
In Polen bleiben die Grenzkontrollen bis Oktober bestehen.Bild: dpa / Sebastian Kahnert
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03.08.2025, 10:4003.08.2025, 10:40
Polen verlängert Grenzkontrollen
Polen verlängert wie erwartet die vorübergehenden Kontrollen an der Grenze zu Deutschland. Die ursprünglich bis zum 5. August geplanten Überprüfungen würden bis zum 4. Oktober bestehen bleiben, sagte Innenminister Marcin Kierwinski am Sonntag laut der Nachrichtenagentur PAP.
Die polnische Mitte-Links-Regierung hatte Anfang Juli stichprobenartige Grenzkontrollen an den Grenzabschnitten zu Deutschland und Litauen angeordnet. Sie begründet dies mit erhöhter irregulärer Migration. Der Schritt gilt zugleich als Antwort auf deutsche Grenzkontrollen seit Oktober 2023. Gemäß den Regeln des Schengenraums lief die Frist für die polnischen Kontrollen zunächst 30 Tage.
Israel: Video von ausgehungerter Geisel sorgt für Aufsehen
Bei einer Massendemonstration in Israel haben die Teilnehmenden die Freilassung aller Geiseln aus dem umkämpften Gazastreifen gefordert. Die islamistische Hamas benutze die Geiseln als "lebende Hungerexperimente", zitierte die "Times of Israel" den Bruder des im Gazastreifen festgehaltenen Evjatar David.
In einem zuvor veröffentlichten Propaganda-Video der Hamas ist der bis auf die Knochen abgemagerte 24-Jährige in einem engen Tunnel zu sehen, wie er sein "eigenes Grab" schaufelt. "Beenden Sie diesen Alptraum, der seit 666 Tagen andauert. Unterzeichnen Sie ein umfassendes Abkommen, das alle 50 Geiseln zurückbringt und die Kämpfe beendet", forderte das Forum der Angehörigen der Geiseln an die Regierung gewandt und sprach von 60.000 Teilnehmer:innen.

Demonstrierende in Tel Aviv fordern die Freilassung der Geiseln.Bild: AP / Ariel Schalit
An einer Stelle in dem knapp fünfminütigen Propaganda-Video der Hamas sagte Evjatar an Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gewandt: "Ich bin von Ihnen, mein Premier, völlig verlassen worden, von Ihnen, der sich um mich und all die anderen Gefangenen kümmern müsste." Die Hamas bezeichnet ihre Geiseln in ihrer Propaganda-Sprache als "Gefangene". Die Familie von David hatte der Veröffentlichung des Videoclips zugestimmt.
Der "Times of Israel" zufolge gingen Menschen auch in anderen Orten Israels auf die Straße. Die Zeitung sprach von einer der höchsten Teilnehmerzahlen der vergangenen Wochen. Nach israelischer Darstellung befinden sich noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer Gruppen. Mindestens 20 von ihnen sollen noch am Leben sein. Monatelange Bemühungen, durch indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas eine Waffenruhe herbeizuführen und die Freilassung der Geiseln zu bewirken, gelten vorerst als so gut wie gescheitert.
Trump entsendet zwei Atom-U-Boote in die Nähe Russlands
Als Reaktion auf Aussagen des ehemaligen russischen Staatschefs Dmitri Medwedew hat US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben die taktische Verlegung zweier Atom-U-Boote angeordnet. Auf die Frage eines Journalisten des ultrakonservativen US-Senders Newsmax, ob die Boote dann näher an Russland seien, sagte er: "Ja, sie sind näher an Russland". Trump hatte den Schritt am Freitag im Kontext seiner Auseinandersetzung mit Medwedew auf seiner Plattform Truth Social verkündet.
Die Verlegung geschehe "nur für den Fall, dass diese törichten und provokativen Äußerungen mehr als nur das sind", schrieb der Republikaner. Wohin genau die U-Boote verlegt werden sollten, sagte Trump zunächst nicht, sondern sprach lediglich von "geeigneten Regionen".
Der öffentliche Streit zwischen Trump und Medwedew zieht sich bereits seit Tagen. Ausgangspunkt war, dass Trump sein Ultimatum an Kremlchef Wladimir Putin von 50 auf zehn Tage verkürzt hatte: In dieser Zeit soll eine Waffenruhe zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine erreicht werden. Die Frist läuft Ende kommender Woche ab - danach will Trump Sanktionen gegen Russlands Handelspartner verhängen, sollte es keine Einigung geben.
Deutsche Städte wollen Kinder aus Gaza aufnehmen
Nach Hannover will auch Düsseldorf Kinder aus dem Gazastreifen und Israel aufnehmen, die besonders schutzbedürftig oder traumatisiert sind. Mit Blick auf die Ankündigung der niedersächsischen Landeshauptstadt sagte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU): "Diese starke und zutiefst menschliche Geste wollen wir auch in Düsseldorf aufgreifen. Bei Fragen der Haltung und Menschlichkeit stehen wir in Düsseldorf über Parteigrenzen hinweg zusammen."
Die Stadt Hannover hatte am Donnerstag angekündigt, bis zu 20 Kinder aufzunehmen. Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sagte, aktuell stünden bis zu 20 Inobhutnahme-Plätze bereit. Eine Ausweitung sei denkbar, etwa über Gast- oder Pflegefamilien. Laut dem Oberbürgermeister haben sich auch andere Städte für eine Beteiligung an ähnlichen Programmen interessiert.
In Düsseldorf ist allerdings der Umfang der Hilfe noch unklar. "In der kommenden Woche wollen wir die Chancen der Realisierung unseres Vorhabens eruieren", heißt es in dem von der Stadtverwaltung verbreitete Statement. Das wurde neben Keller noch von Bürgermeisterin Clara Gerlach (Grüne) und Oberbürgermeisterkandidat Fabian Zachel (SPD) unterzeichnet. Erste Gespräche seien bereits geführt worden – unter anderem mit der Jüdischen Gemeinde und dem Kreis der Düsseldorfer Muslime.
Häusliche Gewalt erreicht 2024 neues Hoch
Die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt in Deutschland hat einem Bericht der "Welt am Sonntag" zufolge im vergangenen Jahr mit 256.942 erfassten Betroffenen einen neuen Höchststand erreicht. Statistisch betrachtet wurde in Deutschland somit etwa alle zwei Minuten ein Mensch von seinen Partner:innen oder Ex-Partner:innen oder einem nahen Verwandten misshandelt, wie aus Informationen des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht, die der Zeitung vorlagen.
Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr lag demnach bei rund 3,7 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren hatte die häusliche Gewalt den BKA-Zahlen zufolge um fast 14 Prozent zugenommen. Wie das BKA auf Anfrage der "Welt am Sonntag" weiter mitteilte, registrierte die Behörde im Teilbereich der sogenannten Partnerschaftsgewalt im vergangenen Jahr 171.069 Opfer, was einer Zunahme um 1,9 Prozent entspricht. Bei der innerfamiliären Gewalt registrierte das BKA 94.873 Betroffene – 7,3 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Rund 73 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt sind Frauen.
Das Familienministerium teilte auf Anfrage mit, der Anstieg häuslicher Gewalt könne auf eine Zunahme der Gewaltbereitschaft "im Lichte gesellschaftlicher Krisen und persönlicher Herausforderungen" zurückzuführen sein. Möglich sei aber auch eine gewachsene Anzeigebereitschaft.
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(mit Material von dpa und afp)
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