2:2 per Elfer, statt 3:1 nach Konter – VAR-Extremfall in den Niederlanden
Der Videobeweis. Leidiges Thema, kontrovers diskutiert. In der Bundesliga, bei der Weltmeisterschaft und auch in den Niederlanden.
Leonid Sluzki war nach dem Abpfiff schwer enttäuscht. Der russische Trainer von Vitesse Arnheim sei kein Gegner des Videobeweises, doch man müsse ihn verbessern. Denn das, was kurz vor Schluss im Ligaspiel gegen Heerenveen geschehen war, das sei zu wenig für einen Strafstoß gewesen. (gelderlander.nl)
In der Eredivisie ist am Wochenende kurz vorm Abpfiff ein VAR-Extremfall eingetreten. Folgendes ist passiert:
88. Minute:
Vitesse Arnheim führt zuhause mit 2:1 gegen Heerenveen. In der 88. Minute haben die Gäste einen Freistoß. Mittelfeldspieler Stijn Schaars schlägt ihn aus dem linken Halbfeld scharf in den Strafraum. Mehrere Spieler steigen hoch, Gerangel im Sechzehner, zwei Heerenveen- und ein Arnheim-Spieler gehen zu Boden. Kaum Proteste. Weder auf dem Platz, noch von den Tribünen.
Arnheim klärt die Situation, startet dann einen Konter. Knapp 20 Sekunden später knallt Martin Ödegaard, Leihgabe von Real Madrid, den Ball mit einem Flachschuss ins untere, rechte Eck. Die Entscheidung – 3:1 für Arnheim.
89. Minute:
Die Entscheidung? Denkste! Videoschiedsrichter Danny Makkelie meldet sich bei Referee Martin van de Kerkhof, überprüft das Gerangel im Strafraum bei der Standardsituation aus der 88. Minute daraufhin mehrfach.
90. Minute:
Van de Kerkhof geht an den Spielfeldrand und schaut sich die Szene höchstpersönlich auf dem Bildschirm an. Dann entscheidet er auf Strafstoß. Denn Arnheims Innenverteidiger Jake Clarke-Salter soll Heerenveens Pelle van Amersfoort am Trikot gezogen und so zu Fall gebracht haben.
97. Minute:
Sam Lammers, Mittelstürmer der Friesen, schreitet zum Elfmeterpunkt und verwandelt zum unverhofften 2:2-Ausgleich.
Hier die Zusammenfassung des Falls auf Niederländisch, inklusive der Korrespondenz zwischen des Referees und den Videoschiedsrichtern:
(as)