Sport
Fußball International

Tottenham - BVB: Jadon Sancho kehrt in seine Heimat zurück - 3 London-Fakten über den Engländer

SANCHO Jadon Team BVB jubelt nach seinem Tor DFL Bundesliga Saison 2018 - 2019 Spiel BVB - TSG Hoffenheim 3 : 3 am 26. Januar 2019 im Signal Iduna Park in Dortmund DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF  ...
Flieg, Jadon, flieg! Aber den Reisepass nicht vergessen...Bild: imago/Laci Perenyi
Fußball International

Kennington, Watford, Wembley – 3 London-Fakten über Jadon Sancho

13.02.2019, 17:3413.02.2019, 17:46
watson sport
Mehr «Sport»

Jadon Sancho hastete Richtung Gangway und schlüpfte auf den letzten Drücker gerade noch ins Flugzeug in Richtung London. Seine spöttelnden Mitspieler warteten im Flieger schon auf ihn. Der gebürtige Londoner Sancho hatte vor seiner Rückkehr in die Heimat seinen Reisepass zu Hause liegen lassen und musste nochmal schnell zurück, um ihn zu holen.

War es die Aufregung? Falls es so war, kann man es ihm nachsehen. Viele Freunde und Verwandte werden live im Stadion dabei sein: 30 Eintrittskarten musste Sancho für das Spiel besorgen.

Außerdem: Jadon Sancho ist gerade mal 18 Jahre alt. Da kann man schon mal versehentlich seine Papiere liegen lassen. Mit 18 hat man halt anderes Zeug im Kopf. Vor allem wenn man gerade einer der am meisten gehypten Fußballtalente in ganz Europa ist. Und der jüngste Bundesligaspieler aller Zeiten ist, der schon insgesamt acht Ligatore auf dem Konto hat.

Am Mittwochabend tritt Sancho in seiner Heimatstadt mit Borussia Dortmund im Achtelfinale der Champions League gegen Tottenham Hotspur an.

Wir haben 3 London-Fakten über Jadon Sancho für euch herausgesucht:

Kennington – "Straßen der Angst"

May 6, 2018 - London, London, UK - London, UK. Police officers investigate at the scene where a 17-year-old boy has died after being shot on Cooks Road in Kennington, south London. London UK PUBLICATI ...
Hartes Pflaster: Kennington in Süd-London. Dis' wo er wech ist. Bild: imago stock&people

Am 25. März 2000 wird Sancho in London geboren. In Kennington, im Süden der englischen Hauptstadt, wuchs Sancho auf. Der Guardian schrieb im vergangenen Jahr über Gang-Kriminalität und Messerstechereien in anonymen Hochhäuser-Blocks, den immerwährenden Kampf gegen Drogendealer: "Straßen der Angst" lautete die Schlagzeile. 

Die Frage nach seiner Kindheit im rauen Kennington beantwortet er zögerlich: "Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen", sagte der englische Jungstar von Borussia Dortmund gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. "Aber es ist nicht einfach. Besonders, wenn die Leute um dich herum schlimme Dinge tun." Sancho ging als Nachwuchsspieler und ist nun ein Star – er ging als Junge und ist nun ein Vorbild:

"Ich möchte den Kids in Süd-London sagen: Tut diese schlimmen Dinge nicht. Ihr müsst keine Fußballer werden. Konzentriert euch auf die Schularbeit. Bildung ist das Wichtigste – und viele Kinder werden von ihr ferngehalten."

Das klingt erstaunlich erwachsen für einen 18-Jährigen und zeugt zugleich von einer Einsicht: Es hätte ganz anders kommen können.

Watford – der Beginn einer großen Karriere

Von Süd-London nach West-London: Mit sieben Jahren startet Sancho, dessen Eltern aus Trinidad und Tobago stammen, beim Londoner Club FC Watford seine Fußballkarriere.

Von 2007 bis 2015 verfeinert er dort das, was er auf den Straßen und Bolzplätzen von Kennington gelernt hat. Er schließt sich später auch der fußballaffinen Partnerschule des FC Watford, der Harefield Academy, an. Einer der Gründe, warum er nicht auf die schiefe Bahn geriet – wie viele andere Jugendliche in Kennington. Im März 2015 verlässt er dann seine Heimatstadt, wechselt mit 14 Jahren zu Manchester City. 

Jadon Sancho of Manchester City U18 in action during the FA Youth Cup FINAL 2nd leg match between Chelsea and Manchester City at Stamford Bridge, London, England on 26 April 2017. PUBLICATIONxNOTxINxU ...
Jadon Sancho, hier bereits im Trikot von Manchester City, in einem U23-Spiel gegen Chelsea.Bild: imago/PRiME Media Image/andy rowland

Bei den Citizens konnte ihm Teammanager Pep Guardiola aber keine Einsätze garantieren. Sancho ist damit zum Musterbeispiel jener jungen Spieler geworden, die in England kein Vertrauen finden – weil die Klubs mit Millionen um sich werfen und den Schatz im eigenen Keller übersehen. Daher auch der Wechsel nach Dortmund zur Borussia.

Wembley – bisher nur gute Erinnerungen

Jadon Sancho of England during the pre-match warm-up during the UEFA Nations League match at Wembley Stadium, London. Picture date: 18th November 2018. Picture credit should read: Craig Mercer/Sportim ...
Unfassbar? Jadon Sancho im Aufwärmdress der englischen Nationalmannschaft.Bild: imago/Craig Mercer

Das alte Wembley-Stadion kennt Jadon Sancho (wahrscheinlich) nur aus Erzählungen. Zur Erinnerung: Er wurde am 25. März 2000 geboren – ein halbes Jahr vor der Schließung des legendären Stadions, das mittlerweile mit Glasfassaden und Stahlbogen in neuem Glanz erstrahlt.

Wenn Sancho am Mittwochabend mit dem BVB bei den Spurs zu Gast ist, wird er zum zweiten Mal als Profi im Wembley spielen. Bisher hat er nur gute Erinnerungen an die Arena: Hier markierte er seinen ersten Scorerpunkt in einem Länderspiel mit der englischen Nationalelf. Im Freundschaftsspiel gegen die USA (3:0) bereitete er am 15. November 2018 das 2:0 von Trent Alexander-Arnold vor.

Die BVB-Statistik im Wembley ist allerdings nicht so gut: Die Dortmunder verließen bei ihren beiden Auftritten nach dem Champions-League-Finale 2013 gegen Bayern München und dem Gruppenspiel 2017 gegen die Spurs (je 1:2) als Verlierer den Platz. Vielleicht bringt Sancho den Schwarz-Gelben im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals ja Glück. 

(as/sid)

Was Rooney, Torres, Drogba und Co. heute gekostet hätten

1 / 13
Was Rooney, Torres, Drogba und Co. heute gekostet hätten
Wayne Rooney kann es selbst kaum glauben.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Was im Sport gerade noch alles wichtig ist:

Alle Storys anzeigen
FC Bayern: Erster Kontakt mit weiterem Trainer-Kandidaten aufgenommen

Geht es dieser Tage um den FC Bayern, dann vor allem im Zusammenhang mit der Frage: Wer wird die Münchner in der kommenden Saison trainieren?

Zur Story