Die Deutsche Bahn führt einen neuen Fahrplan ein und bringt ihren Fahrgästen Neuerungen – erfreuliche wie ärgerliche. Ab sofort sollen vor allem Verbindungen ins europäische Ausland schneller, bequemer und vielfältiger werden. Internationale Strecken wie Berlin–Paris oder München–Amsterdam stehen im Fokus und erweitern das Angebot spürbar. Gleichzeitig bleibt das Inland weitgehend unverändert.
Doch der Fahrplanwechsel bringt nicht nur Verbesserungen mit sich, sondern auch höhere Preise. Während manche Angebote preislich stabil bleiben, werden andere deutlich teurer – vor allem für Pendler:innen und Vielfahrer:innen.
Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Direktverbindung zwischen Berlin und Paris. Die Strecke wird planmäßig in acht Stunden bewältigt und ermöglicht eine entspannte Alternative zum Flug. Auch Amsterdam rückt näher: Eine neue ICE-Verbindung führt nun direkt von München in die niederländische Hauptstadt.
Zusätzlich gibt es neue Sprinter-Verbindungen, die die Fahrtzeit zwischen Berlin und Frankfurt am Main verkürzen sollen. Insgesamt werden laut Bahn täglich mehr als 330 Fahrten in zwölf europäische Nachbarländer angeboten.
Im Gegensatz zu den internationalen Verbesserungen bleiben die Änderungen im Inland überschaubar. Der Fokus des Fahrplanwechsels liegt klar auf dem Ausbau grenzüberschreitender Strecken.
Die Neuerungen im Angebot gehen mit teils deutlichen Preissteigerungen einher. Flex-Tickets werden im Schnitt 5,9 Prozent teurer. Ebenso Zeitkarten für Pendler:innen. Auch die Fahrradmitnahme im Fernverkehr wird kostspieliger: Die Preise steigen von derzeit 7,50 bis 12,90 Euro auf zwischen 7,99 und 14,99 Euro. Besonders auffällig ist der Preisanstieg der Bahncard 100, die nun im Schnitt über sechs Prozent mehr und damit in der 2. Klasse für Erwachsene 4.899 Euro, kostet.
Einige Preiskategorien bleiben jedoch stabil: Die Einstiegspreise für Spartickets (ab 21,99 Euro für Erwachsene) sowie die Preise der Bahncards 25 und 50 bleiben unverändert. Für Gelegenheitsreisende bleibt die Bahn damit weiterhin erschwinglich.
Die Preiserhöhungen begründet das Unternehmen mit gestiegenen Kosten, die unter anderem durch Tarifabschlüsse und die höhere Belastung des Deutschlandtickets entstanden sind.
Trotz des modernisierten Angebots kämpft die Bahn mit bekannten Schwierigkeiten. Verspätungen sind weiterhin ein großes Problem. Im ersten Halbjahr 2024 war mehr als jeder dritte Fernzug nicht pünktlich. Gründe dafür sind unter anderem die marode Infrastruktur und Engpässe im Schienennetz.
Um hier gegenzusteuern, investiert der Bund Milliarden in die Modernisierung der Schienen. Ein neues Sanierungskonzept sieht vor, ganze Streckenabschnitte zeitweise komplett zu sperren und umfassend zu renovieren. Die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim wurde kürzlich fertiggestellt und markiert den Auftakt dieses langjährigen Projekts.