Es gibt viele gute Gründe, im Winter sexuell aktiv zu werden. Kälte und Dunkelheit laden nunmal zu häuslichen Aktivitäten ein.
Doch nun kommt noch ein weiterer Grund hinzu.
Denn wer Sex zum Zweck der Fortpflanzung hat, könnte im Winter dafür sorgen, gesündere Nachkommen zu zeugen, wie eine neue Studie der ETH Zürich zeigt.
Das internationale Forscherteam konnte bei einer computertomografischen Untersuchung von 8.400 Probanden feststellen, dass die Juli-November Geburtstagskinder mehr aktives braunes Fettgewebe hatten, als Januar-Juni Geburtstagskinder.
In anderen Worten: Lag die Zeugung in den Wintermonaten, hatten die Probanden mehr braunes Fettgewebe.
Ein gesundheitlicher Vorteil, denn braunes Fettgewebe unterstützt nicht nur den Energieverbrauch, sondern hilft bei aktiven Menschen auch, das Risiko von Stoffwechselerkrankungen zu reduzieren.
Hier ein Link zu der Studie, die im renommierten Wissenschaftsjournal "Nature" erschienen ist.
Die Forscher untersuchten an Mäusen, wie sich dieser Zusammenhang erklären ließe. Dabei zeigte sich, dass die Aufenthaltstemperatur des Mäusevaters vor der Zeugung entscheidend ist:
Hier spielt die sogenannte epigenetische Prägung eine Rolle. Sprich: Umwelteinflüsse können Einfluss auf das Erbmaterial, in diesem Fall die Spermien, haben. In ihrer Studie konnten die Forscher nun zeigen, dass auch die Umgebungstemperatur solche Veränderungen hervorrufen kann.
Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass Menschen in kalten Regionen mehr braunes Fettgewebe haben. Die neuen Ergebnisse könnten diesen Zusammenhang endlich erklären:
Doch – leider – lassen sich aus dieser Erkenntnis nicht direkt Handlungsanweisungen für die Zeit vor dem Stelldichein ableiten. Ein testikuläres Dippen in die Eistonne kurz vor dem Sex wird also vermutlich nichts bringen:
Als nächsten Schritt möchten die Forscher nun die epigenetischen Veränderungen der Sommer- und Winterspermien weiter verstehen lernen.