Wieso jetzt 81.000 Autofahrer den Autokonzern VW verklagen wollen
06.12.2018, 12:5606.12.2018, 13:07
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Der niedersächsische Autokonzern VW gerät weiter in die Diesel-Krise: In diesen Tagen haben sich inzwischen
mehr als 81.000 Autokäufer einer Klage gegen den Konzern angeschlossen.
Hintergrund der Klage ist der Dieselskandal, in dem VW im September 2015 Manipulationen an Dieselmotoren einräumen musste.
Sie beantragten einen Eintrag ins Klageregister, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Das Interesse, sich an
einer Klage gegen VW zu beteiligen, sei also offensichtlich sehr
groß, sagte vzbv-Chef Klaus Müller. "Wir rechnen damit, dass die Zahl
der Anmeldungen weiter steigt."
Das Register war erst Ende November eröffnet worden. Damit über
die Klage vor Gericht verhandelt werden kann, mussten sich binnen
zwei Monaten mindestens 50 Betroffene eintragen. Der vzbv will
zusammen mit dem Autofahrerclub ADAC eine erst kürzlich eingeführte
Musterfeststellungsklage gegen VW führen - stellvertretend für vom
Abgasskandal betroffenen VW-Kunden. Ziel ist, eine Grundlage für die
leichtere Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen zu schaffen.
Bei der Musterfeststellungsklage übernehmen die
Verbraucherschützer das Prozessrisiko. Verbraucher können sich bis
zum Beginn des Prozesses eintragen. VW hat die Forderungen
zurückgewiesen: Die Autos seien genehmigt, technisch sicher und
fahrbereit. Vom Pflichtrückruf bei Volkswagen
sind 2.5 Millionen Autos betroffen.