Im Juni beginnt in Mitteleuropa der meteorologische Sommer, was in der Regel wärmeres und freundlicheres Wetter bedeutet. Tagsüber kann man sich normalerweise auf Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke einstellen. Viele Menschen freuen sich auf die langen Sommertage, keine Pullis und langen Hosen mehr. Stattdessen luftige Kleider, Shorts und Shirts.
Dieser Wunschvorstellung ist der Juni bislang aber nicht ganz gerecht geworden. Bisher zeigte sich der Sommermonat von einer eher wechselhaften Seite. Der Himmel war oft wolkenverhangen, zwischendurch gab es lokal kräftige Schauer und Gewitter.
Am Mittwoch warnten Expert:innen sogar vor einer "Superzelle", die regional dicke Hagelkörner und Orkanböen mit sich bringen sollte. Sommerliches Aperol-Wetter sieht eindeutig anders aus. Und der Ausblick auf das Pfingstwochenende verrät: Es ist Geduld gefragt.
Für Samstag meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nämlich weiterhin wechselhaftes Wetter. Gerade im Nordwesten ist mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Auch der Pfingstsonntag wird wohl eher trüb daherkommen: Laut DWD wechseln sich Sonne, viele Wolken, Schauer und Gewitter ab.
Im Osten soll das Thermometer maximal auf 22 Grad und im Westen höchstens auf 15 Grad klettern. Am Pfingstmontag dürfte es dann noch ein wenig frischer werden, in Deutschland wird nämlich ein Zustrom kalter Luftmassen aus dem Norden Europas erwartet.
Am Morgen sind deshalb Temperaturen unter fünf Grad möglich; in Bodennähe besteht sogar Frostgefahr. "Das fühlt sich eher an wie Anfang März statt Anfang Juni", sagt Wetter-Expertin Kathy Schrey von wetter.net. Ihr Kollege Dominik Jung spricht in der "Frankfurter Rundschau" sogar von einem "Kälteschock" im Juni.
Frost im Juni? Das mag für manche ungewöhnlich klingen, aber es handelt sich laut Jung um ein altbekanntes Wetter-Phänomen: die "Schafskälte". Demnach sinken die Temperaturen zwischen dem 4. und 11. Juni fast jedes Jahr noch einmal ab.
Von "Schafskälte" spricht man deshalb, weil früher die Schafe teils zu diesem Zeitpunkt schon geschoren wurden und dadurch besonders anfällig für Kälte und Nässe waren.
Nach diesen vergleichsweise kühlen Tagen scheint der Sommer aber wohl zurückzukehren. Erste Wettermodelle deuten laut Jung an, dass die Temperaturen bereits am Dienstag deutlich ansteigen könnten. Im Verlauf der Woche seien dann sogar 26 Grad und mehr möglich.