Überschwemmungen, Stürme, Hitzwellen, Dürren, Waldbrände – in der Zukunft ist nicht absehbar, dass die Häufigkeit dieser klimabedingten Naturkatastrophen zurückgehen oder ihre Intensität abschwächen würde. Im Gegenteil: Schaut man sich die Entwicklung in den vergangenen Jahren an, wird alles eher schlimmer.
Laut einem neuen UN-Bericht nehmen Naturkatastrophen, die durch klimatische Veränderungen hervorgerufen werden, rapide zu – und die dabei verursachten Schäden explodieren. In den vergangenen 20 Jahren verursachten Stürme, Dürren und Überschwemmungen mehr als doppelt so hohe Schäden wie in den 20 Jahren davor, berichtete das UN-Büro für Katastrophenvorsorge (UNISDR) am Mittwoch in Genf. UNISDR-Vertreter Ricardo Mena sprach von "alarmierenden Zahlen". Das Ausmaß der Hitzewellen dürfte deutlich steigen, warnte Autorin Debarati Guha.
Die gemeldeten Schäden durch klimabedingte Naturkatastrophen lagen von 1998 bis 2017 bei 2,2 Billionen Dollar (1,9 Billionen Euro), zweieinhalb mal so hoch wie in der Periode 1978-1997 (895 Milliarden Dollar). Zusammen mit Schäden durch andere Katastrophen wie Erdbeben, Tsunami und Vulkanausbrüche betrugen die Schäden 2,9 Billionen Dollar, verglichen mit vorher 1,3 Billionen Dollar. Der wahre Wert liege aber deutlich höher, weil nur bei rund einem Drittel der Katastrophen Schäden erfasst und beziffert worden seien, sagte Guha. Die Statistiker haben die Preisentwicklung für den Vergleich eingerechnet und zu Dollarpreisen von 2017 gerechnet.
Schlimmer noch sieht es in Entwicklungsländern aus: "Von Katastrophen sind immer die Ärmsten der Armen betroffen", sagte Guha. Sowohl global, weil ärmere Länder mit weniger Versicherungen härter durch Katastrophen getroffen würden, dies gelte aber auch innerhalb der Länder. Katastrophenfolgen seien für die ärmere Bevölkerung immer besonders gravierend. Es müsse dringend mehr getan werden, um Menschen zu schützen.
(sg/dpa)