In der Filmbranche gilt dasselbe wie im Immobiliengeschäft: Location, Location, Location! Denn zu einem guten Film gehört ein Set, das eben mehr ist als nur ein Hintergrund. Sicher kann man da mit digitalen Effekten nachhelfen – aber unser Planet bietet genügend beeindruckende Landschaften und Architektur, die Filmen und Serien das gewisse Etwas verleihen.
Viele von ihnen werden mit dem letzten "Cut!" aber zur Geisterstadt – und die folgenden verlassenen neun Drehorte sind in den meisten Fällen gruseliger als ihre verfilmten Abbilder...
In der dystopischen Welt der "Hunger Games" lebte die Protagonistin am fast dystopischsten Ort: Ihr Heimatdistrikt mit der Nummer 12 bestand aus tristen, grauen Holzhütten.
Henry River Mill Village ist ein ehemaliges Industriedorf, in dem im 20. Jahrhundert Arbeiter der Textilbranche wohnten. So zweckmäßig, wie es gedacht war, sah es auch aus – bis heute.
Wer meint, eine Geschichte aus einer weit entfernten Galaxis müsse ausschließlich mit Computertechnik erzählt werden, irrt – denn die futuristisch-heruntergekommen aussehenden Straßen des Wüstenplaneten Tatooine gibt es wirklich.
Und jetzt wissen wir auch, woher Luke und Anakin Skywalkers Heimatplanet seinen Namen hat – denn George Lucas benannte Tatooine nach Tataouine, einem tunesischen Ort, in dem zwar keine Szenen gedreht wurden, der Lucas allerdings offensichtlich inspirierte.
Das Horrorfilm-Remake des Klassikers von 1977 spielt zwar in der Wüste von New Mexico, USA – wurde aber nicht mal auf diesem Kontinent gedreht. "Gas Haven", die Tankstelle des kannibalischen Grauens, steht in Wirklichkeit in Marokko.
Wenigstens ist sie da in guter Gesellschaft: Die Tankstelle entstand auf dem gigantischen Gebiet der Atlas Corporation Studios, die schon seit vielen Jahrzehnten als Drehort für zahllose Filme dienen. Alles, was einigermaßen "exotisch" wirken soll, scheint hier zu entstehen – von "Asterix und Obelix: Mission Kleopatra" bis hin zu "Game of Thrones".
Das gruseligste Motel aller Zeiten gibt es wirklich – naja, gab es wirklich. Norman und Norma Bates hausten in diesem finsteren Haus, das über dem Motel auf einem Hügel thronte, und obwohl die Serie im US-Bundesstaat Oregon spielt, wurde sie in der Nähe von Vancouver in Kanada gedreht.
Zumindest die Karibik blieb in der Karibik: Johnny Depp und Co. durften ihre verfluchten Abenteuer tatsächlich in tropischen Gefilden drehen. Genau gesagt, unter anderem in Wallilabou Bay auf der Karibik-Insel St. Vincent.
Kanonen, Piratenskelette, große Segelschiffe: In Wallilabou Bay kommen "Fluch der Karibik"-Fans so richtig auf ihre Kosten. Das wird wohl nur noch getoppt von...
In "Herr der Ringe" (und "Der Hobbit") entstand viel Fantasy am Computer – aber nicht alles. Das Dorf der Hobbits beispielsweise gab es wirklich. Gibt es wirklich.
Ein Geheimtipp ist das aber nicht: Touristen aus aller Welt reisen Tag für Tag an, um sich die niedlichen Hobbit-Hütten anzusehen.
Eine Zeitreise à la "Looper" ist nicht nötig, um das Set des Sci-Fi-Films zu besichtigen – aber ein gutes Navi auf jeden Fall: Das Diner aus dem Film ist gut versteckt.
Nein, hier waren keine Visual Effects im Spiel: In diesem Film crashte wirklich ein Zug in einen Gefängnisbus, von dem sich Harrison Ford gerade in Sicherheit rettete. Und die Szene dieses Crashs gibt es bis heute zu begutachten.
Denn anstatt die Relikte der über eine Million Dollar teuren Szene zum nächsten Schrottplatz zu karren, ließen die Filmmacher Bus und Zug einfach an Ort und Stelle liegen.
Ein bisschen sauberer sah's im Film aus: Das Shawshank-Gefängnis gibt es wirklich, heißt aber eigentlich Ohio State Reformatory und... ist verflucht, erzählt man sich, weil dort über 200 Insassen an Krankheiten oder der Todesstrafe starben.