In wenigen Tagen stehen die Feiertage vor der Tür. Die Familie kommt zusammen und genießt die ruhigen Tage. Doch im Hause Bushido sieht das anders aus. Am 21. März hat sich Anis Ferchichi, wie der Rapper bürgerlich heißt, von Clan-Chef Arafat Abou-Chaker losgesagt – nach über 14 Jahren. Der neueste Post von seiner Frau Anna-Maria verheißt wieder nichts Gutes. Denn Familie Ferchichi flüchtet ins Ausland. Auf Instagram schreibt die 37-Jährige:
Wer sich die Geschichte von Bushido und Arafat näher anguckt, dem wird schnell klar, dass eine friedliche Lösung unerreichbar zu sein scheint. Anna-Maria sagt weiter:
Sie verstehe das nicht und müsse sich jedes Mal fast übergeben, wenn sie sowas über ihre Kinder lese. Auf Instagram hat sie eine Nachricht bekommen, die sie öffentlich postet. Der Absender ist geschwärzt. Er bittet darum, dass die die Schwester von Sarah Connor die Nachricht vertraulich behandelt, veröffentlicht hat Anna-Maria sie trotzdem. Er spricht davon, dass in Mönchengladbach Leute von ihm angeheuert worden sein. Die unbekannte Person sagt:
Die Frau von Bushido ist fassungslos und richtet sich direkt an Arafat: "Bei euch geht es immer um Ehre und Stolz. Ich frag dich was, wie ehrenhaft ist es, eine Frau und Kindern weh zu tun und wie stolz kannst du auf dich sein, dafür zu bezahlen?"
Bushido und Arafat galten jahrelang als unzertrennlich – beruflich sowie privat. Doch die Fassade bekam immer mehr Risse und führte schlussendlich zu Polizei-Razzien, öffentlichen Anschuldigungen, die darin mündeten, dass Anna-Maria bis heute Angst um ihre Kinder hat.
Anfang Juli veröffentlichte Bushido den Song "Für euch alle". Eine weitere Abrechnung mit Abou-Chaker folgte im September unter dem Titel "Mephisto" mit der Zeile "ein Teufel und Diktator". Anna-Maria begann sich im Sommer vermehrt öffentlich zu äußern. Für ihre Aussagen sollte sie 20.000 Euro Schmerzensgeld zahlen, wie Bushido öffentlich teilt. Die 37-Jährige hatte Arafat vorgeworfen, sie und ihre Kinder zu bedrohen. Nach der Trennung von Arafat und Bushido folgte nun vier Monate später die bittere Abrechnung.
Im Mai 2012 heiratete Bushido seine große Liebe Anna-Maria. Als Trauzeuge stand Arafat an der Seite seines Freundes und Geschäftspartners. 2004 hatten sich die beiden erstmals in einem Berliner Café kennengelernt. Clan-Chef Arafat half Bushido, aus dem Plattenvertrag von Aggro Berlin zu kommen. Was folgte, war die jahrelange Abhängigkeit. Bushido unterzeichnete eine Generalvollmacht, Arafat hatte freie Hand über sein Vermögen. Allein rund drei Millionen Platten hat der Rapper verkauft.
Doch bei der Musik blieb es nicht. 2006 gründeten die beiden eine Immobilienfirma. Bushido rappt in seinem Song "Mephisto": "Ein Teufel und Diktator, nach außen immer höflich. Seine tausenden Gesichter zu durchschauen war nicht möglich." Anna-Maria verließ Bushido kurzzeitig. "Die Ehe lag in Scherben, er hatte, was er wollte und ließ ihn nicht mehr los wie ein Wolf seine Beute", fährt Bushido über seinen ehemaligen Verbündeten weiter fort.
Anna-Maria und der Rapper fanden nach der Trennung wieder zusammen – der Einzige, der das nicht gewollte habe, sei demnach sein falscher Bruder gewesen. Die Frau von Bushido war schwanger, diesmal mit einem Jungen. Nach einer kurzen Beziehungspause waren die beiden wieder schnell unzertrennlich – bis heute.
Der nächste Tiefpunkt fand im November statt: Die Razzia beim Anwesen von Clan-Chef Arafat Abou-Chaker in Kleinmachnow. Der Grund: Verdacht auf Verstoß gegen das Waffengesetz und eine mögliche Entführung standen im Raum. Zur Erinnerung: Ende 2011 wurde das Grundstück mit einer Größe von insgesamt 16.000 Quadratmetern gekauft. Der Plan: Hier sollte Bushido mit seiner Familie und seinem einstigen Geschäftspartner gemeinsam leben. Dazu wird es nicht mehr kommen. Auf Instagram findet sich von Arafat nur ein Post, der nach der Razzia veröffentlicht wurde. Er sagt:
Und weiter:
Anna-Maria befindet sich momentan weit weg von Deutschland. Sie macht mit ihren Kindern Urlaub am Strand – ohne Polizeischutz.
(iger)