Herzogin Meghan war auch schon vor ihrer Hochzeit mit Prinz Harry etwas ganz Besonderes: Als einzige Royal-Verlobte war sie nach Windsor eingeladen worden, bereits kurz nach dem Ja-Wort hatte sie die Queen höchstpersönlich auf einen Termin begleiten dürfen. Eine Anerkennung, die nicht einmal Schwägerin Kate zuteil geworden war.
In dem vergangene Woche veröffentlichten Enthüllungsbuch "Meghan and Harry: The real story" geht Autorin Lady Colin Campbell auch auf das Verhältnis von Meghan und der Queen ein. Und die Royal-Insiderin ist sich sicher: Die Monarchin hat die gebürtige Amerikanerin mit für ihre Zwecke benutzt und es habe einen ganz bestimmten Grund gegeben, warum sie ihrem Enkel das Einverständnis zu der Hochzeit überhaupt gab.
Moment, das Einverständnis zur Hochzeit? Tatsächlich hat die Queen ihrem Enkel mit einem Schreiben an den Privy Council, dem politischen Beratungsgremium des britischen Königshauses, die offizielle Erlaubnis zur Ehe gegeben. Dieses Prozedere geht auf den "Royal Marriages Act" von 1772 zurück, in dem geregelt ist, dass Nachkommen von Georg II. vor der Heirat die Zustimmung des jeweiligen Monarchen einholen müssen. Ansonsten könnte die Ehe als ungültig erklärt werden. Das Gesetz soll unter anderem bei Prinzessin Margaret, der Schwester der Queen, gegriffen haben, die sich 1956 mit Peter Townsend verloben wollte.
Erst 2015 wurde das Gesetz aufgehoben, die Queen schrieb aus Traditionsbewusstsein dennoch besagten Brief, um ihrem Enkel so offiziell ihren Segen zu geben.
So habe Meghan nicht nur in die Hände gespielt, dass sie eine "gutaussehende, stylische, glamouröse, fotogene, erwachsene Frau mit einem Hang zur Philantropie" sei, schreibt die Palast-Insiderin. "Was die Sache schließlich zu ihrer Gunst entschieden hat, war ihre Herkunft." Weiter heißt es:
Die Queen, scharfsinnig wie immer, soll zu einem Vertrauten gesagt haben: "Mr. Corbyn wird größere Schwierigkeiten haben, uns loszuwerden, jetzt, da Meghan Teil unserer Familie ist." Zur Erklärung: Labour-Party-Mitglied Jeremy Corbyn ist vehementer Verfechter eines Anti-Monarchie-Kurses in der britischen Regierung.
Mit diesem Kommentar zu Meghans Hintergrund (ihr Vater ist Weißer, ihre Mutter eine Schwarze) habe die Queen der Monarchie in Bezug auf Multikulturalität einen großen Dienst erwiesen. Denn Meghan konnte mit ihren Wurzeln in ihrer neuen Funktion als Ehefrau eines Prinzen mehr für Diversität werben, als es "eine weiße 37-jährige Serienschauspielerin aus Kalifornien" je könnte. Der Hochzeit mit einem "weißen Hollywood-Starlet" dagegen hätte die Queen nach Lady Campbells Ansicht nie zugestimmt. Der Grund: So eine Braut hätte dem Ansehen der "Firma", wie Queen Elizabeth die königliche Familie inoffiziell nennt, nur geschadet.
Am Ende ging der vermeintliche Plan der Queen nicht auf. Denn als Meghan sich öffentlich zum Mord an George Floyd, Rassismus und der "Black Lives Matter"-Bewegung äußerte und anderen Menschen Mut machte, für ihre Rechte einzustehen, hatten sie und Ehemann Harry sich längst aus dem britischen Königshaus zurückgezogen.
(ab)