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Muscimol Gummies: Behörde warnt vor Süßigkeiten mit Fliegenpilz-Gift

Die bunte Verpackung enthält Gummibärchen mit dem Fliegenpilzgiftstoff Muscimol.
Bunt und einladend ist die Verpackung. Doch Muscimol Gummies sollte man lieber nicht essen.Bild: Wetteraukreis
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Vergiftungsgefahr: Warum Muscimol Gummies keine Süßigkeiten sind

09.02.2025, 15:29
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Fruchtgummis, Apfelringe, Lakritz, Cola-Fläschchen, Gummifrösche, saure Würmer, Schnüre und Schlangen – wer eine Schwäche für Gummibärchen hat, kann sich hierzulande kaum über ein mangelndes Angebot beschweren. Die unterschiedlichen Sorten füllen teils riesige Verkaufsregale und eine Packung Gummibärchen ist schnell gekauft, egal ob im Supermarkt, im Kiosk oder an einem Automaten.

Seit einiger Zeit sorgen allerdings Fruchtgummis für Aufsehen, die eigentlich gar nicht zum Verzehr gedacht sind. Die Rede ist von sogenannten Muscimol Gummies.

Bei Muscimol handelt es sich um einen Giftstoff, der vom Fliegenpilz (Amanita muscaria) stammt. Teilweise sind auch Süßigkeiten im Umlauf, denen Psilocybin hinzugefügt wurde – also ein Stoff, der in halluzinogenen Pilzen enthalten ist, die auch als Magic Mushrooms bekannt sind. Wer diese "Süßigkeiten" konsumiert, muss nicht nur mit einer berauschenden Wirkung rechnen, sondern auch mit schweren gesundheitlichen Folgen.

Gesundheitsbehörde warnt vor Muscimol Gummies

Aktuell warnt die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) in Österreich vor dem Kauf dieser Produkte. Das berichtet "Der Standard". Die Muscimol Gummies werden demnach häufig in Online-Shops, aber auch an Verkaufsautomaten oder Kiosken verkauft.

Besonders trügerisch ist dabei, dass die Produkte wie Süßigkeiten aussehen, aber von den Herstellern als Non-Food-Artikel deklariert werden; auf der Verpackung findet sich teils der Hinweis "nicht zum Verzehr". Statt Süßigkeiten ist beispielsweise die Rede von Souvenirs oder Sammlerstücken. Dadurch bewegen sich die Hersteller in einem rechtlichen Graubereich.

Fliegenpiz-Giftstoff hat zahlreiche Nebenwirkungen

Die Ages warnt vor zahlreichen Nebenwirkungen. Demnach müsse man nach dem Verzehr mit Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufversagen und sogar Psychosen rechnen. Auch Muskelzuckungen, Bauchschmerzen und schlimmstenfalls Bewusstlosigkeit oder Koma seien möglich. Tödliche Verläufe seien eher selten, aber eine Vergiftung müsse in jedem Fall ärztlich behandelt werden.

Die Verbraucherzentrale Hessen warnte schon Ende vergangenen Jahres davor, solche halluzinogenen Lebensmittel zu essen. "Besonders Kinder sind durch die Verwechslungsgefahr mit regulären Süßigkeiten gefährdet", erklärte eine Sprecherin. Durch ihr geringes Körpergewicht seien sie anfälliger für die schädliche Wirkung der Muscimol Gummies.

Aber auch Jugendliche und Erwachsene sollten lieber auf die Muscimol-Produkte verzichten. Schon geringe Mengen von etwa sechs bis zehn Milligramm Muscimol könnten zu Vergiftungserscheinungen führen. Dafür reichen schon ein bis zwei Gummibärchen aus; pro Stück sind laut Verbraucherzentrale bis zu fünf Milligramm des Giftstoffes enthalten.

Erst im Oktober vergangenen Jahres ist ein junger Mann im hessischen Wetteraukreis wegen Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht worden. Er hatte zuvor eine Packung Fruchtgummis an einem Automaten gekauft. Der Automatenbetreiber wurde daraufhin aufgefordert, die Produkte unverzüglich aus dem Verkauf zu nehmen.

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