Um Jason Bourne ist es still geworden. Seit 2016 hat der Agent keinen Fuß mehr auf die Kinoleinwand gesetzt. Dabei prägte die "Bourne"-Reihe mit ihrem nüchternen Stil und ihrer realitätsnahen Action eine Ära und veränderte das Spionagekino nachhaltig. Bald könnte Bourne wieder aktiv werden. Nicht bei der CIA, sondern womöglich bei Netflix, Apple oder einem anderen Streaming-Giganten.
Hinter den Kulissen wird gerade an einer Rückkehr gearbeitet – und zwar wohl eher nicht in der bisherigen Form.
Einem Bericht zufolge sucht das Management des Nachlasses von Robert Ludlum, der die Figur erschuf, nach einem neuen Zuhause für die Filmrechte. Die Agentur WME bietet aktuell die gesamte "Bourne"-Reihe sowie das restliche Werk Studios und Plattformen zum Verkauf an.
Zuletzt wurden die "Bourne"-Filme von Universal produziert, das sich in den vergangenen Jahren ergebnislos um eine Fortführung bemüht hatte. Regisseur Edward Berger, bekannt durch "Im Westen nichts Neues", wurde 2023 mit der Entwicklung eines neuen Ansatzes beauftragt. Konkrete Fortschritte blieben bislang jedoch aus.
Das Ziel der aktuellen Pläne sei klar: Jason Bourne soll künftig wieder regelmäßig in Filmen oder Serien auftauchen. Noch steht allerdings nicht fest, ob Schauspieler Matt Damon in einer neuen Version der Figur erneut mitwirken wird.
Der 53-Jährige hatte die Rolle 2002 in "Die Bourne Identität" übernommen und drei erfolgreiche Fortsetzungen gedreht. Lediglich bei "Das Bourne Vermächtnis" (2012) wurde er durch Jeremy Renner ersetzt – ein Versuch, das Franchise auszuweiten, der jedoch erfolglos endete.
Laut "Hollywood Reporter" sollen mehrere große Player bereits Gespräche mit dem Ludlum-Nachlass geführt haben. Dazu zählen unter anderem Netflix, Apple und Skydance. Auch das bisherige Studio Universal soll noch im Rennen sein – sofern es bereit ist, ein überzeugendes Angebot vorzulegen.
Ein möglicher Neustart der Reihe wäre Teil eines größeren Trends in Hollywood. In Zeiten sinkender Kinoeinnahmen und wachsender Konkurrenz setzen Studios vermehrt auf bekannte Marken. Amazon etwa hatte sich kürzlich die Rechte an der James-Bond-Reihe gesichert – und könnte damit künftig ebenfalls neue Wege gehen.
Auch im Kontext des "Bond"-Deals dürfte eine Übernahme der "Bourne"-Reihe für Netflix interessant sein, könnte der Streamingdienst einem seiner größten Konkurrenten so doch ein Gegengewicht liefern. Netflix verfügt bislang nicht über etablierte Marken.