschland: In den nächsten Tagen soll ein Hochdruckgebiet für Temperaturen über 30 Grad sorgen. Auch wenn gerade im Süden Gewitter aufkommen sollen, knallt die Sonne andernorts ordentlich. Egal ob am Strand, im Park oder auf der Fanmeile: Eincremen ist angesagt. Gerade für helle Hauttypen ist Sonnencreme fast schon ein Muss.
Dennoch sind Verbraucher:innen in Deutschland seit einigen Wochen verunsichert, ob sie den schmierigen Lichtschutz nutzen sollen. "Öko-Test" hat nämlich in diversen Sonnencremes für Kinder verbotene Phthalat-Weichmacher gefunden. Nachdem das für Aufsehen gesorgt hatte, hat "Öko-Test" nun nachgelegt und auch Cremes für Erwachsene geprüft. Dabei haben viele Produkte verbotenen Stoffe enthalten.
Insgesamt hat "Öko-Test" 19 verschiedene Sonnencremes getestet – alle mit dem Lichtschutzfaktor 30. Darunter sind sowohl günstige als auch Luxus-Kosmetikprodukte. Die Preise reichen dabei von 2,39 Euro bis 47,97 Euro.
Das Ergebnis des Tests dürfte diejenigen, die nach dem vergangenen Test skeptisch wurden, leider in ihrer Sorge bestätigen: Acht von 19 Sonnencremes enthalten verbotene Phthalat-Weichmacher – davon drei den Stoff DnHexP, der bei den Kindersonnencremes besonders häufig nachgewiesen wurde.
Ein notwendiger Zusammenhang zwischen dem UV-Filter DHHB und DnHexP, der in der Vergangenheit vermutet wurde, konnte nicht nachgewiesen werden. So enthalten einige Cremes zwar DHHB, jedoch keine Weichmacher.
Laut "Öko-Test" ist zudem der Preis der Produkte kein Anhaltspunkt für mögliche DnHexP-Verunreinigungen. Die günstigste getestete Sonnencreme, Ombra Sun Sonnenmilch von Aldi für 2,39 Euro, enthält etwa keine DnHexP- oder andere Weichmacher.
Die Creme Annemarie Börlind Sun Care Sonnen-Fluid für 39,92 Euro hingegen enthält DnHexP.
Andererseits sind auch einige der günstigen Sonnencremes belastet. Etwa die Sunozon Sonnenmilch von Rossmann für 3,29 Euro sowie die Today Sun Sonnenmilch von Rewe enthalten Weichmacher.
Phthalat-Weichmacher gelten als gefährlich – und sind dementsprechend verboten. "Unbeabsichtigt und als Verunreinigungen 'in technisch unvermeidbaren Konzentrationen'" dürften sie jedoch enthalten sein, kritisiert "Öko-Test".
Bereits geringe Spuren seien "kritisch". Zwar beruhigt "Öko-Test":
Selbst ein Kind müsse kiloweise Creme auftragen, um bedenkliche Mengen zu erreichen. Dennoch sollte eine Belastung vermieden werden. Phthalat-Weichmacher gelten als "fortpflanzungsgefährdend".
Generell können Weichmacher zudem auch Allergien und Übergewicht auslösen.
Trotz der Ergebnisse warnt "Öko-Test" vor falschen Schlüssen. Die Funde würden "keinen Anlass für Panik" geben. Zudem seien sie "kein Grund, aus lauter Bedenken auf konsequenten Sonnenschutz zu verzichten". UV-Strahlung sei "schließlich die Hauptursache für die Entstehung von Hautkrebs".
Wichtig sei es, auf die Liste der Inhaltsstoffe von Sonnencremes zu schauen. Nicht alle Produkte mit sehr gutem Testergebnis seien etwa "frei von bedenklichen UV-Filtern".