Seit 8. Juli steht Chris Töpperwien vor Gericht. Dem Geschäftsmann, der durch die Vox-Show "Goodbye Deutschland" bekannt wurde, wird unter anderem Veruntreuung vorgeworfen.
Gestern, am ersten Verhandlungstag, strahlte Vox ein "Goodbye Deutschland"-Special aus, das sich ganz dem "Currywurstmann" widmete. Töpperwien sprach über seine Festnahme und seine kurze Zeit im Gefängnis.
Im Strafverfahren gegen Chris Töpperwien geht es um Betrugs- und Veruntreuungsvorwürfe, die ehemalige Geschäftspartner:innen gegen ihn erheben. Insgesamt werden 18 Fälle verhandelt.
Einer Vox-Pressemitteilung zufolge soll Töpperwien Privatzahlungen mit einer Firmenkarte getätigt haben – für einen Gartenschlauch etwa. Außerdem habe er Gewürze und Messer entwendet. Ein ehemaliger Arbeitgeber habe ihn deshalb in Österreich angezeigt. Laut "Heute.at" geht es um "einige Tausend Euro". Woanders ist die Rede von rund 10.000 Euro Schaden.
Laut "Bild" soll zudem Firmengeld auf Konten gelandet sein, die Töpperwien zugeordnet werden konnten. "Der Betrag ist noch überschaubar. Der Imageschaden, den Töpperwien angerichtet hat, ist viel größer", erklärte ein ehemaliger Mitarbeiter.
Wegen der Vorwürfe lag gegen Töpperwien ein europäischer Haftbefehl vor. Und der führte schließlich zur Verhaftung des Geschäftsmanns am Münchener Flughafen, den er aus seiner Wahlheimat Los Angeles angesteuert hatte. Von dem Haftbefehl wusste Töpperwien laut eigener Aussage nichts. Die Vorwürfe bestreitet er.
An der Grenzkontrolle wird er abgeführt und verbringt die folgende Nacht in Polizeigewahrsam, beschreibt er in dem "Goodbye Deutschland"-Special. Chris Töpperwien gibt an, man habe ihn "in so einen nassen, schwarzen Keller geschmissen, von abends 19.30 Uhr bis morgens früh um sieben. Da gab es kein Fenster. Nur Licht, das brannte und eine große schwere Eisentür."
Dieses Erlebnis hätte "Todesangst" in ihm ausgelöst. Er litt unter einer "Dauerpanikattacke".
Nach dieser Nacht wurde Töpperwien wegen Fluchtgefahr in die JVA Landshut verlegt. Dort habe man ihm nach eigener Aussage "alles abgenommen. Ehering aus, Brille aus, Mütze aus, Klamotten aus. Und dann stehst du splitterfasernackt vor einem langen Pult in einem Großraumbüro".
Die Anstalt verlässt Töpperwien wiederum nach zwölf Tagen, in Österreich hinterlegt seine Mutter eine Kaution über 25.000 Euro, seither befindet sich Töpperwien vorerst auf freiem Fuß.
Seit Montag steht Töpperwien in der Wiener Neustadt vor Gericht. Der Prozess gestaltet sich aber von Beginn an zäh. Laut "Bild" wurde die Verhandlung wegen einer ausstehenden Zeugenaussage auf den 26. August 2024 vertagt. Womöglich wird dann auch schon das Urteil gefällt. Im schlimmsten Fall sollen Töpperwien drei Jahre Gefängnis drohen.