James Maddison ist eines der größten Offensiv-Talente im englischen Fußball. Im Sommer wechselte der 21-Jährige für 25 Millionen Euro vom Zweitligisten Norwich zum ehemaligen Meister Leicester City.
Zwei Jahre zuvor war Maddisons Millionentransfer in die Beletage des britischen Fußballs wohl eher Wunschdenken: Die Hinrunde der Saison 2016/2017 musste er als Leihspieler beim schottischen Erstligisten Aberdeen verbringen. Trotz des Dämpfers besaß "Madders" schon damals ein ausgereiftes Selbstbewusstsein, wie eine nun vor Gericht öffentlich gewordene Anekdote klar macht.
James Maddison war übers Wochenende zurück in Norwich und ging mit seinem Kumpel Nathan aus. Auf dem Heimweg trafen beide an einem Taxistand auf eine andere Gruppe junger Männer.
"Weißt du wer ich bin?", fragte Maddison den zufällig am Taxistand stehenden Typen. Der verneinte und auch als Maddison sich als Profi des örtlichen Norwich City FC zu erkennen gab, konnten die "mates" nichts mit dem 19-jährigen Profi vor ihnen anfangen.
"Daraufhin veränderte er sich und begann mit seinen 800 Pfund teuren Sneakers zu prahlen", berichtet einer der Männer vor Gericht. "Er sagte, er verdiene 7.000 Pfund die Woche und dass er in einem Monat mehr verdienen würde als wir in einem Jahr."
Einer von der Gruppe zeigte sich von der Prahlerei unbeeindruckt und konterte, dass Maddisons Schuhe trotzdem hässlich seien – egal wie teuer sie sind. Auftritt Nathan.
Das Opfer erinnert sich vor Gericht, dass Maddisons Kumpel Nathan zu ihm ging: "Er kam herüber und sagte, ich sollte wissen, wer er ist", sagt James. Danach schlug Nathan zu. Und er brach einem der Männer den Wangenknochen.
"Ich dachte, er wolle mich angreifen", sagt Nathan vor Gericht, der den Schlag zugibt. Das Opfer sieht das anders: "Als ich am Boden lag, sagte er, 'Du bist scheiße'!"
Was sagt das Gericht dazu? Freispruch für James' Kumpel Nathan. Warum? Vielleicht, weil James Maddison als Zeuge aussagte, es habe sich um Notwehr gehandelt, weil sein Freund Nathan eine Eskalation befürchtet habe, da sie bereits öfters in "solchen Situationen" gesteckt hätten. (Telegraph / Evening News)
Bleibt zusammenzufassen: In England gilt es als Notwehr, auch wenn man als Erster zuschlägt und damit eine Eskalation hervorruft, die man durch den Schlag verhindern will. Nathan wird nun als "Ehrenmann" gefeiert, weil er mehr Respekt für seinen überbezahlten, abgehobenen Jungnationalspielerkumpel mit einem Faustschlag eingefordert hat. James Maddison juckt das alles anscheinend nicht, anders ist es nicht zu erklären, dass er vor drei Tagen im zweiten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber Leicester City direkt geknipst hat.
Die wirklich wichtige Frage wurde jedoch nicht vor Gericht geklärt: Wie hässlich waren James Maddisons 800-Pfund-Sneakers denn nun wirklich? 🤔
(ds)