
Das alltägliche Leben in Tokio könnte sich bald maßgeblich verändern. Bild: imago images / Stanislav Kogiku
Urlaub & Freizeit
05.06.2024, 15:0205.06.2024, 15:02
Bisher gilt Japan weltweit unter den Urlaubsländern noch als relativer Underdog. Vor allem von Europa sind viele allein durch die ewig scheinende Flugzeit von mehr als 14 Stunden abgeschreckt.
Lange Zeit waren Städte wie Tokio und Kyoto daher vor allem bei Langzeitreisenden beliebt, die mehr als ein paar Wochen Jahresurlaub zur Verfügung hatten. Seit dem Ende der Corona-Pandemie erfährt der Japan-Tourismus allerdings einen erheblichen Boom.
Bis 2028 rechnen Expert:innen laut einer Aufstellung von Statista mit einem Zuwachs von fünf Prozent im Umsatz durch den Tourismus. Doch mit dem Zuwachs an Besucher:innen kommt immer auch ein gewisses Leid für Anwohner:innen.
So ergreift Tokio nun eine Maßnahme, die bisher nur von den Hotspots des Sauftourismus in Europa bekannt ist.
Bezirk in Tokio erlässt Alkoholverbot
Hintergrund ist die generelle Haltung zu Alkohol in Japan und im gesamten asiatischen Raum. Zwar lässt sich dieser in teils auch nachts geöffneten Läden, vor allem in den Großstädten, sehr einfach kaufen. Generell darf man in Japan aber erst ab 20 Jahren Alkohol kaufen und konsumieren.
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Sowohl in Bars und Restaurants wie in der Öffentlichkeit ist der Verzehr von Alkohol generell nicht unter Verbot gestellt, wie das etwa in den USA und in Polen der Fall ist. Gern gesehen sind offensichtliche Trinkgelage in Japan aber trotzdem nicht.
Weil viele Tourist:innen diese Regelung offenbar in der Vergangenheit massiv missachtet haben, zieht ein Bezirk in der japanischen Hauptstadt Tokio nun die Reißleine. Ab Herbst führt der Shibuya-Distrikt ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit ein.
Wie CNN berichtet, darf in dem östlich gelegenen Stadtbezirk ab Oktober theoretisch nur noch tagsüber Alkohol öffentlich konsumiert werden. Zwischen 18 und 5 Uhr gelte demnach ein Verbot, konkrete Strafen sind bisher nicht bekannt.

Bereits zu Halloween 2023 galt in Tokio ein öffentliches Alkoholverbot. Bild: imago images / ZUMA Wire
Bereits im vergangenen Jahr hatte der selbst verwaltete Bezirk Shibuya ein Alkoholverbot zu den traditionellen Halloween-Feierlichkeiten erlassen. In Folge einer Massenpanik in Südkorea im Vorjahr entschied man sich hier in Japan erstmals, dem Partytourismus mit einem abendlichen Alkoholverbot einen Riegel vorzuschieben.
Japan spürt Auswirkungen des Massentourismus
"Die durch den Massentourismus verursachten Schäden sind gravierend", heißt es nun in einer offiziellen Mitteilung der Stadt. Häufig komme es demnach durch den Partytourismus auch zu Auseinandersetzungen mit Anwohner:innen.
Insgesamt hat Japan aktuell noch stark mit den Massen an Tourist:innen aus Europa und den USA zu kämpfen. In Kyoto haben die zuständigen Behörden mittlerweile entsprechende Hinweisschilder aufgestellt, die auf die Gepflogenheiten der japanischen Kultur hinweisen.
Shibuya ist bei Tourist:innen nicht nur wegen seiner außergewöhnlichen Architektur, sondern auch wegen seiner ausgeprägten Kunst- und Kulturszene beliebt. Gastronomisch hat der Bezirk ebenfalls viel zu bieten.
Mit dem Alkoholverbot steht Japan indes nicht allein da. Während am berühmten Ballermann auf Mallorca mittlerweile ein vollständiges Verbot in der bei Partytourist:innen beliebten Zone gilt, darf auch in Rom ab 22 Uhr kein Alkohol mehr in der Öffentlichkeit konsumiert werden.
Zumindest für die örtliche Gastronomie sind die entsprechenden Schritte meist ein Gewinn. So verweisen auch die japanischen Behörden darauf, dass Besucher:innen ihre alkoholischen Getränke gerne weiterhin in Restaurants und Bars genießen sollten.
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