Die Bundesliga ist zurück, die ersten Videobeweis-Debatten sind in vollem Gang und einige Trainerkrisen bahnen sich schon jetzt an. Doch was sagen eigentlich die Fans? watson schaut in die Fankurven der Bundesliga und zeigt, was die Anhänger auf Bannern, in Choreos oder anderen Aktionen mitteilen und was sie damit meinen:
Beim BVB standen drei Neuzugänge in der Startelf und ein neuer Trainer saß auf der Bank. Laut den Fans soll jeder Neuzugang die Chance bekommen ein Dortmuder Held zu werden, wenn er denn die BVB-DNA atmet: "Alles auf neu! Jeder hier kricht seine Schangs'!", schrieben sie und kritisierten Gegner RB Leipzig: "Doch... gegenüber RB Leipzig null Toleranz". Zudem machten sie sich über die sieben Auswärtsfahrer beim Leipziger Euro-League-Spiel in Rumänien lustig.
Die Fanfraktion "Junge Borussen Dortmund" bezieht sich mit dem Banner "RB verleiht Flügel – auch Steinen!" auf die Ausschreitungen beim ersten Spiel Leipzigs in Dortmund im Februar 2017. Damals flogen Steine auf Leipziger Fans, was zu einem riesigen Medien-Echo führte.
Dabei war immer wieder zu lesen, dass Frauen und Kinder auch unter den Angegriffenen waren.
Die Mainzer Fans gedachten ihrem Aufstieg in die Bundesliga vor 15 Jahren unter Jürgen Klopp im altehrwürdigen Bruchwegstadion. Die Fans des VfB ließen die Landesflagge von Baden-Württemberg samt dem Stuttgarter Stadtwappen in einem Fahnenmeer erstrahlen. Das passte zu den Schwarz-gelben Trikots ihrer Mannschaft.
Vor dem Spiel zeigte die Gladbacher Nordkurve ein Banner mit den Worten "Gemeinsam für Borussia! Leidenschaft - Zusammenhalt – Kampfgeist." Anschließend feierten Gladbacher Ultras ihre zehnjährige Freundschaft zu den Fans vom rumänischen Club Poli Timișoara.
"Wie sehr hat es euch ins Hirn geregnet, dass ihr die Werder--Raute in Blau absegnet?!", schrieb eine Werder-Gruppierung auf ein Banner und zeigte seine Abneigung für das neue Auswärtstrikot. Auch in der Ostkurve: Ein Banner der "Fußballfans gegen Homophobie". Das passte: Die Eckfahnen wurden vom Verein auch durch Regenbogenfahnen ersetzt, da am Samstag in Bremen auch der Christopher Street Day stattfand.
Die Gäste aus Hannover standen hinter einem Banner mit Stadtwappen und 96-Logo alle in roten "Hannovereint"-Mottoshirts im Auswärtsblock.
Im Spiel zwischen Hertha und dem Club zeigten die Berliner Fans in der Ostkurve vor allem ihre Abneigung gegen den Hymnenwechsel des Vereins: Die seit 25 Jahren bestehende Einlauf-Hymne "Nur nach Hause geh‘n wir nicht" von Kultsänger Frank Zander wurde vom Verein vorgezogen und die Mannschaften liefen mit dem Song "Dickes B" von Seeed ein. Zudem gedachten sie der Opfer des Brückeneinsturzes in Genua.
Die Nürnberger Fans feierten unter anderem ihre Rückkehr in die Bundesliga – und träumten in einer Choreo aus einem Fahnenmeer schon von der Meisterschaft.
Die Fans von Fortuna Düsseldorf gedachten ihrem langjährigen Manager Wolf Werner, der Ende Juni verstarb. Und also ob sie es geahnt hätten, schossen sie gegen den Videobeweis (der auch beim Spiel in Düsseldorf für Diskussionen sorgte).
Die Augsburger Fans stelllten nochmals klar, wie sie zum neuen Polizeiaufgabengesetz (PAG) in Bayern stehen.
Teile der Münchener Fans machten klar, dass die Vereinsfarben des FC Bayern Rot und Weiß sind. Das mintgrüne Auswärtstrikot des Clubs stieß auch schon vorher auf negative Resonanz.
(bn)