Die Bundesliga ist nach der Länderspielpause endlich zurück! Der BVB führt nach wie vor die Tabellenspitze an, auf Schalke kriselt's weiter und der FC Bayern kann doch noch gewinnen.
Doch was sagen eigentlich die Fans? Dietmar Hopp muss weiterhin ziemlich böse Plakate aushalten, BVB-Fans sticheln offenbar gegen den FC Bayern und am Rhein feiert man einige Jubiläen.
watson schaut in die Fankurven der Bundesliga und zeigt, was die Anhänger auf Bannern, in Choreos oder anderen Aktionen mitteilen und was sie damit meinen:
Die Fans des VfB in der Cannstatter Kurve kritisierten die jüngsten Entwicklungen im Club und allen voran Sportvorstand Michael Reschke. So spielten sie erneut auf seine Aussage in der Trainerfrage an, als Reschke sich erst hinter den Ex-Trainer Tayfun Korkut gestellt hatte und ihn später dann feuerte.
Zudem kritisierten die VfB-Fans eine gerade öffentlich gewordene Kooperation mit dem chinesischen Verein Guangzhou R+F: "Guangzhou, Guangzhou, wir scheißen Euch zu."
Und das hier könnte vielleicht ein Gruß der Dortmunder Ultragruppe "The Unity" an Karl-Heinz "Kalle" Rummenigge nach seiner wirren Pressekonferenz beim FC Bayern sein...
In Nürnberg hatte die Club-Fans eine Choreo vorbereitet. Unter Stadtwappen und Vereinslogo stand der Satz: "Auch wenn du mich in den Wahnsinn treibst, steh ich immer treu zu dir!"
Zudem kritisierten die Ultras Nürnberg die großen Anteilseigner, die stetig die 50+1-Regel in Deutschland aushöhlen (etwa beim Gegner Hoffenheim sowie in Leipzig und in München):
TSG-Mäzen Dietmar Hopp wurde zudem von den Ultras Nürnberg mit einigen sexistischen Schmähbannern beleidigt. Beziehungsweise kommt es nicht direkt zu einer Beleidigung (zumindest juristisch), denn die Ultras machen sich die Aussagen Dritter (in diesem Fall die "100 Huren") zu eigen.
Die heftige Wucht der Worte und der kleine Trick mit der Aussage sind wohl eine Reaktion auf die letzten Anzeigen von Hopp. Der Geldgeber der TSG führt derzeit eine Privatfehde gegen die Ultraszenen Deutschlands, weil diese ihn teils heftig kritisierten. So wurde gegen BVB-Fans, die Hopp mit Gesängen beleidigt haben sollen, ermittelt. Dieses Vorgehen gegen Gesänge gab es bis dato noch nicht.
Ob Hopp auch gegen die Banner in Nürnberg Anzeige erstattet, ist nicht klar. Nürnbergs Vorstand Niels Rossow erklärte sofort: "Wir distanzieren uns von Beleidigungen dieser Art und entschuldigen uns in aller Form bei Dietmar Hopp."
In Frankfurt gratulierte der Auswärtsblock der Fortuna-Fans dem Fanprojekt Düsseldorf, das 25. Geburtstag feierte.
Funfact: Was damals mit einem "Fortuna-Fans gegen Rechts"-Banner eines einzelnen Fortuna-Anhängers begann, wäre wohl nie ohne eine Düsseldorfer Band entstanden. "Die Toten Hosen hatten 1993 die Single 'Sascha, ein aufrechter Deutscher' herausgebracht und von jedem Verkauf drei Mark gespendet. Es wurde die bis dahin erfolgreichste Single der Band und wir hatten 500.000 Mark zur Anschubfinanzierung zur Verfügung", verriet der Vize-Vorsitzende des Sportausschusses des Landes NRW, Markus Herbert Weske bei der Feier. (RPO)
Zweiter Platz und mittlerweile einer der größten deutschen Vereine: Die Fans der Borussia wissen, bei wem sie sich bedanken können für die vergangenen, erfolgreichen Jahre. Bei Max Eberl. Der Sportdirektor feierte sein zehnjähriges Dienstjubiläum bei der Borussia und die Fans bedankten sich für seine insgesamt 19 Jahre im Verein.
Mit einem "Retrospieltag" feierte der FC Augsburg sein 111-jähriges Bestehen – ausgerechnet gegen den erst neun Jahre alten Gegner RB Leipzig. Sitzplätze kosteten so nur 19,07 Euro, Stehplätze gab es schon für 9,07. Dazu durften Oldtimer kostenlos parken.
Im Stadion liefen die Spieler mit Retrotrikots auf und konnten dabei die aufwendigste und teuerste Choreografie sehen, die es je in der Arena des FCA gab. Neben riesigen Retro-Wimpeln erstrahlten alle Werbebanden in Grün und Rot.
(bn)