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Rosen, die Herkunft und der Klimawandel: die wichtigsten Fakten

Rosen sind unter den Schnittblumen besonders beliebt.
Rosen sind unter den Schnittblumen besonders beliebt.Bild: pixabay / Manfred Richter
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Rosen, die Herkunft und der Klimawandel: die wichtigsten Fakten

14.02.2025, 10:20
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Viele Menschen verschenken zu besonderen Anlässen gerne Rosen: zum Geburtstag, zum Hochzeitstag, erst recht zum Valentinstag. Rosen gelten als Symbol von Romantik und Zuneigung, vor allem die rote Rose soll oft "Ich liebe dich" ausdrücken.

Parallel dazu kommen immer wieder die gleichen Fragen auf: Ist das noch zeitgemäß? Kann man seine Liebe nicht auch anders zeigen? Ist das noch romantisch oder nur noch kapitalistischer Mist?

In Zeiten der Klimakrise existiert noch eine andere Frage: Wo kommen die Rosen in Deutschland eigentlich her und schadet die Zucht der Umwelt? Watson hat die Antworten für dich zusammengetragen.

Herkunft: Woher kommen die Rosen in Deutschland?

Rosen sind in Deutschland die mit Abstand beliebtesten Schnittblumen. Mit einem Marktanteil von 41 Prozent, das sind die Zahlen aus dem Jahr 2023, belegen sie eindeutig Platz eins. Dahinter folgen Tulpen (14 Prozent) und Chrysanthemen (elf Prozent).

Der Großteil der in Deutschland verkauften Schnittblumen sind importiert, weil der heimische Pflanzenanbau den Bedarf nicht mal im Ansatz decken kann. Der NDR schreibt, dass rund 80 Prozent aller verkauften Blumen aus dem Ausland kommen.

Die meisten dieser Schnittblumen werden aus den Niederlanden nach Deutschland gebracht. Im Jahr 2023 kamen allein aus dem Nachbarland über 900 Millionen Rosen.

Das bedeutet allerdings nur, dass sie dort gehandelt werden – es heißt nicht zwangsläufig, dass sie im Nachbarland auch angebaut wurden. Laut Statista stammen viele dieser Rosen aus Afrika. "Da die Herkunft von Blumen in Deutschland nicht genau festgehalten werden muss, ist die genaue Zahl der afrikanischen Blumen hier unbekannt."

Das ostafrikanische Kenia ist mit 200 Millionen Rosen offiziell zweitgrößter Importeur nach Deutschland. Sambia (45 Millionen) und Äthiopien (24 Millionen) sind weitere wichtige Lieferanten.

Klimatische Bedingungen für Rosen sind in Afrika optimal

Der Grund ist offensichtlich: In Teilen Afrikas sind die klimatischen Bedingungen für den Anbau von Rosen optimal. Hier werden sie in riesigen Mengen angebaut und können so möglichst kostengünstig in Deutschland angeboten werden.

Doch das hat Einfluss auf die weiten Transportwege und somit auch auf den CO₂-Ausstoß.

In Europa können diese klimatischen Bedingungen nur im Gewächshaus erzeugt werden, was mit hohen Kosten verbunden ist. Rein finanziell betrachtet ist es preisgünstiger, Blumen in Afrika anzupflanzen und dann die Transportkosten nach Europa in Kauf zu nehmen.

Rosen und der Klimaschutz: Passt das zusammen?

Aus Klimaschutzgründen sollte man auch wissen: Der Wasserverbrauch für die Rosenzucht ist enorm – und Kenia ist regelmäßig von Dürreperioden betroffen. Hinzu kommt die Kühlkette, die unterwegs für die Frische der Blumen sorgen muss. Und trotz alledem ist es laut Bayerischem Rundfunk – zumindest für die Ökobilanz – immer noch besser, als in Europa Gewächshäuser ein ganzes Jahr hindurch zu betreiben.

Rosen aus Afrika: So sehen die Arbeitsbedingungen aus

Laut t-online sind die Arbeitsbedingungen in den kenianischen Betrieben oft prekär: Die Löhne sind viel zu niedrig, um davon leben zu können. Pestiziden, die in Deutschland teilweise verboten sind, sind die Arbeiter:innen dort schutzlos ausgeliefert.

Ob man unter diesen Umständen noch Rosen kaufen möchte, ist jedem und jeder selbst überlassen. Wer ganz sicher gehen möchte, dass die Rosen unter vertretbaren Bedingungen angepflanzt und abgeerntet wurden und aus Deutschland oder den Nachbarländern kommen, kann auf Fairtrade-Label setzen oder selbst züchten – dann können sie allerdings nicht zum Valentinstag verschenkt werden.

Santorini: Erdbeben flachen ab – Experte trotzdem in Sorge

Anfang Februar setzte auf der griechischen Vulkaninsel Santorini eine Erdbebenreihe ein: innerhalb von 26 Tagen erschütterten 24.500 Erdstöße die Insel. Viele davon waren so gering, dass sie nur von Seismografen wahrgenommen wurden. Aber es gab auch zahlreiche Erschütterungen der Erdbebenstufe 4.

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