Ein Penny für deine Gedanken, ein Euro für ein Haus. In Italien taugt der Spruch zum Slogan. Das Land entwickelte sich zum weltweiten Zentrum für Ein-Euro-Haus-Programme. Eine Reaktion auf die massive Abwanderung, unter der Regionen wie Mussomeli, Cammarata und Sambuca lange Zeit litten.
Ganze Häuserreihen standen leer, Geisterviertel entstanden. Häuser für einen Euro sollten Zuwanderung begünstigen, den toten Regionen neues Leben einhauchen. Einziges Manko: die Häuser waren baufällig, eine Renovierung kostenaufwändig. So sehr, dass sie die Spottpreise quasi wieder ausglichen. Strenge Regeln sollten zudem dazu anhalten, sich um die Immobilien zu kümmern.
Meist war eine Anzahlung für die Sanierung beim Hauskauf fällig. Das kann mehrere Tausend Euro kosten. Penne wählt nun einen anderen Weg.
Denn die Stadt in der zentralitalienischen Region Abruzzen, auf halbem Weg zwischen der Adriaküste und dem Gran Sasso Gebirge, fordert beim Hauskauf lediglich Engagement.
"Die einzige Voraussetzung ist, dass sich die Käufer verpflichten, die Häuser innerhalb von drei Jahren umzugestalten", sagt Pennes Bürgermeister Gilberto Petrucci zu CNN. "Wir verlangen keine Anzahlung. Wir möchten diejenigen, die kommen, um das historische Viertel wiederzubeleben, wirklich ermutigen."
Interessant ist auch, dass die Stadt alle Käufer:innen tatkräftig unterstützen möchte. Es gebe ein Team aus "Architekten und Experten, die bei den Renovierungsarbeiten beraten und unterstützen", sagt Petrucci. Auch Bauunternehmer:innen und Gutachter:innen würden helfen.
Die Kosten für eine grundlegende Neugestaltung liegen laut Petrucci bei gut 20.000 Euro. Schlüsselfertige Häuser stünden ebenfalls zum Verkauf. Ab 40.000 Euro können Interessenten zuschlagen.
Auf Penne hält der Bürgermeister, wie soll es anders sein, eine Lobeshymne. Sie sei ein Freilichtmuseum, geprägt durch eine Architektur, die sich aus mittelalterlichen, gotischen und Renaissance-Stilen zusammensetzt.
"Penne blickt auf tausendjährige Wurzeln zurück, die ihre Spuren in der Landschaft hinterlassen haben", sagt er. "Die ersten Spuren prähistorischer Siedlungen gehen auf die Oschi zurück, ein italisches Volk, das im Hochland lebte, um sich gegen seine Feinde zu verteidigen."
Vielleicht entpuppte sich Pennes erste Haus-Verkauf-Aktion deshalb als Erfolg. Alle angebotenen Häuser fanden Käufer:innen. Jetzt gibt es eben nochmal 40 weitere. Mal schauen, ob Interessenten auch hier wieder fleißig zuschlagen.