Jahrelang hatte Leon Maximilian Laloi (29) sich erfolglos für "Wer wird Millionär?" beworben. Doch erst mit der, wie Moderator Günther Jauch (65) es nannte, "größten Gaga-Bewerbungen, die wir jemals hatten", hatte er es in die RTL-Show geschafft. Noch dazu in der "3 Millionen Euro"-Eventwoche, in der der höchste Betrag lockt, den es jemals bei "WWM" gab.
Doch bevor der Bestattungsdienst-Kundenbetreuer auf dem Kandidatenstuhl Platz nehmen durfte, waren erst mal andere am Zuge. Timo Zang etwa, der sich am Vorabend bereits 125.000 Euro erspielt hatte und der sich nun mit der 500.000-Euro-Frage konfrontiert sah: "1857 gründete sich in London der weltweit erste A) Kleingartenverein, B) Karnevalsvererin, C) Schützenvererin oder D) Bergsportverein?"
Da er die riskantere Spielvariante mit vier Jokern (von denen keiner mehr übrig war) gewählt hatte, drohte ihm bei einer falschen Antwort das Zurückfallen auf 500 Euro. Eigentlich klar, dass man in so einem Fall nur dann antwortet, wenn man sich sehr, sehr sicher ist. Doch Timo Zang reichte ein vages Gefühl, um auf den Bergsport-Verein zu setzen. Günther Jauch, selbst unwissend, war entsetzt und rang um Worte: "In England, wo so kaum Berge... ? Ich wäre... Ich hätte nur die Klappe gehalten und wäre weggelaufen!" Doch Zangs Antwort stimmte! Trotzdem hakte Jauch noch mal nach – zur Sicherheit: "Sind Sie wahnsinnig?"
Ein bisschen vielleicht, aber nicht komplett: Die Millionenfrage ließ der Münchner Realschullehrer dann doch unbeantwortet. Zum Glück, denn sein Favorit "Jägermeister" wäre falsch gewesen: In "Rotkäppchen" ist am Ende noch die Rede von einem anderen Wolf! Ins Finale der Spezial-Ausgaben aber schaffte er es mit seiner halben Million locker, denn dafür mussten die Kandidatinnen und Kandidaten lediglich die 16.000-Euro-Hürde nehmen.
Das gelang auch dem Fachkrankenpfleger Michael Wählen (39), der IT-Geschäftsführerin Ann-Kathrin Krause (37) und der LKW-Fahrlehrerin Lara Groß (29), wobei die Frauen die 3-Joker-Variante gewählt hatten, die ihnen die 16.000 Euro sicherte, sodass sie sich bei 32.000 Euro ungestraft verzocken konnten. Risiko-4-Joker-Kandidat Wählen passte an dieser Stelle lieber.
Zu den zwei großen Telefonjoker-Pechvögeln des Abends gehörte der eingangs genannte Leon Maximilian Laloi, der, um RTL auf sich aufmerksam zu machen, 100.000 Mal am Stück "Günther Jauch" gesagt und das sechzehneinhalbstündige (!) Beweisvideo auf YouTube gestellt hatte. Dort hatte es bis zur Aufzeichnung nur etwa schlappe 400 Klicks erreicht, wie der 29-Jährige berichtete, doch das dürfte sich mit der Ausstrahlung schnell geändert haben. Immerhin ein Erfolg, denn allzu viel Geld durfte er leider nicht mit nach Hause nehmen.
Zwar schlug auch Laloi sich bis zur 32.000-Euro-Frage durch, rief dann aber bei einen Kumpel an, um herauszufinden, welcher heutige Spitzen-Fußballclub Ende der 1990er noch in der dritten Liga gespielt hatte. Der Telefonjoker gab spontan zunächst die richtige Antwort (Manchester City), schwenkte dann aber unverhofft auf Paris Saint-Germain um und ließ damit Leon Laloi ins Verderben rennen. Wobei die 500 Euro Gewinn, auf die er zurückfiel, natürlich nicht wirklich ein "Verderben" waren, aber eben doch eine herbe Enttäuschung angesichts dessen, was er noch hätte erreichen können.
Noch größer dürfte der Frust beim Polizeibeamten Dany Philipp Schmidt (42) gewesen sein. Die Ausgangslage war ähnlich: Risiko-Spielvariante, nur der Telefonjoker übrig, 32.000-Euro-Frage. Die lautete: "Den Vorspann welcher Kultsendung prägte 49 Jahre lang die Stimme von Günter Dybus, bis ihn 2021 Annette Frier ablöste? A) tagesschau, B) Aktenzeichen XY ... ungelöst, C) das aktuelle Sportstudio oder D) Die Sendung mit der Maus?"
Sein Freund am anderen Ende der Leitung tippte auf Antwort B und versicherte auf Nachfrage sogar, sich 100-prozentig sicher zu sein. Verständlich, dass der Kandidat darauf vertraute: "Wenn Volker das sagt, dann ist das so!" War's aber leider nicht, "Die Sendung mit der Maus" wär's gewesen. Freundschaft vorbei? Nicht doch: Die halte "für immer", war sich Dany Schmidt sicher. Und das ist doch auch schon mal was.