Jede Generation hat seine eigenen Fimmel und pünktlich zur Hochzeitssaison wurde uns eines klar: Wenn Millennials heiraten, dann sieht das irgendwie immer ähnlich aus...
Glaubst du nicht? Wir haben mal zusammengetragen, welche 21 Trends derzeit immer wieder auftreten.
Das Brautpaar lebt meist in Berlin, Hamburg, München oder sonst einer großen Stadt. Die Trauung spricht aber eine ganz andere Sprache: Sehnsucht nach dem Land!
Auch wenn es mit ihrem Leben so gar nichts zu tun hat: Das Ja-Wort gibt man sich heutzutage in Scheunen, Weinbergen oder weiten Wiesen. Alternativ wird die ländliche Idylle zumindest durch Heuballen und grobe Holzbalken imitiert.
Es ist wie bei "Wo ist Walter?". Irgendwo bei der Millennial-Hochzeit taucht ein Fahrrad auf. Entweder es war als Requisite auf den Einladungskarten, oder das Brautpaar radelt den Gästen entgegen oder es steht einfach dekorativ herum. Logisch ist das nicht.
Früher hat Oma die ausgewaschen, um Marmelade einzukochen – irgendwie unschick war das. Jetzt ist das aber ganz anders. Einmachgläser sind so elegant geworden, dass man die ganze Hochzeit damit pflastert. Als Vasen (mit Spitze umwickelt), als Kerzenhalter oder man ersetzt damit gleich das feine Kristall und lässt die Gäste daraus trinken.
Das hätte Oma sich nie träumen lassen: "Da kann man ja gleich das ausgewaschene Senfglas hinstellen!"
Interessanterweise hat der Aufschwung der Smartphones auch eine Rückkehr zu den altmodischsten Methoden der Fotografie ausgelöst: Wie zum Beispiel Polaroid. Oder die "Photobooth".
Man drückt den Selbstauslöser, während man mit Freunden albern posiert. Auf einem Tisch liegen dafür Accessoires bereit, wie: Schnurrbärte, Nerd-Brillen, Wikingerhelme und Lippen am Stiel. Luuustig!
Die große Robe ist nicht mehr en vogue. Die meisten Bräute tragen heute schwingende, woodstocksche Kleider mit Spitze, die auf keinen Fall zu steif wirken dürfen. Die Haare? Lockig und wild fliegend – und statt Schleier lieber...
Blumenkränze gehören zu Millennial-Hochzeiten, wie das Knicklicht auf den Dancefloor. Und alle tragen ihn gerne: Die Kinder, die Brautjungfern und die Braut selbst. Ist irgendwie so Hygge.
Ähnlich wie die Entscheidung gegen das steife Kleid ist auch die Entscheidung gegen klassische Pumps. Die Millennial-Braut trägt neckisch Sneakers zu ihrer Hochzeit. Darf ja auch jeder sehen, wie lässig das Paar ist (auch wenn die Feier minutiös durchgeplant wurde) .
Nicht mitessen! Wenn es überhaupt noch eine klassische Hochzeitstorte gibt und nicht ersatzweise Cupcakes oder Cake-Pops, zieren diese schon lange nicht mehr das klassische "Brautpaar in Marzipan", sondern üppige Blumen aller Art. Meist Rosen. Kann aber auch Lavendel sein. Oder Stroh.
Für den reibungslosen Ablauf der Hochzeit erstellen viele Paare heute eigene Homepages. Gäste haben sich hier einzuloggen, damit sie auf die Geschenkeliste, Übernachtungsmöglichkeiten und alle Fotos zugreifen können.
Je nach Hippness-Faktor führen einige Paare auch ihren eigenen Hashtag ein, Stichwort: #KarlliebtSarah2018. So finden sie die Posts ihrer Gäste schneller wieder.
Oma hat auf dem einzigen Hochzeitsfoto, was es von ihr gibt, noch ganz schlicht mit Opa auf den Stufen des Standesamts gestanden und in die Kamera gelächelt. Diese Zeiten sind vorbei!
Hochzeitsfotografen produzieren oft schon Monate im Voraus eine Strecke, die das Brautpaar für Einladungen und Deko verwenden kann, dann kommt noch eine Serie am Hochzeitstag selbst und auf Wunsch auch: Spektakuläre Fotos der Braut. Unter Wasser zum Beispiel.
Obwohl es natürlich einen Fotografen UND eine Photobooth gibt, zücken die Gäste trotzdem wie besessen bei jeder Gelegenheit ihre Smartphones: Selfies, Reden, der Hochzeitstanz, der Einzug in die Kirche – wirklich alles wird aus jedem Winkel dokumentiert!
Manche Brautpaare wünschen sich deshalb inzwischen explizit, dass ihre Gäste zumindest beim Ja-Wort mal das Handy unten lassen, um den Romantik-Moment nicht komplett zu zerstören.
Landliebe die Zweite: Überall sind Baumstamm-Scheiben. Unter Vasen, unter Torten, unter dem Gästebuch...
Ein bisschen hölzern hin- und herwackeln, bis einen die Gäste erlösen? Das war mal! Brautpaare üben mittlerweile ganze Choreografien ein, damit sie wenigstens einmal in ihrem Leben ordentlich miteinander getanzt haben.
Vielleicht ist die große Show aber auch einfach den gierigen Zuschauern mit ihren Handys geschuldet... (Siehe Punkt 11)
Man könnte meinen, es gibt festlichere Stoffe, als das braune, kratzige Kartoffelsack-Material... Doch genau das hat sich auf Millennial-Hochzeiten auf Tischen, Tüten und Bannern durchgesetzt.
Neckische Sprüche auf "Auf-Alt-Gemachten"-Brettern oder Schiefertafeln geleiten den Hochzeitsgast vom Essen zur Tanzfläche und von der Kirche zum Restaurant.
Im Hipster-Himmel fließt Milch und Gin. Und deshalb gibt es auf jeder Hochzeit, wo was auf sich gehalten wird, eine Gin-Bar. Man muss nur ein wenig Tonic oder Holundersaft dazutun, schon ist der stilvolle Schwipps gesichert.
Übrigens: Böse Zungen sagen, Gin sei vorbei und die Zeit des japanischen Whiskeys angebrochen...
Industrial meets Country heißt: Lange Ketten voller nackter Glühbirnen zieren den Garten, den Festsaal und den Traualtar. Was haben wir nur gemacht, als es noch Lampenschirme gab?
Passt in den Nostalgie-Wahn: In den 50er-Jahren wurden in Leuchtkästen die neuesten Kinofilme angepriesen. Heute stellen wir uns die schicken Dinger in die Wohnung, an den Arbeitsplatz – und natürlich an den Brautpaartisch!
Noch mehr 50er gefällig? Der Mann von Welt heiratet seine Hippie-Braut nicht mehr im Anzug, sondern mit Hut und Hosenträgern, als wäre er gerade vor der Prohibitions-Polizei geflohen. Das Gute ist: Den meisten Männern steht das toll.
Früher mussten selbst Vegetarier manchmal noch erklären, worauf sie verzichten. Heute wird selbstverständlich auch Veganes auf Hochzeitsbüffets angeboten und ganz ehrlich: Inzwischen ist da auch megaleckerer Kram dabei!
In echt heißt das Paar jetzt natürlich "Herr und Frau Schmidt", aber während ihrer Hochzeit heißen sie "Mr. und Mrs.". So wie die ganz großen in den USA – Angelina und Brad damals zum Beispiel. Und deshalb gibt es "Mr. und Mrs." auch auf allem zu lesen, was auch nur annähernd mit Hochzeit zu tun hat. Tüten zum Beispiel. Und Kissen und Tassen.