Nostalgie ist DER Trend in Film und Fernsehen. Alles wird neu aufgelegt – nur ein paar Publikumslieblinge aus unserer Kindheit warten immer noch auf das eigentlich wohlverdiente Comeback.
Auf welche Reboots dürfen wir uns in Zukunft freuen, und welche bleiben wohl ein Wunschtraum? Hier kommt das watson-Ranking, wir beginnen mit dem unwahrscheinlichsten:
In den Neunzigern rannte ich nach der Schule nach Hause, nur, um am Schulalltag eines anderen teilzuhaben: Zusammen mit Kevin Arnold aus "Wunderbare Jahre“ erlebte ich Schulwechsel, die erste Liebe und auch das Ende der Kindheit. So einen weisen Erzähler wie Kevin ihn hatte, hätte ich mir auch ab und zu gewünscht. Manchmal, an besonders stressigen Tagen, tue ich das immer noch ein bisschen.
Reboot-Wahrscheinlichkeit: 1% .
Ich würde mir eine Fortsetzung der wunderbaren Jahre sofort ansehen. Wie wär's zum Beispiel mit der Geschichte von Kevins Kindern, die in den Achtzigern und Neunzigern erwachsen werden? Würde doch perfekt passen! Das findet auch Kevin-Darsteller Fred Savage. Trotzdem hat er keine Lust drauf – ebenso wenig wie der Rest des Casts.
Unabhängige Frauen und Sex ohne Verpflichtungen – vieles, was heute Standard im Fernsehprogramm ist, sahen wir in "Sex And the City" zum ersten Mal. Auf dem Schulhof waren Carrie und ihre Freundinnen Dauerthema. Schließlich konnten wir noch das ein oder andere daraus lernen. Zumindest bildeten wir uns das ein. 20 Jahre ist es her, dass die Pilotfolge der Kultserie über die Bildschirme flimmerte, aber für viele Fans fühlt es sich an, als wäre es gestern gewesen.
Serienschöpfer Darren Starr könnte sich einen Neustart mit der Original-Besetzung gut vorstellen. Samantha-Darstellerin Kim Cattrall hat allerdings unmissverständlich klar gemacht, dass sie mit dieser Rolle fertig ist.
Hat ein Roman-Autor den Untergang der Titanic voraus gesagt? Starben alle Menschen, die ein Maler porträtierte, innerhalb weniger Tage? Entgingen die Mitglieder eines Kirchenchors dem Tod, weil sie alle unabhängig voneinander zu spät zur Probe kamen?
Mit dieser Frage lockte Moderator Jonathan Frakes mich jeden Sonntag vor den Fernseher. Woche für Woche präsentierte die Anthologie-Serie "X-Factor" neue, gruselige Geschichten – und einige sollten wirklich wahr sein.
"X-Factor" wäre das perfekte Begleitprogramm zu Serien wie "Black Mirror" oder "Electric Dreams". Außer wilden Spekulationen gibt es in die Richtung bisher aber leider nichts zu melden.
Al Bundy war politisch unkorrekt, bevor es überhaupt ein Wort dafür gab. Der dauerfrustrierte Familienvater wetterte gegen Frauenrechte, machte seine erfolglosen Sprösslinge nieder und wurde nicht müde, von den vier Touchdowns zu berichten, die er in einem einzigen Spiel geschafft hatte.
Obwohl "Eine schrecklich nette Familie" auf ProSieben rauf und runter lief, hatte ich immer das Gefühl, etwas Verbotenes zu gucken, oder zumindest etwas, was nicht für mich bestimmt war. Die Hälfte der dreckigen Witze gingen an meinen Klassenkameraden und mir auch komplett vorbei. Das hielt uns natürlich nicht davon ab, grölend mit zu lachen, sobald die Lachspur im Fernsehen einsetzte.
Ein Spin-Off, das sich Bundy-Sohn Bud widmet, ist seit Jahren im Gespräch. Darsteller David Faustino wäre dabei; auch der Rest des Original-Casts hat Interesse bekundet. Nur passiert ist bisher nichts. Angeblich verhindern rechtliche Probleme das Projekt.
Es gibt Sachen, die kann ich mir einfach nicht merken. Zum Beispiel nehme ich am S-Bahnhof jedes Mal zielsicher den falschen Ausgang. Aber das Titellied zum "Prinz von Bel-Air", das kann ich seit 20 Jahren auswendig.
Kein Samstagmorgen war komplett ohne den jungen Will Smith. Als schlagfertiger Straßenjunge im Nobel-Viertel spielte er sich ratzfatz in die Herzen der Fans. Aber auch der strenge Onkel Phil, Butler Geoffrey mit seinem trockenen Humor und der steife Carlton bleiben unvergessen.
Außerdem soll die Firma, die die Rechte an der Serie hält, kürzlich die Marke "Fresh Princess" angemeldet haben. Möglich also, dass wir demnächst eine Prinzessin von Bel-Air zu sehen bekommen.
Ihr spitzer Kampfschrei ist unverwechselbar: Xena – "die Krieger-Prinzessin, die ihre Stärke in wilden Schlachten erworben hatte" – kämpfte sich sieben Jahre lang durchs antike Griechenland. In dieser Zeit wurde sie Mutter, erlebte den Aufstieg des römischen Reichs und den Fall der griechischen Götter. Vor allem war sie eine der ersten Power-Frauen, die ich im Fernsehen zu sehen kriegte.
2015 wurde Drehbuch-Autor Javier Grillo-Marxuach mit der Konzeption eines Reboots beauftragt. Auch die Suche nach der neuen Xena hatte offenbar schon begonnen. Letztendlich konnte der Sender sich mit der Vision des Autoren aber nicht anfreunden. Seit er den Reboot 2017 verließ, liegt das Projekt auf Eis.
25 Jahre ist es jetzt her, dass Nanny Fine in Heels und Minirock das Familienleben der Sheffields umkrempelte. Aber ihr Einfluss ging noch weiter. Alle Mädchen, die ich kannte, wollten die coole Nanny zur Freundin haben. Sie plünderten Mamas Kleiderschrank, um ihren Style zu imitieren. Und während Nanny Fine ihren Boss Maxwell umgarnte, schmachteten meine Freundinnen Sheffield-Sohn Brighton an. Eine Ikone der Neunziger war geboren.
Offenbar steht das moderne Märchen vor einer Fortsetzung.
Vor kurzem verriet Nanny-Darstellerin Fran Drescher, dass sie gerade an einem "sehr großen Projekt" arbeite, dass die Fans begeistern werde. Und sie hat schon konkrete Ideen, was die Nanny in den letzten 20 Jahren so getrieben haben könnte.
An einem regnerischen Samstagnachmittag saß ich vor meinem winzigen Röhrenfernseher und schaute zu, wie Buffy im Kampf mit dem Meister-Vampir ihr Leben ließ. Bitte was? Klar, nach zwei Minuten war Buffy wieder auf den Beinen, aber der Schock saß.
Die Vampirjägerin mit der großen Klappe legte den Grundstein für Serien-Erfolge wie "Charmed", "Supernatural" oder "True Blood". Obwohl Buffys Serie 2003 endete, gehen ihre Abenteuer bis heute in Comic-Form weiter.
Der US-Sender Fox würde Buffy liebend gern auf den Bildschirm zurückholen – wenn Serienschöpfer Joss Whedon mitspielt. "Wenn Joss sagt, es ist an der Zeit, dann machen wir's!", versprach Sender-Chef Gary Newman. Nun soll der Reboot tatsächlich kommen. Als Showrunnerin wurde Monica Owusu-Breen verpflichtet, die schon Kult-Serien wie "Alias" und "Fringe" zum Erfolg führte. Buffy selbst soll dieses Mal wohl von einer afroamerikanen Schauspielerin verkörpert werden.
Eine sprechende Katze, zwei dezent durchgeknallte Tanten und ein Schlamassel nach dem anderen – wer sich für "Bibi Blocksberg" zu alt fühlte, "Buffy" aber noch zu krass fand, war mit "Sabrina" gut bedient. Als freche Teenie-Hexe verzauberte Melissa Joan Hart auch das Publikum: In meiner Klasse haben so ziemlich alle die klamaukige Sitcom geschaut – auch, wenn die wenigsten es zugeben wollten.
Die Rückkehr der Teenie-Hexe ist beschlossene Sache: Zwei Staffeln mit je zehn Folgen hat Netflix in Auftrag gegeben. Hier wird es aber weniger lustig zugehen als im Original: Der Reboot basiert auf der Comic-Reihe "The Chilling Adventures of Sabrina", die sich eher düster liest. Das Drehbuch zur Serie schreibt "Riverdale"-Macher Roberto Aguirre-Sacasa.
In "Charmed" ging es ein ganzes Stück ernster zu als bei "Sabrina" – theoretisch jedenfalls. Schließlich waren die Schwestern Prue, Phoebe und Piper auserwählt, die Welt vor übernatürlichen Bedrohungen zu schützen. Das hielt sie allerdings nicht davon ab, sich alle fünf Minuten in einen neuen Engel, Dämon oder Zeitreisenden zu verlieben, was dann natürlich zu allerlei Drama führte.
Das ein oder andere Mal habe ich darüber die Augen gerollt. Abschalten wollte ich aber trotzdem nicht. Einige der grauenhaft gereimten Hexensprüche kann ich bis heute aufsagen.
Reboot-Wahrscheinlichkeit: 100%
Dieses Jahr kehren die zauberhaften Hexen komplett neu besetzt zurück: Der Reboot wurde als wild, witzig und feministisch angekündigt und geht im Herbst beim US-Sender The CW auf Sendung. Aber auch deutsche Fans werden sicher nicht lange auf die Hexenschwestern warten müssen.