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Gegen FC Bayern: José Mourinho schummelte sich per Wäschekorb in die Kabine

Mourinho hat es faustdick hinter den Ohren.
Mourinho hat es faustdick hinter den Ohren.imago sport
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Wie Mourinho eine Sperre mit einem Wäschekorb umging – und den FC Bayern schlug

21.01.2019, 12:1821.01.2019, 12:20
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Es gibt nichts Schöneres als saftige Anekdoten von Fußballern, die auf "spießige" UEFA-Regeln pfeifen. Leider kommen die besten Geschichten oft erst Jahre später ans Tageslicht. So auch José Mourinhos waghalsige Verschwörung mit einem Chelsea-Zeugwart, von der er am Wochenende das erste Mal erzählte. Verlierer damals: Die Bayern.

In der Saison 2004/2005 stand FC Chelsea gegen Bayern München im Champions League-Viertelfinale – allerdings ohne Trainer. Wegen einer Sperre war Mourinho der Kontakt zu seinen Jungs untersagt.

Der Grund für die Sperre war brisant. Mourinho beschuldigte zuvor den damaligen Barca-Trainer Frank Rijkaard und den Schiedsrichter Anders Frisk, beim Achtelfinal-Hinspiel der Champions League in der Halbzeit Kontakt aufgenommen zu haben. Er unterstellte den beiden Bestechung, nachdem Chelseas Didier Drogba mit einer Roten Karte vom Platz flog. Frisk bekam als Antwort auf die Mourinhos Anklage diverse Morddrohungen und beendete daraufhin seine Karriere.

Die beiden spielten damals noch beim FC Bayern:

Ballack und Kahn feiern 2006 den Gewinn des Doubles.
Ballack und Kahn feiern 2006 den Gewinn des Doubles.imago sport

Auch für Mourinho hatte die Geschichte Konsequenzen. Er bekam eine hohen Geldstrafe und das Verbot, die Mannschaft für die nächsten zwei Spiele persönlich zu betreuen. Das bedeutete auch, dass er der Kabine vor den Spielen fernbleiben musste.

Das ließ sich Mourinho allerdings nicht gefallen und fuchste einen Plan aus, wie es der Klassenfrechdachs aus der 10b nicht besser gekonnt hätte:

Der Trainer ließ sich vom Zeugwart in einem Wäschekorb in die Kabine schleusen. "Der Zeugwart packte mich in den Korb. Der war ein bisschen offen, sodass ich atmen konnte", gab der Portugiese am Wochenende bei seinem Job als TV-Experte zu. 

Der Hinweg in die Kabine verlief unproblematisch, knifflig wurde es dann auf dem Rückweg, erzählt der 55-Jährige: "Als er mich im Korb aus der Umkleidekabine brachte, folgten uns die Leute von der UEFA und suchten mich, weshalb er die Kiste schloss und ich nicht mehr atmen konnte. Als er sie wieder öffnete, war ich am sterben."

Mourinho, der seinem Spitznamen "The special one" alle Ehre macht, überstand das waghalsige Manöver unbeschadet und zog mit seiner Mannschaft noch am selben Abend ins Champions League-Halbfinale ein. Glück für ihn, dass der Zeugwart ein verschwiegener Typ war, denn die gelackmeierten Bayern hätten Mourinhos Schummelaktion nach der Pleite vermutlich nicht mit Humor genommen. 

(kre)

Handball-Fans feiern die Methoden der Fußballer übrigens gar nicht:

Video: watson/Marius Notter, Katharina Kücke

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