Die Zukunft von Stürmer Niclas Füllkrug wird immer mehr zum Thema bei Borussia Dortmund.Bild: imago images / laci perenyi
Fußball
Borussia Dortmund steckt mittendrin im größten Umbruch seit vielen Jahren. Nicht nur, weil der Bundesligist sich von Edin Terzić trennte und mit Nuri Şahin einen neuen Chefcoach hat. Sondern, weil im Kader verdammt viel Bewegung ist.
Mit Marco Reus und Mats Hummels haben zwei absolute Vereinsikonen den Klub verlassen (müssen), zudem endeten die Leihen von Jadon Sancho und Ian Maatsen.
Hinzu kommt, dass die Vorsaison sportlich enttäuschend verlief. Das erreichte Finale der Champions League machte zwar zwischenzeitlich vergessen, wie schlecht es in der Bundesliga lief, aber: Platz fünf mit 27 Punkten Rückstand auf Meister Bayer Leverkusen ist viel zu wenig für einen Verein mit den Ansprüchen des BVB.
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Entsprechend intensiv sind die Dortmunder auf dem Transfermarkt aktiv, vor allem an Spielern des VfB Stuttgart haben die Dortmunder Gefallen gefunden. Der Transfer von Innenverteidiger Waldemar Anton ist offiziell, der Wechsel von Serhou Guirassy ist ebenfalls durch, wenn auch noch nicht kommuniziert. Bei beiden Spielern profitiert der BVB von Ausstiegsklauseln, die in den Verträgen der Ex-Stuttgarter standen.
Nuri Şahin hat als Cheftrainer des BVB die Arbeit aufgenommen.Bild: imago images / kruczynski
Der Guirassy-Deal sorgt allerdings für Folgefragen, denn Trainer Nuri Şahin hat auf einmal vier Stürmer zur Verfügung. Das ist mindestens einer zu viel.
Borussia Dortmund: Was wird nun aus Youssoufa Moukoko
Die spannende Frage: Welchen Spieler will der Verein abgeben? Welcher Angreifer will weg? Und für wen gibt es überhaupt Interessenten?
Bei zwei Stürmern herrscht aktuell das Prinzip Hoffnung: Auf der einen Seite ist da Sébastien Haller, von dem jede:r weiß, welch feiner Angreifer er einst war. Doch in Dortmund fand er nach seiner Genesung von einer Krebserkrankung nie wieder so richtig in die Spur.
Auf der anderen Seite gibt es Youssoufa Moukoko, der über Jahre hinweg als größtes Stürmertalent Deutschlands gefeiert wurde, dem Ruf aber noch immer nicht gerecht werden konnte.
Der BVB will bei Moukoko nicht den Fehler machen, einen jungen Spieler womöglich zu früh abzugeben, auf der anderen Seite kassiert der Youngster aktuell laut "Bild" sechs Millionen Euro pro Jahr. Geld, das der BVB an anderer Stelle durchaus benötigen könnte, das aber andere Vereine dem Angreifer nicht bezahlen werden.
Der Trainer stellte am Mittwochabend laut "spox.com" nüchtern fest: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir mit vier Stürmern in die Saison gehen." Wie ein Bekenntnis zu Füllkrug klingt das nicht. Aber die Lage ist kompliziert.
Niclas Füllkrug und die Fragezeichen bei Borussia Dortmund
Die "Bild" schreibt, dass Füllkrug aktuell völlig offen bezüglich seiner Zukunft sei. Fakt ist: Guirassy kommt verletzt nach Dortmund, der deutsche Nationalspieler würde also als Stürmer Nummer eins in die Saison starten. Wie lange er das bleiben würde, steht auf einem anderen Blatt, ist aktuell aber nur schwer zu bewerten.
Şahin wiederum weiß, dass Füllkrug aktuell der beste Angreifer der drei Wechselkandidaten ist und würde "Fülle" gerne behalten. Allein schon, um einen wuchtigen Angreifer als Joker auf der Bank zu haben. Bei der deutschen Nationalmannschaft hatte der Stürmer diese Rolle mit Bravour angenommen. Aber: Ist er wirklich bereit, sich in Dortmund dauerhaft erst einmal nur auf die Bank zu setzen?
Und dann ist da noch die Sichtweise des Vereins. Der weiß, dass bei einem Abgang von Füllkrug die Kasse klingeln könnte, wenn beispielsweise der AC Mailand wirklich ernst macht. Frisches Geld könnten die Dortmunder gut gebrauchen für weitere Transfers.
All das ergibt eine Gemengelage, die darauf hindeutet, dass die Personalie Niclas Füllkrug zur Hängepartie wird. Eine schnelle Entscheidung scheint aktuell ausgeschlossen, weil sich alle Beteiligten ein tiefergehendes Bild machen müssen.
Das Thema dürfte den BVB daher noch einige Wochen bis zu einer finalen Entscheidung begleiten.
Während sich die Champions League umstrukturiert hat, haben sich auch die übertragenden Sender neu aufgestellt. Der Streamingdienst Prime Video, der in sein viertes Jahr der Übertragung geht, und das Topspiel am Dienstag zeigt, hat zur neuen Saison sein Team neu aufgestellt.