Wirtschaft
07.06.2018, 08:5007.06.2018, 08:51
Kunden in deutschen Geschäften tragen ihre
Einkäufe immer seltener in Plastiktüten nach Hause.
- 2017 wurden 1.3 Milliarden Kunststoff-Tragetaschen weniger in Umlauf gebracht als im Vorjahr - das entspricht einem Rückgang von mehr als einem Drittel.
- Die Zahlen der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung liegen der Deutschen Presse-Agentur vor.
- Demnach verbrauchten die Deutschen im Jahr 2017 noch 2.4 Milliarden Tüten, im Schnitt waren das 29 Tüten pro Kopf und Jahr.
Dabei geht es um Tragetaschen, nicht die
transparenten Tüten für Obst und Gemüse. Seit 2016 gibt es eine
Selbstverpflichtung vieler Unternehmen, Plastiktüten nicht mehr
umsonst abzugeben.
Warum gibt's überhaupt noch soviele Plastikverpackungen? Wir haben nachgefragt:
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) zeigte sich zufrieden:
"Einweg-Plastiktüten haben sich als überflüssig erwiesen. Sie sind heute ein Auslaufmodell, auch weil es gute Alternativen gibt."
Damit habe man eine Blaupause für andere
unnötige Verpackungen und kurzlebige Kunststoffprodukte. «Am Ende
sollten nur noch Kunststoffe verwendet werden, die sich einfach
recyceln lassen."
Plastiktüten in Deutschland
Im Vergleich zum Jahr 2016 ist der Verbrauch um 35 Prozent
zurückgegangen, im Vergleich zu 2015 sogar um 56 Prozent. Zur
Jahrtausendwende wurden in Deutschland noch sieben Milliarden Tüten
pro Jahr verbraucht, fast dreimal so viele wie heute.
Seit 2016 gibt es eine Selbstverpflichtung vieler Unternehmen,
Plastiktüten nicht mehr umsonst abzugeben. Inzwischen sind rund 360
Unternehmen formell dabei, noch mehr machen informell mit und
verlangen zum Beispiel 15 oder 20 Cent pro Tüte.
(pb/dpa)
Auch die EU kämpft gegen das Plastik:
Wieder einmal musste Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit seinem grünen Geist brechen: Er will die Möglichkeit offenlassen, zwei der drei noch bestehenden Atommeiler in Deutschland auch nach 2022 weiterlaufen zu lassen.