Vielleicht haben wir diesmal mehr Glück und sehen sogar was von ihm: Der Blutmond. In der Nacht auf Montag wird es am Himmel wieder eine totale Mondfinsternis und einen Blutmond geben.
Aber warum heißt er Blutmond und was genau passiert da? Wir beantworten die 5 wichtigsten Fragen.
Im All dreht sich eine ganze Menge. Die Erde dreht sich um sich selbst, zugleich umkreist sie die Sonne, während sie selber vom Mond umkreist wird. Dieses komplexe Zusammenspiel von Drehungen bestimmt, welcher Himmelskörper wann und wo vom Licht der Sonne beschienen wird. Der Mond leuchtet selber nicht; was wir als Mondschein wahrnehmen, ist reflektiertes Sonnenlicht.
Wenn die gesamte Mondscheibe hell und rund als Vollmond am Himmel steht, blicken wir aus der gleichen Richtung auf unseren Trabanten, aus der das Sonnenlicht kommt. In dieser Konstellation, die man Opposition nennt, stehen Sonne, Erde und Mond auf einer Linie; das heißt, Sonne und Mond befinden sich auf gegenüberliegenden Seiten der Erde. Eigentlich müsste in diesem Fall die Erde dem Sonnenlicht im Weg stehen und den Mond mit ihrem Schatten verdunkeln. Das geschieht tatsächlich, allerdings nur selten – dann aber liegt eine Mondfinsternis vor.
Der kegelförmige Erdschatten, der naturgemäß immer von der Sonne wegzeigt, läuft in rund 1,4 Millionen Kilometer Entfernung von der Erde in einer Spitze aus. Die Mondbahn verläuft weit näher an der Erde, der Kernschatten (Umbra) der Erde ist in Mondentfernung allerdings schon rund achtmal kleiner. Gleichwohl übertrifft der Durchmesser des Kernschattens jenen des Mondes um beinahe das Dreifache. Der Halbschatten (Penumbra), der den Kernschatten wie ein Ring umgibt, ist in dieser Entfernung etwa so breit wie ein Monddurchmesser (knapp 3500 Kilometer).
Dass der Mond normalerweise nicht in den Kernschatten der Erde gelangt, liegt daran, dass seine Bahn nicht genau auf der gleichen Ebene wie die Erdumlaufbahn (Ekliptik) liegt, sondern ihr gegenüber um etwa 5 Grad geneigt ist. Im Extremfall ist der Mond 37.000 Kilometer von der Ekliptik entfernt und zieht ober- oder unterhalb des Erdschattens vorbei.
Nur in zwei Punkten (den sogenannten Knoten) schneidet seine Bahn bei jedem Umlauf die Ekliptikebene. Zu einer Mondfinsternis kommt es immer dann, wenn ein Vollmond nahe genug an einen dieser beiden Schnittpunkte kommt. Diese Konstellation tritt pro Jahr etwa zweimal ein.
Es gibt unterschiedliche Typen von Mondfinsternissen – je nachdem, durch welche Teile des Erdschattens der Mond zieht:
Bei der Mondfinsternis in der Nacht zu Montag handelt es sich um eine totale Kernschattenfinsternis. Die letzte war am 27. Juli 2018.
Es ist die erste totale Mondfinsternis des Jahres . Allerdings ist das Ereignis etwas für Frühaufsteher: Um 5:41 Uhr verdunkelt sich der Mond.
Die totale Phase, in der sich der Mond vollständig im Kernschatten befindet, kann bei guten Wetterverhältnissen überall in Deutschland beobachtet werden.
Am besten suchst du dir im Freien einen etwas erhöhten Standort mit möglichst freier Sicht auf den Horizont aus. Am besten eignet sich ein Hügel, indessen Nähe möglichst wenige Lichtquellen sind.
Wenn das Wetter nicht mitspielt, nützt auch der beste Standort nicht viel. Wolken könnten den Beobachtern einen dicken Strich durch die Rechnung machen.
Auch wenn der Mond vollständig im Erdschatten steht, bleibt er in aller Regel sichtbar, nimmt aber eine dunklere Färbung an. Diese kann von dunkelgelb über orange bis rötlich-braun reichen. Dieses Phänomen wird "Blutmond" genannt.
Es entsteht durch das Streulicht der Sonne, das durch die Erdatmosphäre in den Schattenkegel hinein gebrochen wird. Die Moleküle in der Atmosphäre filtern zudem die kurzwelligen blauen Anteile des Lichts stärker, sodass vor allem langwelliges rotes Licht den Mond erreicht und beleuchtet.
(mit Material von dpa)