"Richtiger Ehrenmann, gibt es heutzutage leider nicht mehr viele im Profifussball!", schrieb nicht nur ein Fußballfan gestern in den soziale Netzwerken über Jonas Hector. Der 1.FC Köln wird wahrscheinlich absteigen und Nationalspieler Hector, offenbar gejagt von Bayern und BVB, geht einfach mit ins Unterhaus.
Statt London oder Madrid heißt es nun also Sandhausen und Heidenheim.
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Wir haben geschaut, welche Kicker es noch gibt, die trotz Lockrufen mit ihren Abstiegs-Klub den bitteren Gang in die zweite Liga gegangen sind:
Lukas Podolski (1. FC Köln)
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Lukas Podolski avancierte gleich in seiner ersten Bundesliga-Saison 2003/2004 zum Senkrechtstarter und schoss 10 Tore. Der FC Köln stieg jedoch ab. Poldi, der von zahlreichen Klubs umworben wurde, ging mit dem FC in die zweite Liga.
Dort schoss Podolski den FC mit 21 Toren zurück in die Bundesliga. Nach dem erneuten Abstieg folgte er dem Ruf der Bayern und wurde Leistungsträger in der Nationalmannschaft.
Marek Mintal (1. FC Nürnberg)
Hatte in der Abstiegssaison nicht viel zu lächeln...Bild: Bernd Müller/imago
Der Nürnberger Bundesliga-Torschützenkönig von 2004/05 wurde von den Nürnberger Fans zur "Mittelfeldlegende des Jahrhunderts" gewählt. Auch, weil er nur eine Saison nach dem Pokalsieg 2007 absteigen musste und mit in die zweite Liga ging. Dort wurde er 2009 Torschützenkönig und schoss den Club zum Wiederaufstieg.
Raffael (Hertha BSC)
Wollte nicht zwei Mal mit den Berlinern in die zweite Liga.Bild: contrast/imago
Nach dem Abstieg in die zweite Liga in der Saison 2009/2010 blieb der umworbene Raffael, obwohl der damals 24-Jährige hinter Adrian Ramos Herthas Top-Torschütze war. Nach dem Wiederauf- und Wiederabstieg verließ er die Hertha dann doch in Richtung Champions League zu Dynamo Kiew.
Adrian Ramos (Hertha BSC)
Stand mit Hertha gleich zwei Mal wieder auf.Bild: Bernd König/imago
Adrian Ramos ging sogar zwei Mal mit der Hertha in die zweite Liga – obwohl dieser zahlreiche Angeboten anderer Klubs vorliegen hatte. Auch wegen des kolumbianischen Nationalspielers, der in den beiden Zweitliga-Spielzeiten insgesamt 26 Tore schoss, feierten die Berliner 2011 und 2013 immer direkt den Wiederaufstieg.
Javier Pinola (1. FC Nürnberg)
Pinola wusste nach dem schmerzhaften Abstieg noch nicht, dass er im Jahr drauf wieder aufsteigen wird. Bild: imago
Nach dem Gang in die zweite Liga im Jahr 2008 gehörte der argentinische Abwehrspieler zu den ersten Kandidaten für einen Vereinswechsel. Die Fans riefen eine "Pinola muss bleiben!"-Aktion ins Leben und übergaben ihm 22.500 Stimmen für einen Verbleib. Das funktionierte.
Der 1. FC Nürnberg erklärt wenig später, dass Pinola seine schriftliche Zusage gegeben hatte, den Vertrag auch in der zweiten Liga zu erfüllen – auch oder vor allem weil die Fans sich so um ihn bemüht haben.
Pinola sollte in der Saison drauf wieder aufsteigen und noch bis 2015 bleiben. Hut ab: 2014 ging er sogar noch mal mit dem Club in die zweite Liga.
Pirmin Schwegler (Eintracht Frankfurt)
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"Ich bin verantwortlich", sagte der begehrte Primin Schwegler, nachdem die Eintracht 2011 abgestiegen war. "Ich würde diesen Fehler gerne selbst ausbügeln. Ich würde gerne dafür gerade stehen."
Der SGE-Kapitän blieb bis 2014 und wurde erst dann von der TSG Hoffenheim abgeworben.
Andreas Brehme (1. FC Kaiserslautern)
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Die Bilder vom weinenden Andi Brehme, der bei Rudi Völler im Arm liegt, kennt jeder Fußball-Fan. Der WM-Held musste 1996 mit dem FCK aus der Bundesliga absteigen – das erste Mal überhaupt.
Der Weltmeister, der zuvor bei Inter Mailand und dem FC Bayern gespielt hatte, war schon 35 und hätte seine Karriere beenden können. Doch er ging mit seinem Herzensverein in die zweite Liga.
"Zuletzt hatte ich als 20-Jähriger im Unterhaus gekickt, mit dem 1. FC Saarbrücken. 15 Jahre später blickte ich auf eine Weltkarriere zurück – und musste gegen Gütersloh oder Unterhaching antreten", schrieb er mal in der "11 Freunde". Am Ende der Saison war der FCK wieder erstklassig – und holte als bisher einziger Aufsteiger die Meisterschaft. Mit Brehme.
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