
Im olympischen Dorf kommen während der Wettkämpfe bis zu 14.500 Menschen unter.Bild: IMAGO images / Kyodo News
Olympia 2024
25.07.2024, 17:1925.07.2024, 17:19
Olympia 2024 startet offiziell am 26. Juli mit der Eröffnungsfeier in Paris, die Stadt öffnet den Athlet:innen aber schon vorher die Tore. Genauer gesagt öffnet das olympische Dorf seine Pforten. Seit dem 18. Juli strömen Sportler:innen aus aller Welt hierher.
Knapp 14.500 Menschen werden während der Olympischen Spiele in dem neu geschaffenen Viertel im Norden des Pariser Stadtgebiets unterkommen. Für die Paralympics werden anschließend 9.000 Personen erwartet.
Entsprechend großflächig wurde das olympische Dorf angelegt und umfangreich ausgestattet. Dabei ergibt sich eine ganze Reihe an Besonderheiten.
Olympisches Dorf: Hier wohnen die Athleten
Das olympische Dorf erstreckt sich über drei Gemeinden des Départements Seine-Saint-Denis: Saint-Denis, Saint-Ouen und L'Île-Saint-Denis. Damit liegt es in unmittelbarer Nähe des französischen Nationalstadions Stade de France sowie der Wassersportanlage Centre Aquatique de Saint-Denis, knapp sieben Kilometer nördlich vom Pariser Zentrum.
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82 Gebäude wurden in dem 82 Hektar großen Areal neu erbaut, um in den kommenden Wochen über die Olympischen Spiele sowie die Paralympischen Spiele insgesamt knapp 25.000 Menschen unterzubringen. In dem Athletendorf gibt es nicht nur Doppelzimmer mit einer Mindestfläche von zwölf Quadratmetern, sondern auch Wohnungen für bis zu acht Personen.
Diese Besonderheiten gibt es im olympischen Dorf
Das olympische Dorf in Paris bietet zum ersten Mal in der Olympia-Geschichte einen speziellen Familienbereich an. Viele Athlet:innen werden ihren Nachwuchs mitbringen, in einem Spielraum können sich die Kinder austoben.
Für jene Sportler:innen, die vorerst ohne Nachwuchs bleiben wollen oder zumindest keinen weiteren planen, ist ebenfalls gesorgt. Im olympischen Dorf gibt es wieder Kondomspender, bis zu 300.000 Präservative sollen dabei zur Verfügung stehen. Diese werden unter Mottos ausgegeben, die auf die Packungen gedruckt wurden.
"Fair play, safe play: consent first", zu Deutsch: "Fairplay, spiele sicher: Einvernehmlichkeit an erster Stelle". Auf anderen Packungen wiederum steht "Don't share more than victory: protect yourself against STD's", auf Deutsch: "Teile nicht mehr als den Sieg: Schütze dich gegen Geschlechtskrankheiten".
Für weitere Bedürfnisse ist ebenfalls gesorgt. So stehen den Athlet:innen nicht nur zahlreiche Trainingsgeräte und -plätze innerhalb des olympischen Dorfes zur Verfügung, sondern auch 20 Schönheitssalons. Dort werden Friseurdienstleistungen, Nagelpflege und Bartpflege angeboten. Bemerkenswert: Friseur Raphaël Perrier hat eine Auswahl von 20 Frisuren speziell für die Athlet:innen zusammengestellt.
Olympia 2024: fürstliche Verpflegung für Athleten
Ähnlich groß ist die Auswahl, wenn es ums Essen geht. Ein Team von 200 Mitarbeitenden wird 500 Rezepte zubereiten, um den Sportler:innen eine ausgewogene Ernährung zu ermöglichen. Das Hauptrestaurant befindet sich in den Studios der Cité du Cinéma im Herzen des Dorfes, dazu gibt es sechs Takeaway-Läden und ein weiteres Restaurant auf L'Île Saint-Denis.
Beeindruckend ist dabei vor allem das Hauptrestaurant. Es bietet 3.200 Sitzplätze für täglich 40.000 Gäste und gilt damit als eines der größten Restaurants der Welt. Erwähnenswert ist auch, dass die Zutaten für die Gerichte etwa zu 80 Prozent aus Frankreich und dem Umkreis stammen.
An 200 Getränkestationen können die Athlet:innen zudem ihre Flaschen befüllen, um so die Verwendung von Einwegplastik zu halbieren. In den Restaurants wird gänzlich auf Plastikflaschen verzichtet.
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Olympisches Dorf setzt auf Nachhaltigkeit
Der ökologische Gedanke ist auch über die Verpflegung hinaus zu erkennen. So gibt es innerhalb des olympischen Dorfes eine Flotte von 100 Prozent elektrischen und 100 Prozent barrierefreien Fahrzeugen, um sich fortzubewegen. Weite Wege und damit hohe Emissionswerte sollen bei Olympia 2024 generell vermieden werden.
So liegen 80 Prozent der Wettkampfstätten innerhalb eines Radius von zehn Kilometern um das Athletendorf. Die Mehrheit der Sportler:innen kann ihre Wettkampfstätten damit in weniger als 30 Minuten erreichen.
Klimafreundlich ist teilweise auch der Strom. Denn auf der Seine wurde ein 400 Quadratmeter großes Solarkraftwerk installiert, das mobil, schwimmend und zerteilbar ist. Es soll 78 kWp Strom produzieren und damit den Verbrauch von 94 Wohnungen im olympischen Dorf decken. Auf dem Dach des Busbahnhofs wurde ein weiteres, temporäres Solarkraftwerk installiert.
Ebenso nachhaltig ist die Ausstattung aller Zimmer. Die Betten etwa sind aus Karton, die Matratzen werden nach den Spielen an verschiedene Einrichtungen gespendet. Selbiges gilt für die Möbel, die zum Teil aus wiederverwendeten oder recycelten Materialien hergestellt wurden. Nachhaltig soll das Dorf zudem als Ganzes sein, es soll sich den klimatischen Bedingungen des Jahres 2050 anpassen.
Sechs Hektar Grünflächen, Vegetation auf den Balkonen und Dächern, die Rückgewinnung und Behandlung von Abwasser für die Bewässerung, Kühlböden sowie eine Dreifachverglasung sollen den thermischen Komfort verbessern. In den Innenräumen soll die Temperatur so immer mindestens sechs Grad unter der Außentemperatur liegen.
Olympia 2024: Nicht alles ist nachhaltig
So gut die Idee mit dem Kühlsystem auch klingt, einzelne Nationalmannschaften waren anscheinend trotzdem nicht restlos überzeugt von der Funktionsfähigkeit. Paris ist auf die entsprechenden Sorgen eingegangen und hat das geothermische Kühlsystem um 2.500 provisorische Klimaanlagen ergänzt.
Ein enormer Wasser- und Stromverbrauch ist indes auch an anderer Stelle zu erwarten. Das olympische Dorf verfügt über zwölf Wäschereien, während der Spiele werden 600 Waschmaschinen im Einsatz sein. Es werden knapp 60.000 Waschgänge erwartet.
Das olympische Dorf nach Olympia 2024
Umso nachhaltiger mutet dafür der langfristige Plan für das olympische Dorf an. Nach dem Ende der Olympischen Spiele sowie der Paralympics werden die Bevölkerung sowie die lokalen Behörden das Areal im Pariser Norden erben.

Nach Olympia sowie den Paralympics wird das olympische Dorf an die Stadt übergeben.Bild: AP / Rebecca Blackwell
Dabei ist ab November 2024 die Umwandlung in etwa 2.800 neue Wohnungen angedacht, 2.000 davon werden für Familien eingeplant, der Rest für Studierende. Bis zu 6.000 Personen sollen so künftig in dem Viertel leben können. 2025 sollen die Wohneinheiten an die Stadt übergeben werden.
Im heutigen olympischen Dorf soll dann auch Platz für ein Hotel, 120.000 Quadratmeter für Gewerbe-, Büro- und Dienstleistungsflächen sowie 3.200 Quadratmeter für Geschäfte zur Verfügung stehen. An Grünflächen bleiben sechs Hektar.
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