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Thailand-Urlaub: Warum man auf Elefantencamp-Besuch verzichten sollte

ARCHIV - 23.04.2023, Thailand, Khao Lak: Zwei Elefanten stehen in einem Fluss im Khao Sok Nationalpark im Süden von Thailand. Thailand will seine steigende Elefantenpopulation künftig mit Verhütungssp ...
Ohne Menschen zu baden, bedeutet für die Elefanten weniger Stress.Bild: dpa / Carola Frentzen
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Urlaub in Thailand: Warum Elefantencamps so problematisch sind

06.01.2025, 16:13
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Nur 23 Jahre alt wurde die spanische Touristin, die am Freitag von einem Elefanten in Thailand angegriffen wurde. Medienberichten zufolge schlug das Tier so heftig mit seinem Rüssel zu, dass die junge Frau später in einem Krankenhaus starb.

Nach Angaben der spanischen Nachrichtenagentur EFE ereignete sich der Vorfall in dem Elefantenzentrum Koh Yao Elephant Care auf einer Insel im Süden des Landes. Demnach badeten einige Tourist:innen, darunter auch die Frau und ihr Partner, mit mehreren Elefanten in einem Fluss.

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Dabei war das 50-jährige Elefantenweibchen offenbar in Panik geraten und hat die Spanierin daraufhin attackiert. Die anderen Tourist:innen blieben unverletzt. Das Elefantenzentrum ist mittlerweile geschlossen.

Thailand: Immer wieder tödliche Zwischenfälle mit Elefanten

Das Baden mit Elefanten ist bei Urlauber:innen in Thailand eine äußerst beliebte Aktivität. Laut World Animal Protection werden landesweit rund 2800 Elefanten für touristische Zwecke gehalten.

Im Koh Yao Elephant Care leben nach Angaben des Betreibers drei Elefanten, wie die spanische Zeitung "El Mundo" berichtet. Zwischen 10 und 30 Tourist:innen würden jeden Tag das Elefantenzentrum besuchen, die Tiere beobachten und mit ihnen im Fluss baden.

Das 50-jährige Elefantenweibchen hätte "jahrzehntelange" Erfahrung mit Tourist:innen gehabt, erklärten die Betreiber des Zentrums. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Touristin in dem südostasiatischen Land von einem Elefanten getötet wird. Die touristische Nutzung der Tiere steht aber nicht nur deshalb in der Kritik.

Tierschützer kritisieren Elefantentourismus scharf

"Elefanten sind Wildtiere", erklärt beispielsweise die Tierschutzorganisation Pro Wildlife. Die Interaktion zwischen Mensch und Elefant sei kein natürliches Verhalten, sondern werde den Tieren aufgezwungen.

Oftmals handele sich bei den Tieren auch nicht um Waisen, wie von den Betreiber:innen beworben. Stattdessen würden viele frei lebende Tiere schon als Jungtiere eingefangen und für touristische Zwecke trainiert.

Pro Wildlife kritisiert auch, dass die Tiere in den touristischen Einrichtungen teils angekettet werden und anderweitig Gewalt erfahren.

Mögliche Alternativen zu Elefantencamps

Die Tierschutzorganisation rät deshalb davon ab, Elefantencamps oder (vermeintliche) Auffangstationen zu besuchen, die direkten Kontakt zu den Tieren versprechen. Auf das Reiten, Spazierengehen und Baden mit Dickhäutern sollte man verzichten – auch zur eigenen Sicherheit.

Stattdessen sollte man die Tiere eher in Freiheit und mit einer professionellen Führung bewundern. Wer sich einen Besuch in einer Auffangstation nicht nehmen lassen will, kann laut Pro Wildlife auf verschiedene Kriterien achten, um einen seriösen Anbieter zu erkennen.

Demnach sollten Urlauber:innen darauf achten, dass es keinen direkten Mensch-Tier-Kontakt in der Einrichtung gebe. Außerdem solle man sich vergewissern, dass die Tiere nicht angekettet seien, nicht einzeln leben und ausreichend Zugang zu Nahrung, Trinkwasser, Bademöglichkeiten und Schatten haben.

(mit Material von dpa)

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