
Köln-Coach Gerhard Struber war mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit unzufrieden.Bild: dpa / Anke Waelischmiller
Zweite Bundesliga
16.03.2025, 14:2216.03.2025, 14:22
Der 1. FC Köln überzeugt nicht, gewinnt aber trotzdem. Dieses Muster zieht sich durch die Saison und wurde beim 2:1 gegen Darmstadt am Samstagabend einmal mehr bestätigt. Die Kölner wurden durch mehrere Geschenke ihrer Gegner förmlich zu ihrem Glück gezwungen.
Bereits nach 49 Sekunden ging der FC nach einem haarsträubenden Rückpass durch Darmstadts Sergio López in Führung. Später spielte den Kölnern der Platzverweis von Fraser Hornby in die Karten (66. Minute). Den Siegtreffer konnte Luca Waldschmidt schließlich in der 80. Minute durch einen Foulelfmeter erzielen.
Der glückliche Sieg konnte am Ende nicht über einen weitgehend blutleeren Auftritt der Kölner hinwegtäuschen. Vor allem in der ersten Halbzeit kam von der Offensive deutlich zu wenig. FC-Coach Gerhard Struber reagierte in der Halbzeit mit einem Dreifachwechsel.
Für Sturmspitze Steffen Tigges, Ex-Kapitän Florian Kainz und Mittelfeldspieler Mathias Olesen war bereits nach 45 Minuten Schluss. Nach dem Spiel begründete Struber die Wechsel und kritisierte das Trio deutlich.
FC Köln: Gerhard Struber erklärt Dreifachwechsel zur Halbzeit
"Es war einfach die totale Unzufriedenheit mit der ersten Halbzeit, mit unserem Spieldenken und unserer offensiven Ausrichtung in unserem Spiel", erklärte Struber auf der Pressekonferenz seine ungewöhnliche Maßnahme.
"Wir hatten uns vorgenommen, dass wir uns viel mehr zutrauen – speziell, wenn du 1:0 in Führung gehst – dass wir viel mutiger agieren und in der Positionierung eine bessere Disziplin aufbringen", sagte der FC-Coach weiter. "Das hat uns in der ersten Halbzeit gefehlt", betonte Struber.
Für die drei Unglücksraben kamen Denis Huseinbašić, Imad Rondić und Dejan Ljubicic in die Partie. Außerdem setzte Struber in der Abwehrreihe auf das bevorzugte System aus der Anfangsphase der Saison und stellte die Abwehrreihe von einer Fünfer- auf eine Viererkette um.
Aus Sicht des Trainers hat sich der Eingriff ausgezahlt. "Die zweite Halbzeit war der Wendepunkt. Der Schlüssel, dass wir dieses Spiel positiv gedreht haben, waren heute sicher auch die Wechsel", sagte Struber.
FC Köln: Comeback von Tim Lemperle und Mark Uth als Lichtblick
Trotz des Sieges bleiben die Kölner die Minimalisten der Liga. Mit mehr als zwei Toren Abstand hat der FC zuletzt am dritten Spieltag beim 5:0 gegen Braunschweig gewonnen, mit mehr als einem Tor Abstand im Dezember beim 3:1 gegen Nürnberg. Insgesamt siegten sie in der laufenden Spielzeit achtmal mit 1:0.
Im Aufstiegsrennen könnte die Offensivschwäche den Kölnern noch teuer zu stehen kommen. Ein Lichtblick ist daher die Rückkehr von Tim Lemperle und Mark Uth. Die beiden Langzeitverletzten kamen gegen Darmstadt in der Schlussphase in die Partie.
"Tim Lemperle ist für uns natürlich eine ganz wichtige Stütze, weil er über seine Dynamik und auch für unsere Spielausrichtung Schlüsselqualifikationen mitbringt", betonte Struber.
"Bei Mark Uth wissen wir alle, was er drauf hat", sagte der Trainer, wollte aber mit Hinblick auf Uths Verletzungsgeschichte keine Prognose abgeben, welche Rolle er in der Saison noch spielen wird.
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