Beim FC Schalke 04 stehen erneut turbulente Zeiten bevor. Trotz eines Vorsprungs von acht Punkten auf die Abstiegsränge und einer damit verbundenen Planungssicherheit für die kommende Saison brodelt es hinter den Kulissen gewaltig.
Grund dafür sind personelle Veränderungen und mögliche Machtkämpfe, die sich vor allem um Trainer Kees van Wonderen und den Kaderplaner Ben Manga drehen.
Van Wonderen, der seit Dezember im Amt ist, steht trotz einer durchschnittlichen Ausbeute von 1,38 Punkten pro Spiel intern in der Kritik. Zwar bot der 56-Jährige bereits seinen Rücktritt an, doch eine Entscheidung über seine Zukunft soll erst nach dem gesicherten Klassenerhalt fallen. Dann ist eine detaillierte Analyse geplant.
Sollten die Vorstellungen zwischen Verein und Trainer auseinandergehen, scheint eine Trennung kaum vermeidbar. Dies könnte den Klub vor eine erneute Trainersuche stellen.
Im Hintergrund laufen bereits Gespräche über mögliche Nachfolger. Besonders ein Name sorgt laut "Bild" für Aufsehen: Raúl. Der 47-jährige Trainer der zweiten Mannschaft von Real Madrid steht offenbar weit oben auf der Wunschliste.
Es ist nicht das erste Mal, dass Schalke 04 sein Interesse an Raúl bekundet hat. Schon im Mai vergangenen Jahres suchte Schalkes Kaderplaner Manga das Gespräch mit dem Ex-Stürmer, als eine Trennung von Ex-Coach Karel Geraerts im Raum stand. Auch Vorstandschef Matthias Tillmann reiste nach Madrid, um auszuloten, ob er zu einer Rückkehr bereit wäre.
In Gelsenkirchen ist Raúl kein Unbekannter. Zwischen 2010 und 2012 spielte er im Trikot der Königsblauen. Insgesamt absolvierte er 66 Bundesliga-Spiele für den Klub, traf 28 Mal und avancierte zum Publikumsliebling.
Raúl machte dabei deutlich, dass er kein Interesse daran habe, eine Mannschaft während der laufenden Saison zu übernehmen. Immerhin läuft sein Vertrag noch bis Sommer 2025. Laut "Bild" soll er sich grundsätzlich ein Engagement bei Schalke jedoch gut vorstellen können.
Seine Erfahrungen als Trainer in der zweiten Mannschaft von Real Madrid könnten dabei eine wertvolle Grundlage sein. Es scheint daher möglich, dass Manga im Sommer einen erneuten Anlauf unternehmen wird – vorausgesetzt, er bleibt selbst im Amt.
Denn auch die Position von Ben Manga steht auf dem Prüfstand. Sollte ein neuer Sportvorstand verpflichtet werden, der dessen Pläne nicht mitträgt, könnte auch der Kaderplaner seine Zukunft beim Klub überdenken. Aus dem Umfeld des Vereins ist zu hören, dass die Entscheidung über Mangas Zukunft eng mit dem Verbleib von van Wonderen und möglichen Neuverpflichtungen verknüpft sein könnte.
Die nächsten Wochen dürften also entscheidend dafür sein, wie die sportliche Führung des Vereins in der kommenden Saison aussehen wird. Fest steht: Schalke steuert auf unruhige Zeiten zu – wieder einmal.