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Krebsrisiko durch bestimmte Speiseöle: Diese Alternativen gibt es

ILLUSTRATION - Zum Themendienst-Bericht von Angelika Mayr vom 2. März 2023: Öl, Essig, vielleicht noch etwas Senf und Honig: Ein selbstgemachtes Salatdressing macht wenig Arbeit. Foto: Christin Klose/ ...
Speiseöl gehört fest ins Inventar jeder Küche. Die Ausmaße unseres Konsum sind aber gefährlich.Bild: dpa-dm / Christin Klose
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Krebsrisiko: Forscher warnen vor bestimmten Speiseöl-Sorten

11.12.2024, 20:22
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Ein neuer Forschungsbericht aus den USA deutet darauf hin, dass bestimmte Speiseöle mit einem Anstieg von Darmkrebs bei jungen Menschen in Verbindung stehen können. Das würde Sonnenblumen-, Raps-, Mais- und Traubenkernöl betreffen. Die Studie, die von Forscher:innen der University of South Florida durchgeführt wurde, wirft ein neues Licht auf die Auswirkungen von Ölen, die reich an Omega-6-Fettsäuren sind.

Risiken durch Speiseöl: Junge Menschen stark betroffen

Ein Team aus Wissenschaftler:innen analysierte Tumorproben von 81 Patienten im Alter von 30 bis 85 Jahren, die an Darmkrebs erkrankt sind. Die Ergebnisse zeigen, dass die Tumore dieser Patienten hohe Konzentrationen sogenannter bioaktiver Lipide enthielten. Diese mikroskopisch kleinen Fettsubstanzen entstehen, wenn der Körper Omega-6-reiche Öle abbaut.

Laut den Forschern könnten diese Lipide sowohl die Entstehung als auch das Wachstum von Krebs begünstigen, indem sie Entzündungen fördern und gleichzeitig das Immunsystem daran hindern, Tumorzellen zu bekämpfen.

Darmkrebs unter 50 Jahren hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Prognosen zufolge könnte die Zahl der Diagnosen bei Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren zwischen 2010 und 2030 um 90 Prozent steigen.

Wie hochverarbeitete Produkte Krebs auslösen und beschleunigen

Obwohl keine einzelne Ursache für diesen Trend identifiziert wurde, spielen hochverarbeitete Lebensmittel wohl eine wesentliche Rolle. Diese enthalten oft hohe Mengen an Fetten, Zucker und Chemikalien, die zu Entzündungen im Verdauungstrakt führen.

Dr. Timothy Yeatman, der leitende Wissenschaftler der Studie, erklärte: "Es ist bekannt, dass eine ungesunde Ernährung zu erhöhten Entzündungswerten im Körper führt. Wir sehen diese Entzündung nun direkt in den Tumoren selbst. Krebs ist wie eine chronische Wunde, die nicht heilt."

Die oft gravierenden gesundheitlichen Konsequenzen skizziert Yeatman gegenüber dem britischen Medium "The Daily Mail": "Wenn der Körper täglich ultraverarbeitete Lebensmittel konsumiert, wird seine Fähigkeit, diese Wunde zu heilen, durch die ständige Entzündung und die Unterdrückung des Immunsystems beeinträchtigt."

Studie: Doppelte Gefahr durch alltägliches Nahrungsmittel

Omega-6-Fettsäuren, die in vielen Samenölen vorkommen, werden im Körper zu bioaktiven Lipiden umgewandelt. Diese Substanzen können Entzündungen auslösen, die das Zellwachstum beschleunigen und die Wahrscheinlichkeit von genetischen Fehlern – wie Mutationen – erhöhen. Chronische Entzündungen schwächen zudem die Immunabwehr, was das Fortschreiten von Krebs begünstigt.

Ein weiteres Problem liegt im hohen Konsum dieser Öle: Durchschnittlich verzehren Amerikaner schätzungsweise 45 Kilogramm Samenöle pro Jahr – etwa das Tausendfache der Menge, die in den 1950er Jahren konsumiert wurde. Dieser Anstieg ist auf landwirtschaftliche Fortschritte nach dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen.

Das sind gesunde Alternativen

Die Forscher empfehlen, Samenöle durch Alternativen wie Olivenöl, Avocadoöl oder Fischöl zu ersetzen, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Diese gesünderen Fette können helfen, Entzündungen zu reduzieren und die natürlichen Heilungsmechanismen des Körpers zu unterstützen.

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Dr. Yeatman betonte, dass dies einen revolutionären Ansatz in der Krebsbehandlung darstellen könnte: "Statt ausschließlich auf Medikamente zu setzen, könnten wir natürliche Heilprozesse nutzen, um Krankheiten vorzubeugen."

Obwohl die Ergebnisse der Studie besorgniserregend sind, betonen Organisationen wie die American Heart Association, dass moderate Mengen an Samenölen gesundheitliche Vorteile haben können.

Sie können den Cholesterinspiegel senken und das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle reduzieren. Es gibt jedoch eine wachsende Bewegung, die vor dem hohen Konsum dieser Öle warnt.

Die aktuelle Forschung zeigt, dass der Zusammenhang zwischen Ernährung und Darmkrebs komplex ist und weitere Untersuchungen erforderlich sind. Dennoch könnte eine bewusste Wahl gesunder Fette ein erster Schritt sein, um das Risiko für chronische Erkrankungen zu reduzieren.

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