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Julian Brandt: Didi Hamann fordert BVB-Stars zum Handeln auf

Joshua Kimmich FC Bayern Muenchen und Julian Brandt Borussia Dortmund kaempfen um den Ball, Bundesliga, FC Bayern M�nchen v Borussia Dortmund, Allianz Arena am 12. April 2025 in M�nchen, Deutschland.  ...
War gegen die Bayern nicht zu stoppen: Julian Brandt (r.)Bild: IMAGO/DeFodi Images
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BVB: Ein verkopfter Brandt patzt – und Didi Hamann wütet

Man kann die Uhr danach stellen: Sobald Julian Brandt ein Patzer unterläuft, ist Didi Hamann zur Stelle und wütet. So auch nach der Bundesligapartie zwischen Borussia Dortmund und Bayern München.
14.04.2025, 12:2014.04.2025, 12:20
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Wieder einmal steht Julian Brandt im Zentrum der Kritik – und wieder einmal kommt sie von Didi Hamann. Der Sky-Experte nahm sich am Sonntagabend bei "Sky90 – die Fußballdebatte" den Dortmunder Spielmacher zur Brust.

Anlass war eine Szene aus dem Bundesliga-Klassiker zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund, der mit einem 2:2 endete. Brandt hatte beim zwischenzeitlichen Ausgleich der Bayern durch Raphaël Guerreiro nachlässig verteidigt, beziehungsweise: gar nicht.

"Du führst in München, [...] dir steht das Wasser bis zum Hals, du hast gerade vier (Tore, Anm. d. Red.) in Barcelona bekommen, hast dich von der Champions League verabschiedet und dann schaut er dem Gnabry hinterher. Dann geht er nicht einmal in die Mitte, dass er noch mal mithelfen kann. Er hat kein Interesse, der Mannschaft zu helfen", wetterte Hamann über Brandts Verhalten vor dem 1:1.

Der BVB-Stratege ließ Serge Gnabry auf der linken Seite unbedrängt passieren, was letztlich zu Guerreiro's Treffer führte.

Hamann kritisiert Verhalten der Dortmunder Führungsspieler

Für Hamann ein sinnbildlicher Moment – und eine Szene, die unmittelbare Konsequenzen hätte haben müssen: "Mich wundert's, dass er da noch zehn oder 15 Minuten weitergespielt hat, bevor er rauskommt. Den hätte ich sofort ausgewechselt. Das ist für mich überhaupt kein Thema."

Doch Hamann kritisierte nicht nur Brandt, sondern auch das Verhalten seiner Mitspieler. "Ich habe mal vor 30 Jahren in Stuttgart gespielt, da hat der Kahn den Herzog mal durchgeschüttelt, wo der Andi gar nichts dafür konnte. […] Mich wundert’s, dass da nicht mal einer von der Mannschaft hingeht – auch auf dem Feld, wenn so etwas passiert – und sagt: 'Willst du uns nicht mal helfen?'"

Der BVB steckt in der Krise – und Julian Brandt ist schuld

Brandt steht sinnbildlich für die Dortmunder Misere. Seit er das Trikot mit der prestigeträchtigen Nummer 10 trägt, läuft beim BVB wenig zusammen – und bei ihm ebenso.

In seiner sechsten Saison bei Borussia Dortmund ist der 28-Jährige mittlerweile der dienstälteste Spieler im Kader, doch vorangehen kann er in der Dauerkrise selten. Seine Rolle als Spielgestalter ist eine exponierte, viele erwarten von ihm Orientierung und Impulse. Doch was auf dem Papier nach Führungsanspruch aussieht, wirkt auf dem Rasen derzeit meist wie Verunsicherung.

Auch Sky-Reporter Patrick Berger, der Brandts fußballerische Qualität ausdrücklich lobte – "ein herausragender Fußballer" – konstatierte mentale Probleme: "Jetzt ist er gerade aber so verkopft, dass du ihn eigentlich retten musst und rausnehmen musst für die nächsten Spiele. Weil der so verfahren ist und mental nicht bei der Sache ist, dass du ihm damit auch nicht hilfst, im nächsten Spiel wieder DER Zehner sein zu müssen."

Didi Hamann dürfte das als Bestätigung sehen. Brandt ist (wieder einmal) in seinem Visier – und der BVB auf der Suche nach einem echten Spielmacher.

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