"Sammeln Sie Payback-Punkte?" – diese Frage wird an deutschen Kassen nun schon seit 25 Jahren regelmäßig gestellt, seit neuestem auch in Edeka-Märkten. Deutschlands größte Supermarktkette ist gemeinsam mit seinen Tochterunternehmen Netto und Marktkauf seit Beginn des Jahres Teil von Payback.
Dieses sogenannte Loyaltyprogramm ist für Edeka ein Mittel zur Bindung von Kund:innen. Laut der "Lebensmittelzeitung" erhofft sich die Supermarktkette mit dem Wechsel zu Payback eine Umsatzsteigerung von zwei Prozent.
Payback lässt sich für dieses Instrument freilich entlohnen, weshalb Edeka die Lebensmittelhersteller an den Kosten beteiligen will. Der Getränkeriese Coca-Cola ist damit offenbar nicht einverstanden. Zwischen dem Konzern und der Supermarktkette herrscht darum wieder einmal Streit.
Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, verlange die Supermarktkette von Markenherstellern eine Beteiligung von bis zu zwei Prozent ihres mit Edeka getätigten Umsatzes. Dem Bericht zufolge ist Coca-Cola mit der Beteiligung nicht einverstanden.
Der Getränkeriese steht damit nicht allein da. Der "Lebensmittelzeitung" zufolge gehen die Forderung vielen Fabrikanten zu weit. Selbst ein Prozent Umsatzbeteiligung hielten viele Hersteller noch für zu hoch, vor allem da es sich um eine Vereinbarung auf Dauer handle. Einige Hersteller sähen außerdem kaum einen Mehrwert für die eigene Marke.
Während einige Verträge bereits unter Dach und Fach sind, laufen die Verhandlungen mit anderen Herstellern noch. Das Ringen um eine Einigung mit Coca-Cola ist derweil eskaliert.
Laut der "Lebensmittelzeitung" hat Edeka den Außendienstmitarbeiter:innen des Getränkekonzerns bis auf Weiteres den Zutritt zu seinen Supermarktfilialen untersagt.
Edeka begründet die Maßnahme dem Bericht zufolge damit, dass Coca-Cola "den Fortschritt laufender Verhandlungen" blockiere. Eine Vorwarnung seitens der Supermarktkette sei unlängst bekräftigt worden. Brancheninsider werteten das Vorgehen als Warnsignal in den laufenden Verhandlungen.
Der anhaltende Streit hat bisher keine Auswirkungen auf die Warenversorgung von Edeka-Märkten mit Produkten von Coca-Cola. Ein Lieferstopp seitens des Getränkekonzerns wäre aber nichts Neues.
2022 konnte es Kund:innen passieren, dass sie in Filialen von Edeka anstelle des koffeinhaltigen Softdrinks verwaiste Regale vorfanden. Vorangegangen war ein monatelanger Preisstreit, der die beiden Parteien schließlich bis vor Gericht führte.
Edeka wollte eine Preiserhöhung nicht akzeptieren und warf dem amerikanischen Konzern vor, seine marktbeherrschende Stellung auszunutzen. Der reagierte mit einem Lieferstopp, woraufhin die Supermarktkette vor Gericht zog – und verlor.
Seit dem Urteil ist es trotz weiterer Preiserhöhungen des Getränkekonzerns nicht mehr zu einer ähnlichen Eskalation gekommen. Nun flammen die Streitigkeiten wieder auf, diesmal allerdings nicht wegen gestiegenen Preisen.