Haben die nicht mehr alle (Lego)-Steine beieinander? Das fragen sich wohl einige, die in den vergangenen Tagen eine neue Werbung des Spiele-Herstellers Lego entdeckt haben.
Darin heißt es: "So kompliziert wie eine Frau. Aber mit Bedienungsanleitung." Für die Erfinder der Werbeanzeige wohl ein guter Witz – für die Kritiker des Konzerns reicht's hier nicht einmal für einen schlechten Scherz. Sie sprechen von Sexismus.
Video: watson/Marius Notter, Lia Haubner
Ist auf nur For Men. Ne Frau darf das nicht zusammenbauen und mit spielen. Ist ja auch viel zu kompliziert. 😉
— 0815 Hilde (@Kar0ne) October 17, 2018
Bist du...@LEGO_Group - die Einführung von rosa #legofriends fand ich sexistisch. Das hier ist unterirdisch. https://t.co/2NYgRdrm2s
— dju lee (@dju__lee) October 17, 2018
Die Letzten, von denen ich es erwartet hätte, verlieren meinen Respekt: Es gibt jetzt "Lego Men". Porsche und Saturn-V-Rakete sind für mich offenbar nicht geeignet. https://t.co/t2EM5IQXym
— Vanessa Giese (@dieliebenessy) 17. Oktober 2018
Auf dieser "Männer-Seite" wirbt der Spielwaren-Konzern unter anderem auch für ein Produkt mit der Erklärung "Lassen Sie sich nichts einreden. Es kommt nicht nur auf die Technik an."
screenshot http://men.lego.com
Weiter schwärmt der Konzern über seinen Spielzeugkran, den viele kleine Jungs bestimmt spannend finden: "4057 Teile. Das nennen wir gut bestückt."
Ob diese Werbeaktion so gelungen ist? Darüber ist auch der Lego-Konzern ins Grübeln geraten. Gegenüber watson sagte eine Sprecherin: "Das Spiel mit LEGO Steinen ist grundsätzlich geschlechtsneutral. Die Kampagne sollte im Vorfeld von Weihnachten die Aufmerksamkeit der wachsenden männlichen Zielgruppe in Deutschland wecken."
Weiter heißt es: "Für die Form der Umsetzung möchten wir uns ausdrücklich entschuldigen." Man werde die Social Media-Kampagne, die die Produkte bewirbt, einstellen.
Die französische Bestseller-Autorin Virgine Despentes analysiert in "King Kong Theorie" das Verhältnis zwischen Geschlechtern – aus der Sicht einer ehemaligen Sexarbeiterin.
Virgine Despentes ist angstfrei. Obwohl sie vieles erlebt hat, was sich leicht unter "Scheiße" zusammenfassen lässt. Obwohl sie als Siebzehnjährige zusammengeschlagen und mit vorgehaltener Waffe vergewaltigt wurde.
Beim Trampen. Ganz klassisch. Zusammen mit ihrer besten Freundin. Von drei Männern. Die beiden Mädchen wehren sich nicht. Die Todesangst ist zu groß. Es ist der Sommer 1986, irgendwo in Frankreich.
Danach suchte sie dort Zuflucht, wo sie sonst zuverlässig eine fand, wenn sie depressiv …