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Social Media und Influencer:innen, die auf Tiktok, Instagram und Co. unterwegs sind, haben einen großen Einfluss auf die User:innen. Oftmals nehmen sich junge Menschen zum Vorbild, was sie auf den Plattformen sehen. Das schlägt sich auch in den Zahlen von Schönheitsbehandlungen nieder.
Laut einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) unter Patient:innen zwischen 18- und 30-Jährigen haben insbesondere Lippenbehandlungen stark zugelegt.
"Die behandelte Lippe ist zu so etwas wie einem Must-have für junge Frauen geworden", erklärt Dr. Helge Jens, den Präsidenten DGÄPC in einer Pressemitteilung. Er zieht auch einen Zusammenhang zur Social-Media-Nutzung: "Vergleichbar mit einem Statussymbol gehört es für viele dazu, eine augmentierte Lippe zu haben und diese auch vor allem in den Sozialen Medien zu zeigen."
In diesem Jahr haben die Zahlen für Lippenbehandlungen einen Zuwachs von vier Prozent erlangt und liegen nun bei sechs Prozent. Damit sind sie auf den höchsten Wert der vergangenen fünf Jahre geklettert.
Der Einfluss durch Social Media sei laut Erhebung der Fachgesellschaft immer noch hoch. Es werde mit "Dumping- und Lockangeboten von Beautyketten" geworben, heißt es in der Mitteilung.
Mit Blick auf unqualifizierte Ärzt:innen warnt die Gesellschaft, unüberlegt solche Behandlungen vornehmen zu lassen. Man solle sich Zeit nehmen und im Vorfeld gut über die behandelnde Person und deren Qualifikationen informieren, sagt Jens. "Schließlich geht es auch bei ästhetischen Behandlungen um medizinische Eingriffe am eigenen Körper."
Die Erhebung zeigt, dass auch Brust-OPs beliebt sind. Laut DGÄPC folgt das dem Trend der vergangenen Jahre. Bei den 18- bis 30-Jährigen liegt unter den Eingriffen die Brustvergrößerung mit Implantaten an erster Stelle – allerdings mit einem Verlust von fünf Prozent. An zweiter Stelle liegt die Brustverkleinerung, bei der wiederum einen Anstieg von drei Prozent verzeichnet werden konnte.
Eingriffe im Bereich der Intimchirurgie sind ebenfalls populär: Der DGÄPC bewertet sie mit einem Wert von 9,5 Prozent als sehr hoch.
Die Gründe dafür sehen sie in einer Enttabuisierung des Themas. "Durch die zunehmende Berichterstattung – egal auf welchen Kanälen – ist das Thema heute wesentlich weniger schambehaftet und junge Frauen trauen sich viel früher mit ihren Problemen zu uns", erklärt Vorstandsmitglied Dr. Michaela Montanari. Die Expertin betont die Wichtigkeit. Denn: Eine Anomalie im Intimbereich kann psychische Beeinträchtigungen oder sexuellen Entwicklungsstörungen zur Folge haben.
