Weniger Einweg-Plastik in Kantinen und Kaffeeküchen – diese Firmen verzichten schon
03.01.2019, 07:1403.01.2019, 10:22
Mehr «Wirtschaft»
Weniger Kaffeebecher, Strohhalme und Salatschalen
aus Plastik: Große Unternehmen in Deutschland verzichten auf
Einweg-Behältnisse in ihren Kantinen und Kaffeeküchen. So ersetzt der
Telekommunikationskonzern Vodafone nach eigenen Angaben an all seinen
Standorten hierzulande Kunststoff-Wegwerfprodukte wie Trinkbecher,
Deckel, Rührstäbchen oder Strohhalme durch plastikfreie Alternativen.
Auch Siemens, Sky und die Allianz teilten der Deutschen
Presse-Agentur mit, den Einsatz solcher Produkte in den vergangenen
Jahren stark eingeschränkt zu haben.
Aus reinem Gutmenschentum machen die Firmen das aber nicht, vielmehr
folgen sie einem gesellschaftlichen Trend zu mehr Nachhaltigkeit.
Außerdem kommen sie einem EU-Verbot zuvor, das voraussichtlich 2021
in Kraft treten wird und bestimmtes Einweg-Plastikgeschirr aus dem
Handel und der Gastronomie verbannt. Die Umweltorganisation
Greenpeace begrüßte die Bemühungen der Wirtschaft, forderte die Firmen aber zu weiteren Schritten auf.
Die EU verbietet nach und nach immer mehr Einweg-Plastik:
Besonders bei den umstrittenen Bechern für Kaffee zum Mitnehmen samt
Plastikdeckeln gibt es den Unternehmen zufolge Fortschritte. Siemens
und die Allianz verzichten in ihren Betriebsrestaurants komplett auf
solche Becher. Damit spare man mehr als 700.000 Einweg-Kaffeebecher
pro Jahr, sagte Stefan Burghart, Gastronomie-Chef der Allianz in
München. Auch Sky und Vodafone wollen sie komplett verbannen, bei der
Deutschen Telekom gibt es ein Pilotprojekt mit Mehrwegbechern.
Die Deutschland-Zentrale von Vodafone in Düsseldorf kommt inzwischen
ganz ohne Einweg-Plastik aus, die weiteren Standorte sollen bald
folgen.
Ein Vodafone-Sprecher sagte:
"Die Plastikartikel werden entweder ersatzlos aus dem Sortiment genommen oder durch wiederverwertbare Materialien wie Bambus oder Holz ersetzt."
Man werde im Jahr etwa 15 Tonnen weniger Plastikmüll verursachen als zuvor.
Dr. Oetker und Siemens verzichten bei der Vor-Ort-Verpflegung nach
Unternehmensangaben ebenfalls auf zahlreiche Einwegprodukte. Der
Pay-TV-Sender Sky will bis 2020 Einwegplastik ganz aus seinen
Produkten und Geschäftsprozessen entfernen. Bereits im vergangenen
Jahr habe man knapp vier Tonnen Plastik eingespart, den Großteil in
Kantinen. Einige Einweg-Produkte könne man aber bisher nicht
ersetzen, hieß es von verschiedenen Unternehmen - weil das Angebot an
plastikfreien Produkten fehle oder wegen hygienischer Vorschriften.
Daumen rauf, signalisieren Umweltschützer. "Wenn die großen Firmen
das in ihren Kantinen machen, ist das gut, weil es zeigt, dass man
gut klarkommt mit normalem Geschirr und Besteck", sagte Manfred
Santen von Greenpeace. "Das reicht aber natürlich bei weitem nicht
aus." Das größere Problem sei der Plastikmüll, den die Firmen mit den
Verpackungen ihrer Produkte erzeugen.
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quelle: istockphoto / choice76
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