Wieder eine Nachtzugverbindung weniger! Seit Ende 2016 hat die Deutsche Bahn ihren Nachtzugservice drastisch reduziert und bietet seither keine Nachtzüge mehr an, die mit Liege- oder Schlafwägen ausgestattet sind. Damit entfällt für viele Reisende eine bequeme und umweltfreundliche Möglichkeit, lange Strecken über Nacht zu überwinden.
Umso wichtiger wird die Rolle internationaler Anbieter, die diese Lücke zunehmend füllen. Besonders wichtig für die deutschen Städte sind die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), die mit ihren Nightjet-Verbindungen nach wie vor attraktive und komfortable Alternativen bieten. Sie ermöglichen es Reisenden, sowohl innerhalb Europas als auch zu beliebten Urlaubszielen bequem über Nacht zu reisen.
Mittlerweile verbinden die "Nightjets" der ÖBB viele deutsche Städte mit beliebten Urlaubszielen. Doch ab 28. März 2025 steht eine große Veränderung an: Auf der Strecke zwischen Berlin und Brüssel wird die Zahl der Nachtzugverbindungen drastisch reduziert.
Die ÖBB streicht all ihre Verbindungen der Nachtzuglinien zwischen Berlin und Brüssel. Diese Entscheidung bedeutet für viele Reisende, dass sie sich auf weniger Flexibilität und möglicherweise längere Reisezeiten einstellen müssen.
Die direkte Nachtzugverbindung zwischen Berlin und Brüssel wurde erst im Dezember 2023 von der ÖBB eingeführt und stellte eine wichtige Neuerung im europäischen Nachtzugnetz dar. Diese Verbindung, die die beiden Hauptstädte dreimal pro Woche in etwa 14 Stunden miteinander verband, stieß auf großes Interesse bei Reisenden, die eine komfortable und nachhaltige Alternative zum Flugverkehr suchten.
Doch bereits zwischen dem 12. August und dem 25. Oktober 2024 war die Strecke aufgrund von Bauarbeiten unterbrochen, was Fahrgäste vorübergehend vor Herausforderungen stellte. Nach der Wiederaufnahme der Fahrt plante die ÖBB sogar, die Frequenz der Verbindung zu erhöhen und täglich Abfahrten anzubieten.
Die Pläne, die Verbindung zwischen Berlin und Brüssel auf tägliche Abfahrten zu erhöhen, wurden allerdings nie umgesetzt. Der vermutete Grund: Die private Gesellschaft European Sleeper nahm auf derselben Strecke und an den gleichen Tagen wie die ÖBB-Nightjets ihren Betrieb auf – und das mit nur 20 Minuten Unterschied in der Abfahrtszeit.
Der Nightjet von Wien nach Brüssel bleibt dennoch weiterhin bestehen, sodass Reisende eine direkte Nachtzugverbindung über München nutzen können.
Für alle Nachtzug-Liebhaber:innen also die Entwarnung: Eine alternative Verbindung zwischen Berlin und Brüssel bleibt bestehen, jedoch nicht via ÖBB, sondern durchgeführt von European Sleeper, mit dem "Good Night train".