Julian Nagelsmann zog es nach seinem Rauswurf beim FC Bayern erst einmal in die Heimat nach Landsberg am Lech. Am vergangenen Sonntag besuchte er dort mit Freunden ein Spiel der U17 des TSV Landsberg und kickte am Rande mit Freunden.
Um seine eigene sportliche Zukunft gibt es seit der offiziellen Verkündung seines Abgangs jedoch weiterhin viele Gerüchte.
Watson klärt für die euch die wichtigsten Fragen, wie es mit Julian Nagelsmann künftig weitergeht.
Wichtig ist hier vor allem: Julian Nagelsmann wurde beim FC Bayern nicht entlassen, sondern lediglich von seinen Aufgaben freigestellt.
Da der 35-Jährige jedoch als Langzeitprojekt angepriesen wurde und sein Vertrag noch bis 2026 läuft, zahlen ihm die Münchner aktuell weiterhin jährlich neun Millionen Euro Gehalt.
Laut "Kicker" hatte der Trainer eine Klausel im Vertrag, wodurch ihm bei einer Freistellung in den ersten beiden Jahren eine hohe Abfindung zustünde. Auf diese wollen die Bayern-Bosse wohl verzichten. Eine automatische Abfindung wäre erst bei der Entlassung im Juli 2023 fällig gewesen.
Laut "Bild" müssen die Münchner noch bis zum Sommer drei Millionen Euro an Gehalt zahlen. Dann könne man sich auf eine Vertragsauflösung einigen, wenn 50 Prozent des restlichen Grundgehalts in Höhe von zwölf Millionen Euro überwiesen werden.
In Kombination mit seiner Ablösesumme in Höhe von 20 Millionen Euro aus dem Sommer 2021, kostet der Ex-Coach die Münchner einige Millionen.
Etwas Geld könnte jedoch wieder in die Kassen kommen. Aber nur, wenn Nagelsmann noch in dieser Saison einen neuen Verein findet. Dann könnten die Münchner sogar noch eine Ablösesumme fordern.
Auch die Co-Trainer Dino Toppmöller, Xaver Zembrod und Videoanalyst Benjamin Glück müssen den Verein verlassen. Ihnen steht wie Nagelsmann eine Abfindung zu.
Thomas Tuchel startet mit seinen Co-Trainern Zsolt Löw und Arno Michels in das Abenteuer beim FC Bayern. Zudem soll Athletik-Trainer Anthony Berry von seinem Ex-Klub Chelsea kommen. Das kam bei den Londonern alles andere als gut an.
Lediglich Torwarttrainer Michael Rechner, der erst kürzlich auf Nagelsmanns Wunsch von Hoffenheim geholt wurde, bleibt beim FC Bayern. "Er macht weiter, er ist ein absoluter Topmann und bleibt bei uns", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidžić bei Tuchels Vorstellung am Samstag.
Schon kurz nach seinem offiziellen Aus kamen zahlreiche Gerüchte um seinen neuen Klub auf. Ganz vorn dabei waren die Tottenham Hotspur. Ausgerechnet der Klub, mit dem Thomas Tuchel in Kontakt stand und mit denen er sich noch am vergangenen Dienstag treffen wollte, um über eine Zusammenarbeit zu sprechen.
Vor allem, nachdem die Spurs am Sonntag ihren Trainer Antonio Conte herausgeworfen hatten, nahmen weitere Spekulationen Fahrt auf. Tottenham-Boss Daniel Levy gilt als großer Fan von Nagelsmann, bereits 2019 soll es laut "The Times" Kontakt gegeben haben. "Es gibt aktuell aber keine konkreten Verhandlungen", sagt Sky-Transferexperte Florian Plettenberg.
Auch Real Madrid wurde ernsthaftes Interesse nachgesagt. Dort steht Erfolgscoach Carlo Ancelotti aber noch bis Sommer 2024 unter Vertrag. "Wenn Madrid mich bis dahin nicht entlässt, werde ich nicht wechseln", sagte der Italiener. Dennoch gibt es immer wieder Gerüchte, Ancelotti könnte die brasilianische Nationalmannschaft übernehmen.
Zwischen Real und Nagelsmann soll es auch in der Vergangenheit Kontakt gegeben haben. 2018 gab es sogar einen Anruf von den Real-Bossen, als Nagelsmann noch Hoffenheim-Trainer war.
Nagelsmann soll laut Medienberichten aber vorerst kein neues Team übernehmen wollen, sondern seine Zeit in München in Ruhe reflektieren wollen.
Und Ex-Bayern-Star Stefan Effenberg ist sicher: "Ich könnte mir vorstellen, dass die Tür nochmal aufgeht." Er könnte "die Möglichkeit bekommen, vielleicht in zehn Jahren nochmal nach München zurückzukommen", schrieb er bei t-online.