Borussia Dortmund befindet sich in einer entscheidenden Phase der Saison. Während die sportlichen Ziele mit der erneuten Qualifikation für die Champions League für Neu-Trainer Niko Kovač klar definiert sind, sorgt die Situation hinter den Kulissen für Unruhe. Personalentscheidungen und strukturelle Veränderungen prägen die aktuelle Lage beim BVB, der sich in der Führungsebene immer wieder neu ausrichtet.
Ein zentraler Punkt dieser Entwicklungen ist die Trennung von Sven Mislintat. Der BVB hat den Kaderplaner mit sofortiger Wirkung freigestellt. Die offizielle Mitteilung des Klubs fiel äußerst knapp aus. Am Donnerstag informierte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken den bisherigen Kaderplaner persönlich über die Entscheidung.
Es könnte jedoch noch ein teurer Abgang für den BVB werden.
Laut "Sky" besitzt Mislintat noch einen langfristigen Vertrag, der ihn bis 2028 an den Verein bindet. Der ehemalige Technische Direktor hatte im Frühjahr 2024 einen Vierjahresvertrag unterschrieben – mit einer längeren Laufzeit als die Verträge von Ricken oder Sportdirektor Sebastian Kehl. Diese Vertragsdauer sorgte intern für Diskussionen.
Eine Abfindungsregelung gibt es offenbar nicht. Falls sich Klub und Mislintat nicht auf eine gesonderte Lösung einigen, könnte ihm eine Gehaltsfortzahlung über mehr als drei Jahre zustehen, was rund drei Millionen Euro ausmachen würde. Der BVB äußerte sich auf Nachfrage von "Sky" nicht zu diesem Thema.
Die Position von Mislintat wird vorerst nicht neu besetzt. Seit seiner Rückkehr im Mai 2024 verantwortete er die Kaderplanung und das Scouting. In dieser Funktion war er maßgeblich an den Transfers von Waldemar Anton, Pascal Groß und Serhou Guirassy im Sommer sowie an den Winterverpflichtungen von Daniel Svensson und Diant Ramaj beteiligt.
Trotz dieser Verpflichtungen waren nicht alle seiner Entscheidungen unumstritten, und die sportliche Leitung war nicht in allen Punkten mit seiner Transferstrategie einverstanden.
Hinter den Kulissen soll es immer wieder zu Differenzen mit Sportdirektor Kehl gekommen sein. Auch das Verhältnis zu Ex-Trainer Nuri Şahin galt als angespannt. Ob der BVB im Sommer nur die Mislintat-Position nachbesetzt oder strukturelle Veränderungen vornimmt, bleibt abzuwarten.